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Postmortem Listening Session 05.09.2014, Berlin Daily Hero Studio

21.09.2014

Postmortem Listening Session 05.09.2014 Berlin Daily Hero Studio


Fast zwei Jahre sind verstrichen, seit man die letzte POSTMORTEM-Scheibe „Bloodground Messiah“ veröffentlichte. Nun liegt „The Bowls Of Wrath“ - das neue Werk der Berliner - fertig aufgenommen und gemastert vor. Als Location für die Listening Session hat man einmal mehr das lauschige, gemütliche Daily Hero Studio im Herzen von Berlin ausgewählt, um der Presse einen ersten Höreindruck zu gewähren.

Postmortem 2014 Band

Die Laune ist gut und neben den Schreibern, der Band und Producer haben sich auch die Labelverantwortlichen angefunden, um dem denkwürdigen Abend beizuwohnen. Bei einem schönen Bierchen (kein Berliner), Totmacher oder Maulwaschen geht es dann zum Ernst der Sache. Nach den ersten Tönen von 'Until The Dead Screaming Dead' wird dann recht schnell klar, dass POSTMORTEM auch anno 2014 noch ordentlich Fresse polieren.

Während der Opener noch fast gemäßigt im Midtempo-Bereich groovt, gibt es dann ab 'Pagan God' wieder gehörig Tempo und Doublebass, bietet aber auch hier wieder viele treibende typische Passagen wie man sie von der Band zu schätzen weiß. Abgerundet wird der Track durch sehr extreme Screams und einen sehr eingängigen Refrain.


Die Rezeptur bewährt sich und auch 'Hate Covers Hate', 'Oops! ... I Killed Again' (Hier gibt es demnächst ein Video - und ja, die Britney Spears-Nähe ist nicht von der Hand zu weisen, auch wenn der Song keine Co
Postmortem - Coververversion ist.), 'Doomsday Killer' oder 'Among The Dead' atmen die typische POSTMORTEM-Mixtur aus Groove, rasenden mit Doublebass versetzen Parts, die mit den charismatischen, unverkennbaren Vocals von Sänger Putz veredelt werden. Der hat übrigens extrem an sich gefeilt und liefert auf diesem Album wohl die stärkste Performance seiner Karriere ab: Nicht nur, dass seine Screams eindringlicher als je zuvor klingen, diesmal war man offensichtlich um mehr stimmliche Abwechslung bemüht, was dem Gesamtbild der Platte sehr gut tut. So gibt es jetzt, neben den eher typischen Screams, gelungene tiefe Growls und auch sonst so manchen experimentellen Kniff.
Als echte Überraschung und unverkennbares Ausnahmestück des Albums kommt dann der Titeltrack 'The Bowls Of Wrath' daher: Neben Akustik-Parts, einer Vielzahl von eher untypischen Gitarrenobertönen sind zur Krönung hier für die Band sehr ungewöhnliche, klassische female Vocals zu hören. Echte Überraschung, die den Song klar vom Rest des Albums abgrenzt und hier schon ein Ausrufezeichen in der Mitte der Platte ist.
Mit den anschließenden Tracks schließt sich dann der Kreis und es gibt wieder mehr typischen POSTMORTEM-Groove – insbesondere 'Doomsday Killer' und 'Blood Of The War' gehen gut ab und aufgrund der markanten Refrains sehr schnell ins Ohr.

 

Auf den ersten Höreindruck geht es bei POSTMORTEM trotz einiger Ausflüge in fremde Gewässer durchaus standesgemäß weiter. Die Band steht zu ihren Wurzeln und bleibt ihrem Stil treu, versucht aber gleichermaßen nicht auf der Stelle zu treten, so die eigene Leistung nach vorn zu treiben und auch gern einmal etwas Neues auszuprobieren. Das Ergebnis gibt ihnen Recht und trotz einiger neuer Klänge klingt die Platte frisch und authentisch nach den POSTMORTEM, die wir alle kennen.

Es ist schön zu sehen, dass Band und Label hier an einem Strang ziehen und alle Beteiligten trotz Business’ ein sehr freundschaftliches Verhältnis wahren, das viel Freiraum, Freiheit und Weitsicht atmet.

Im anschließenden Gespräch zeigt sich Bassist Tilo mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Jeder Musiker kennt das Gefühl, dass man nach den Aufnahmen meint, es gäbe Sa
chen, die hätten besser sein können, die man hätte besser machen müssen, die einfach noch besser hätten sein sollen. Umso schöner, wenn sich dieses Mal alle Beteiligten einig darin sind, dass man im Nachhinein nichts mehr daran ändern möchte.

Postmortem und Label 2014


Fans der Band werden mit „The Bowls Of Wrath“ sicher nicht enttäuscht, denn trotz der Experimente schlagen die Berliner im Großen und Ganzen sehr vertraute Töne an und heben sich und ihre Musik mit diesem Album aufs nächste Level.

“The Bowls of Wrath“ erscheint pünktlich zum Stromgitarrenfest im November auf War Anthem Records. Wie bereits angedeutet, gibt es demnächst ein Video für den Track 'Oops! ... I Killed Again' und eine Split 7“ mit TANKARD steht auch noch vor dem Release des Albums an ...

Technische Daten:


Die finale Tracklist:

Until The Screaming Dead
Pagan God
Hate Covers Hate
Oops! ... I Killed Again
Bowls Of Wrath
Among The Dead
Doomsday Killer
Nothing Last Forever
Blood Of The War

Besetzung:

Putz – Gesang
Marcus: Gitarre
Tilo – Bass
Max – Schlagzeug
Gastgesang auf The Bowls Of Wrath: Karla Alvarez Scheffler

Aufnahmen: Daily Hero Studio in Berlin / Marc Wüstenhagen
Mix: Florian Nowak
Master: Time Tools Mastering Hannover


http://postmortem.de/
http://www.war-anthem.de/

Oliver Schreyer (Info)