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Kir: L’appel Du Vide (Review)
Artist: | Kir |
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Album: | L’appel Du Vide |
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Medium: | CD/MC/Download | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Godz of War Productions | |
Spieldauer: | 30:59 | |
Erschienen: | 06.12.2024 | |
Website: | [Link] |
Dass Polens Szenevertreter nicht erst seit gestern mitreißende Black-Metal-Kost abliefern, wurde von Bands wie MGLA, VADER oder BEHEMOTH vielfach bewiesen. Aber auch Auswüchse jüngeren Datums ließen mit spannender Musik aufhorchen (man höre u.a. das letztjährige HAUNTOLOGIST-Debüt).
KIR platzieren sich mit ihrem Debütalbum „L’appel Du Vide“ in der tiefschwarzen Schnittmenge zwischen Chaos und Erhabenheit, wobei sie stets ein unterschwelliges Flirren, ein diffus greifbares Element der Finsternis, in ihre Songs einbauen, wodurch die Musik ähnliche emotionale Ansätze erkennen lässt, wie es z.B. bei den Ausnahmekönnern von SULPHUR AEON der Fall ist.
Wo die Lovecraft-Verehrer aber Horror als Eskapismus praktizieren, widmen sich KIR den Abgründen und der Krux menschlicher Emotionen und ziehen den Hörer in einen hypnotischen Malstrom grotesker Gefühle zwischen kämpferischem Individualismus und destruktivem Widerstand gegen die vermeintlichen Irrwege des Lebens hinein.
Vermeintlich deshalb, weil Widerstand gegen die eigenen Gefühle, die letztendlich die erste Triebfeder für jedes Handeln darstellen, zwangsläufig in Selbstverleumdung endet. Nun ist diese Art ungesunder Distanz zu sich selbst kein komplett neuer Ansatz im Black Metal, aber KIR verstehen es, diese destruktiven Ansätze mit schwarzmetallischem Stolz zu verbinden, sodass „L’appel Du Vide“ keineswegs als purer Nihilismus zu verstehen ist.
Vielmehr ist dieses Album ein emotionales, sowie musikalisches Auf und Ab zwischen unmittelbarem Tatendrang und dem Widerstand gegen die inneren und äußeren Zwänge, die dieser ersten Euphorie, die jedem Neubeginn vorausgeht, entgegensteht. Dass die Musik dementsprechend vielfach auf hypnotische Gitarrenmelodien sowie Malstrom-artige Songstrukturen setzt, die in einem Stück wie „Eter“ auch mal DISSECTION zitieren, unterstreicht den emotional-philosophischen Ansatz, den KIR an ihren Black Metal stellen.
FAZIT: Black Metal als philosophische Kampfansage an ein wert- und sinnentleertes Leben? KIR betreten mit diesem Ansatz nicht zwingend neue Genre-Wege, liefern mit „L’appel Du Vide“ aber einen mitreißenden Malstrom musikalischer Finsternis ab, der sich dank künstlerischem Stolz und instrumentalem Können als Langzeitkandidat mit gehörigem Wachstumspotenzial in den Anlagen diverser metallischer Finsterlinge einnisten könnte.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- DestinationVoid
- Monument
- Znów
- Eter
- Apoptosis
- Bass - Ferment
- Gesang - Harvest
- Gitarre - Ferment
- Schlagzeug - Krzysztof Klingbein
- L’appel Du Vide (2024) - 13/15 Punkten
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