Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Vlimmer: Bodenhex (Review)

Artist:

Vlimmer

Vlimmer: Bodenhex
Album:

Bodenhex

Medium: CD/LP/MC/Download
Stil:

Post-Punk, Darkwave, Industrial

Label: Blackjack Illuminist Records
Spieldauer: 44:41
Erschienen: 25.10.2024
Website: [Link]

VLIMMER, bzw. Alleinmusiker Alexander Leonard Donat, geht mit „Bodenhex“ auf Selbstfindungsreise. So soll das Album einen Prozess vertonen, an dessen Ende die Selbstfindung in einem Überangebot an Reizen steht. Diese Reizüberflutung hat zur Folge, dass VLIMMERs Musik anno 2024 reduzierter, intimer, aber auch stoischer ausfällt als in der Vergangenheit.


Die Rhythmen aller Songs bringen stets einen rituell anmutenden Charakter mit, der vorwiegend auf Wiederholung setzt. Demgegenüber stehen die Melodien des Keyboards, die Stücke wie „Lichtbruch“ mal filigran und federleicht umtänzeln, während Titel wie „Latenzsog“ oder auch „Sinkkopf“ von latentem Schwermut durchzogen sind und den Hörer in ein Gefühlschaos aus Verzweiflung und Panik hineinziehen.


Das musikalische Vehikel für diese Emotionen setzt aber weniger auf direkte Konfrontation, als auf unterschwelligen Drang, der sich mit dräuend-kalten Beats und in steter Wiederholung in den Kopf des Hörers hämmert (nachzuhören u.a. in „Mondläufer“).
Hierbei sinkt „Bodenhex“ bis zum finalen „Fadenverlust“ immer mehr in eine Art Strudel aus Resignation und Selbstaufgabe hinein. Dementsprechend unangenehmer, dissonanter und kälter erscheint die musikalische Entwicklung des Albums, das sich am Ende in hämmerndem Stoizismus in Form von dissonanten Melodien, fast blastenden Rhythmen und dem distanziert-kalten Stimmeinsatz von Alexander Leonard Donat (der von dem charakteristisch monotonen Sprechgesang bis hin zu hallendem Geschrei reicht) verliert.


FAZIT: VLIMMER waren bisher wohl kaum ein Sonnenscheinprojekt, aber „Bodenhex“ wirkt wie die bewusste Vertonung von Selbstaufgabe, ja, vielleicht sogar Selbstverachtung. Die kalte Atmosphäre der Musik erzeugt, in Verbindung mit den düsteren Illustrationen des Booklets, eine Stimmung der inneren Zerrissenheit, an deren Ende die eigene Wahrnehmung in ein schmerzhaftes Zerrbild voller negativer Emotionen pervertiert wird. Für den Reset-Knopf bleibt in der musikalisch-emotionalen Hatz aber keine Zeit.

Dominik Maier (Info) (Review 407x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • 2025
  • Vielzuviel
  • Lichtbruch
  • Latenzsog
  • Endpuzzle
  • Mauerkipp
  • Sinkkopf
  • Mondläufer
  • Fadenverlust

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Was legt ein Huhn?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!