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Interview mit Mamont (15.11.2012)

Mamont

Drummer Jimmy meldet sich kurz vor einem Pentagram-Konzert leicht betrunken an der Strippe des Chronisten, um ein paar dämliche Fragen zu MAMONTs starkem Debütalbum zu beantworten - etwa zur Bedeutung des Bandnamens ...

Das Wort Mammut kommt aus dem Russischen und lautet eben Mamont. Es geht auf die Sprache der sibirischen Ureinwohner zurück und bedeutet so etwas wie "Erdhorn".

Eure Texte hingegen haltet ihr zumindest teilweise in eurer Muttersprache. Ist euch das wichtig?

Wir haben das nie zur Tagesfrage gemacht und verwenden ja sowieso zum überwiegenden Teil englische Lyrics. Als Karl jedoch einmal mit einem schwedischen Text ankam, gefiel uns dieser sehr gut. Im Allgemeinen schreiben wir einfach, wie uns der Schnabel gewachsen ist. Das Feeling eines Songs ändert sich drastisch, wenn er in dieser oder jener Sprache gesungen wird.

Wie hat bei euch alles begonnen? Blickt ihr auf Erfahrungen mit anderen Bands zurück?

Ich spielte mit Karl in einer Grunge-Combo namens Endogamia, bevor wir unsere Instrumente beherrschten. Jonathan und Victor sind Zwillinge und waren bei Dr. Mean And Rapido Bob. Die Bands hielten sich mehrere Jahre lang, brachen aber schließlich auseinander, und die Mitglieder, denen heftige Musik am Herzen lag, schlossen sich zu MAMONT zusammen. Zunächst bestand das Problem, dass sowohl Jonathan als auch ich Drums spielten, doch dann schnappte er sich die Gitarre, und kaum eine Stunde später hatten wir den ersten Killer-Song.

Wie erklärt ihr euch die Popularität von klassischem Rock und Metal gerade in Skandinavien?

Schwierige Frage ... Ich habe keine Ahnung. Wir blicken auf eine lange Geschichte mit vielen guten Bands zurück, und in jeder größeren Stadt existiert eine gesunde Musikszene. Ich würde sagen, dass es in Skandinavien die besten Bands gibt, bloß findet man das begeistertere Publikum in Zentraleuropa. Dieses Stoner-Doom- und Retro-Ding artet momentan aus, da hast du Recht.

Wie sind die ersten beiden Teile von „Blind Man“ abgeblieben?

Es handelt sich tatsächlich um eine Trilogie, in der es um eine bestimmte Sichtweise aufs Leben geht. Wir beschreiben das Abenteuer eines Mannes und wie er im Laufe der Story hadert. Die Songs entstanden, als Karl eine Brille bekam und darüber schrieb, wie er der Welt durch die Gläser sah. Der zweite Teil steht auf unserer EP von 2011, während der erste ebenfalls schon existiert, aber ein Geheimnis darstellt. Ich kann dazu nur sagen, dass jemand umgekommen ist.

So, so ... „The Secret Of The Owl“ ist mir ähnlich schleierhaft.

Wie der Titel schon sagt, ist auch dies ein Geheimnis.

Worum geht es nun in „Satans Fasoner“? Seid auch ihr verkappte Okkultisten?

Man kann es ungefähr mit "Satans Manieren" übersetzen, aber eigentlich heißt es "Verdammte Gewohnheiten". Der Text ist höllisch zynisch ausgefallen und handelt davon, wie man bisweilen über die Menschheit als Ganzes denkt. Die ersten Zeilen lautet: "Ich hasse die Menschen und alles, was mit ihnen zu tun hat; ich hasse die Menschen und ihr gesamtes Königreich."

Ihr steht auf Lautmalerei, oder? „Mammuten“ klingt wirklich wie ein vorzeitlicher Dickhäuter, aber worum geht es darin genau?

Der Titel ist natürlich das schwedische Wort für Mammut, also darfst du dir dabei vorstellen, wie ein mächtig angepisstes Mammut durch unsere Landschaft stapft. Jonathan hatte das Hauptriff im Kopf, als er einmal sturzbetrunken versuchte, durch hohen Schnee nach Hause zu gelangen. Das Stück fungiert als Intro und Erkennungshymne der Bands.

Jetzt zu „Jag Sår Ett Frö“ ...

"Ich werfe die Saat aus". Der Text lautet sinngemäß: "Die Sonne scheint so hell auf den Sand; folge gehorsam denjenigen, die alle Strippen ziehen. Die Sonne brennt und der Himmel wird zur Erde; niemand wünscht es sich, weil die Sonne Krebs verursacht. Ich werfe die Saat aus und warte auf den Tod. Blumen wachsen auf unseren Gräbern und sagen, es sei gut, da man auf solche Menschen verzichten kann. So soll es sei; willst du jetzt umkehren?

Was steht als nächstes im Hause MAMONT an?

Anfang 2013 der Vinyl-Release unseres Debüts. Davon abgesehen spielen wir so oft wie möglich hier im Land live, und nächsten Sommer kommen wir zu euch aufs Freak Valley Festival, also würde sich zur ungefähr gleichen Zeit eine Europa-Tournee anbieten. Hinterher hängen wir Rest-Skandinavien an; zumindest ist es so geplant ... Na ja, hoffentlich hast du mich bis hierher einigermaßen verstanden. Meld dich gerne wieder, wenn du weitere Fragen hast.

Passt schon, schlaf gut!

Andreas Schiffmann (Info)
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