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Vlimmer: Zerschöpfung (Review)

Artist:

Vlimmer

Vlimmer: Zerschöpfung
Album:

Zerschöpfung

Medium: CD/MC/Download
Stil:

Darkwave, Post-Punk/Industrial

Label: Blackjack Illuminist Records
Spieldauer: 43:46
Erschienen: 25.08.2023
Website: [Link]

Zerschöpfung“. Ein Hybridwort aus „Erschöpfung“ und „Zerstörung“. Gemessen am Vorgängeralbum „Menschenleere“ vertont Alexander Leonard Donat auf dem Nachfolger die Empfindungen die ebenjener Vorgänger hinterlassen hat. Denn die Erkenntnis der letzte seiner Art zu sein, inmitten karger Betonbauten, die zugleich imposant und doch völlig nutzlos sind, kann letztendlich nur in persönlicher Destruktivität enden.

Dementsprechend klingen Titel wie „Fatalideal“ oder „Todesangst“ nicht nur in ihrem Wortlaut drastisch. Auch die Musik transportiert Empfindungen wie Sinnlosigkeit und eine unsichere Angst vor der Zukunft. Allerdings klingt die Musik diesmal in Gänze weniger nach vertonter Ausweglosigkeit. Vielmehr scheint jede Nummer wenigstens einen Funken Hoffnung in sich zu tragen. Sei es jetzt die lockere Tanzbarkeit im erwähnten „Fatalideal“ oder die ungewohnt warm und eingängig klingenden Sounds in „Makks“, in vielerlei Hinsicht wirkt „Zerschöpfung“ ein wenig wie ein Trotz-Album.
Die Texte lesen sich vielfach wie Psychoanalysen eines gequälten Geistes, der sich der Nichtigkeit und Sinnlosigkeit seines Lebens bewusst ist. Aber die Musik wirkt in ihrer (zugegen oft seltsam anmutenden) Art von Eingängigkeit doch irgendwie positiv, wenn auch nicht im klassischen Sinn.
Denn auch wenn die elektronischen Sounds immer zwischen Kälte und tanzbarer Rhythmik pendeln, sorgt der Gesang stets für den Eindruck der alles umfassenden Identitätskrise. Aber dieser Zwiespalt ist weniger offensichtlich, sondern sickert nach und nach an den Hörer heran, wodurch sich die vordergründige Weichheit des Albums nach und nach in emotionale Stahlwolle verwandelt.

FAZIT: VLIMMER sind immer noch vertonter Fatalismus. Aber „Zerschöpfung“ klingt seinem Titel entsprechend zwiespältig und pendelt zwischen tanzbarem Darkwave und eher ablehnendem Post-Punk hin und her. Durch diese Polarität klingt das Album aber auch ein Stück weit lockerer und weniger bedrückend als der Vorgänger. Keine schlechte Entwicklung.

Dominik Maier (Info) (Review 1389x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Losigkeit
  • Flurfall
  • Makks
  • Teerritt
  • Platzwort
  • Gipfelluft
  • Fataliedeal
  • Todesangst
  • Austrocknung

Besetzung:

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