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Interview mit ZODIAC (19.01.2019)

ZODIAC

Vor einigen Wochen fiel mein Blick auf den ZODIAC-Patch auf meiner Jacke, und durch mein Oberstübchen rumpelte ziemlich unwirsch der Gedanke "die Band hätte sich doch wirklich nicht auflösen müssen". Wenige Tage später wollte ich meinen Augen nicht trauen, als ich im Fratzenbuch die Meldung las, dass die Münsteraner wieder am Start sind. Umso erfreuter nahm ich Kontakt mit Gitarrist Stephan Gall auf - nicht zuletzt, um sicher zu gehen, keinen "fake news" aufzusitzen...

Moin Stephan, schön Dich und ZODIAC zurück begrüßen zu dürfen! Nachdem ich seit "A Bit Of Devil" mindestens einmal jährlich einem Konzert von Euch beiwohnen durfte, wollte mir Gewohnheitstier vor rund zwei Jahren gar nicht passen, dass Ihr das Handtuch schmeißt. Was treibt Euch nun recht schnell wieder in den Rock’n’Roll-Zirkus zurück - habt Ihr etwa die gigantischen Royalties der ersten vier Alben schon verprasst? ;-)

Ja genau, bei unserem lächerlich teuren Lebensstil war die Kohle natürlich schnell aufgebraucht. Wir werden jetzt ein paar Jahre die Reunion ausschlachten, bevor wir dann diverse Best-Of-Alben veröffentlichen und einige Jahre auf die wirklich letzte Abschiedstour gehen. ;-) Um ehrlich zu sein, Geld spielt dabei glücklicherweise keine Rolle. Wir sind alle nicht auf die Band angewiesen, und diese Freiheit wollen wir uns auch erhalten. Wir haben einfach festgestellt, dass wir das gemeinsame Musik-Machen doch sehr vermisst haben und es an der Zeit ist, die Unstimmigkeiten hinter sich zu lassen und einen frischen Start zu wagen. Und die bisherigen Reaktionen zeigen, dass uns die Leute anscheinend nicht vergessen haben, was uns sehr freut!

Aus meiner Perspektive als Konzertgänger habt Ihr als Band aus einer nicht gerade als Hochburg der Rock-Musik bekannten Stadt in recht kurzer Zeit Bemerkenswertes erreicht, und zudem vier Alben aufgenommen, die sowohl bei Kritikern, als auch vor allem beim Publikum wirklich gut ankamen. Wie habt Ihr das selbst wahrgenommen - wurdet Ihr mitunter höher gehandelt, als Euch lieb war? Ohne dass es böse gemeint ist, Ihr habt ja den Rock auch nicht neu erfunden...

Darüber haben wir eigentlich nicht viel nachgedacht. Ich glaube auch, als Künstler sollte man versuchen, sich davon frei zu machen. Natürlich ist das leichter gesagt als getan, und mit steigender Wahrnehmung kann natürlich auch ein Erfolgsdruck entstehen. Aber da wir wie gesagt nicht von der Band leben müssen, lässt es sich damit unbefangener umgehen. Wir haben tatsächlich in recht kurzer Zeit viel veröffentlicht und viel gespielt, aber das resultierte eher aus einer Art natürlichem Schaffensdrang heraus. Und wir sind dankbar für die Aufmerksamkeit, die wir dabei bekommen haben!

Ihr präsentiert Euch bald wieder auf der Bühne, und natürlich steht die Frage im Raum, ob Ihr bereits ein, zwei neue Songs am Start habt, und ob es überhaupt möglich ist, Aussagen über eine altbekannte bis neue musikalische Ausrichtung zu treffen? Mit "Grain Of Soul" hattet Ihr ja zuletzt eine etwas andere Richtung eingeschlagen als zuvor... Was dürfen wir von ZODIAC mit neuem Mann am Bass erwarten?

Für Aussagen über eine musikalische Ausrichtung ist es tatsächlich noch zu früh. Mit Hendrik haben wir einen sehr guten neuen Bassisten dabei, der vielleicht auch den ein oder anderen neuen Einfluss mitbringt. Aber momentan konzentrieren wir uns auf das Proben für die anstehen Konzerte und dort werden wir Songs aller bisherigen Alben spielen. Zwischendurch haben wir zwar schon mal ein paar neue Ideen ausgetauscht und gejammt, aber neue Songs sind dabei noch nicht entstanden.

Ihr spielt dieses Jahr u.a. auf einem kleinen kultigen Festival in Spanien. Was macht für Euch den Reiz aus, und welche Ziele habt Ihr sonst noch mit ZODIAC ins Auge gefasst?

Du meinst das Tabernas Rock Fest, das in Fort Bravo in der Tabernas-Wüste in Spanien stattfindet? Naja, der Reiz liegt wohl in erster Linie in der außergewöhnlichen Umgebung. Hier wurden in den 60ern und 70ern unzählige Western wie "The Good, the Bad and the Ugly" oder "My Name Is Nobody" gedreht. Und bis heute ist die Gegend gern genutzter Drehort z.B. für "Game Of Thrones". So eine Landschaft gibt es in Europa sonst eher selten. Es gibt es nur 300 Tickets für das Festival, und es spielen eine Menge cooler Bands, darunter auch einige befreundete Bands hier aus Münster. Alles in allem klingt das ziemlich aufregend!
Ansonsten freuen wir uns jetzt erst mal auf die anstehenden Konzerte im Februar/März/April, planen das ein oder andere Festival im Sommer, und lassen es langsam angehen. Nebenher schauen wir mal was das Songwriting so macht…

So, ich wünsche Euch eine feurige Rückkehr im bereits jetzt ausverkauften "Pitcher", und freue mich auf ein Wiedersehen. Glück auf!

Vielen Dank, bis bald!

Thor Joakimsson (Info)
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