Christian Hede Madsen, der bärtige Frontmann dieser sympathischen Dänen, hetzt auskunftsfreudig durch die Fragen, die wir ihm zum Interview vorwarfen ...

Karten auf den Tisch: Wie ging es los bei euch?

Nun ja, Torben, Christian und ich spielten gemeinsam mit einem Kumpel in einer Band. Ich stieg aus, weil ich die Musik nicht mehr mochte, aber die anderen folgten mir, also starteten wir gemeinsam etwas Neues, Härteres und eher Verspieltes. Ich glaube, erst als wir 2011 Jacob Bredahl kennenlernten, unseren "Papa Zen", fanden wir als Band zu uns selbst. Ansonsten steht bereits jetzt fest: PET THE PREACHER sind wir drei, und kein Mitglied wird je ersetzt werden Wir schlossen einen Pakt, uns niemals zu trennen, und sei es nur, dass wir alle drei Jahre einen heben gehen. Dieser Rückhalt ist insofern gut, als man sich anderweitig austoben kann, ohne Bedenken haben zu müssen, dies bedeute das Ende.

Dass ihr euch dem Thema Aids widmet, ist sehr ungewöhnlich ...

Wir sind aber keine politische Band oder so. Ich schreibe die Texte, und wenn mich etwas beschäftigt, schlägt es sich darin nieder - wunderbare Freiheit eben, wie ich gerade schon sagte. In Bezug auf "Bright Land/Black Death" empfahl mir ein guter Freund das Buch "The Invisible Cure", in dem es um die Verbreitung des Virus in Uganda geht. Der Inhalt entsetzte mich wirklich zutiefst, also musste ich darüber schreiben. Ansonsten mag ich es aber auch, einfach triviale Dinge in die Lyrics fließen zu lassen, zum Beispiel aktuell bei einem neuen Song, der "Kamikaze Knight" heißt: Den Text schrieb ich nur mit dem Anreiz, einmal "warlord!" brüllen zu können. Dennoch sind gute Texte neben der Musik das A und O für eine Band.

Erklär mal das "Banjo"-Konzept.

Ich hatte dieses Bild von einer Treppe im Kopf, die ins Dunkel führt, ein Weg ins Ungewisse. Der Rest der Story ergab sich von selbst, auch der mythische Hauptcharakter als Symbol für den Suchenden, der in uns allen steckt. Da die Geschichte auch ein wenig übernatürlich ist, darf sie jeder für sich selbst deuten.

Wer sind in diesem Zusammenhang die "Cancer"-Frau und der Stalker?

Sie sind auch nur im übertragenden Sinn zu verstehen und begegnen der Hauptfigur auf ihrer Reise. Sie ziehen ihn hinunter, weil sie die Schattenseite des Lebens repräsesntieren, denn er such das genaue Gegenteil.

Mythologie kommt auch nicht zu kurz ...

Ich wollte den Raben Munin einfügen, weil es heißt, er sehe alles, was sich in der Menschenwelt abspielt. Er ist ja neben Hugin ein Auge des Gottes Odin, doch nicht einmal er kann das Schicksal des Protagonisten vorhersehen. Scheiße auch ...

Musik spielt für die Figur ebenfalls eine wichtige Rolle, wie es scheint.

Ja, sie verleiht der Story Würze - und dem wirklichen Leben ebenfalls, Kunst im Allgemeinen sowieso, denn sie ist Nahrung für die Seele

Ihr habt einige Gäste auf dem Album mitspielen lassen, nicht wahr?

Ja. Tobias Nefer ist einer der besten Metal-Bassisten Dänemarks und ein enger Freund. Es machte Spaß, ihn das Instrumental bereichern zu lassen; weniger radiotauglich werden wir wohl nicht mehr. By The Patient sind eine der geilsten Metal-Bands Skandinaviens, wenn du mich fragst. Ihre Mischung aus Black Metal und Death der alten Schule, Bier-Gestank, Leder und langen Haaren sucht ihresgleichen. Ihr neustes Zeug auf "Premonitions" gehörte zu den besten Alben des letzten Jahres, und sie hegen die gleichen Ambitionen wie wir, zumal wir schon gemeinsam auf Tournee waren - und dies auch wieder tun werden.

Was geht sonst noch so in Zukunft bei euch?

Wir rühren die Trommel für uns, wo es nur geht, geben 100 Prozent und leben, was wir tun. Im Moment schreiben wir das zweite Album, das wir im Spätsommer wieder bei Jacob aufnehmen werden. Zudem reisen wir mit unseren Kumpels von Elder aus den Staaten im April durch Europa, spielen beim Freak Valley Festival, auf dem Metal Magic und auch anderswo. Im Sommer betouren wir auch Neuland, aber konkret stehen noch keine Dates, also schweige ich vorerst.

Na dann ... Vielen Dank für die Beantwortung unserer Fragen!