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Interview mit Illdisposed (08.11.2012)

Illdisposed

ILLDISPOSED sind wahrscheinlich eine der am längsten existierenden dänischen Death-Metal-Kapellen. 21 Jahre treiben sie ihr Unwesen und haben vor einigen Wochen mit „Sense The Darkness“ ihr neuestes und elftes Album vorgelegt, das endlich wieder die typischen Trademarks der Band – Groovewalzen und Melodie – enthielt, die durch die Keyboard-Spielereien der Vorgänger etwas abhanden gekommen waren. Die Rückbesinnung auf alte Heldentaten bekommt ILLDISPOSED gut, so dass es an der Zeit war, mit Gitarrist Jakob das folgende Gespräch zu führen:

Hallo Jakob, „Sense the Darkness“ steht ja seit ein paar Wochen in den Verkaufsregalen. Wie sind die Reaktionen auf die Scheibe ausgefallen? Ich halte das Album für euer stärkstes der letzten Jahre.

Eigentlich sind die Reaktionen durchweg positiv. Klar gibt es dann und wann auch mal ein schlechteres review, aber es ist, wie es ist: Musik ist eben eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Wie wahr. ILLDISPOSED haben ja im Laufe der Jahre geschätzt eine Million Line-Up-Wechsel gehabt. Wie schafft ihr es trotzdem, euren unverkennbaren Sound zu behalten? Wenn ich den Opener von „Sense The Darkness“ höre, ist sofort klar, um welche Band es sich handelt. Wer schreibt die Songs?

Ja, genau 10 Leute haben in 21 Jahren gewechselt. Aber die meisten von ihnen waren nur ein oder zwei Jahre in der Band. Da ist es dann nicht ganz so schlimm. Im Moment sind wir 4 Musiker, die seit mehr als 10 Jahren zusammenspielen. Und ich habe das Meiste in den letzten 10 Jahren komponiert, deshalb erkennt man ILLDISPOSED wahrscheinlich schnell.

Was ist mit den Keyboards passiert, die ihr auf „There's A Light” benutzt habt? An ein paar Techno-Kinder verscherbelt?

Haha, irgendwie so. Das mit den Keyboards war irgendwie eine unvollendete Sache für uns. „There's A Light” war das Ende einer Trilogie, die mit „1-800 Vindication” begonnen hat. Wenn du mal genauer hinschaust, stellst du fest, dass die Alben auch ein ähnliches Cover-Artwork hatten.

Mein Dänisch ist nicht ganz perfekt, worum geht es im Sample vor „Never Compromise”?

Ach, das ist nur ein blöder Dialog aus einem Film namens „Strømer”. Aber der ist irgendwie nur auf dänisch lustig.

Wie seid ihr in Kontakt mit Mircea Gabriel Eftemie, dem MNEMIC-Gitarristen gekommen, der das Cover entworfen hat? Wolltet ihr das Cover so, oder war es die Wahl von Massacre?

Mircea ist auf uns zugekommen. Er ist ein alter Freund von mir, wir kennen uns seit 20 Jahren. Diesen Monat werden wir mit ihm noch ein Video drehen.

Welches ist eigentlich dein Lieblingssong von ILLDISPOSED? Ich bringe mal „Forever Young 2001“ und aktuell „I Am Possesed“ ins Gespräch. Bei letzterem gefällt mir vor allem das straighte Hardcore-Riff im Mittelteil.

Die besten Reaktionen beim Publikum erhalten eigentlich immer „Dark“ und „I Believe In Me“. Ich denke, dass das auch meine Favoriten sind.

Aus meiner beschränkten deutschen Sicht ist Dänemark ein nettes Land zum Urlaub machen. Wohin fahren eigentlich die Dänen in den Ferien?

Yeah, ich sehe euch Deutsche immer an der dänischen Westküste. Der typische Däne fährt aber in den Süden, wir brauchen manchmal einfach die Sonne. Hier regnet und weht es eigentlich das ganze Jahr über.

Wenn ich an dänische Bands denke, fallen mir nicht allzu viele ein. L.U.L.L. und PRESIDENT FETCH als alte Hardcore-Recken, MERYFUL FATE und KING DIAMOND natürlich, ansonsten noch THE KANDIDATE und ILLDISPOSED. Welche Bands muss ich noch kennen?

Es gibt noch eine alte Band namens INVOCATOR, die du mal checken solltest. Die waren ziemlich gut. Genauso wie die alten ARTILLERY-Alben. Sonst fällt mir auch nicht viel spannendes ein.

Die unvermeidlichen letzten Worte gehen an dich.

Wir sehen uns nächstes Jahr auf unser nächsten Tour!

 

Dr. O. (Info)
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