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Interview mit Electric Eye (26.05.2013)

Electric Eye

Allstar-Weltraumflug vom Feinsten ... Vorhang auf für das norwegische Klangkollektiv ELECTRIC EYE.

Warum musstet ihr vielbeschäftigten Kerle zusätzlich eine Space-Rock-Band gründen?

So ticken wir eben. Wir lieben es, uns mit verschiedenen Projekten gleichzeitig abzuarbeiten. Dadurch erweitert man seinen Horizont und hält seine Musik frisch, denn wir schöpfen schließlich auch Inspirationen für ELECTRIC EYE aus unseren anderen Bands.

Was macht eure Besetzung einzigartig?

Dass wir schon lange gute Freunde sind und in unterschiedlichen Konstellationen von jeher miteinander gespielt haben. Unser Hintergrund ist demnach der gleiche, sodass wir nicht viel reden müssen, um zu verstehen, wohin der jeweils andere musikalisch ausscheren will.

Woher stammen die Samples in "Lake Geneva", und worum geht es im Text?

Wir wählen die Worte zuerst anhand ihres Klangs und des Gefühls aus, das sie vermitteln; die Bedeutung ist eher zweitrangig, und die Stimme fungiert als zusätzliches Instrument, statt im Rampenlicht zu stehen. Natürlich kann man eine bestimmte Botschaft hineindeuten, aber das sollen andere tun als wir selbst. Gesampelt haben wir James Camerons Schilderungen zu seiner U-Boot-Tauchfahrt im Marianengraben zum tiefsten Punkt, den Menschen je angesteuert haben. Wir fanden, dass es cool klingt und gut zu dem Feeling des Songs passt, irgendwie ähnlich einer Unterwasserreise.

Wie erklärt ihr euch das gesteigerte Interesse am Sound der Sechziger und Siebziger in jüngster Zeit?

Also, PINK FLOYD und die Musik jener Ära generell haben uns schon immer gut gefallen, nicht zu vergessen die Freigeistigkeit damals. Man stelle sich eine Zeit vor, in der Alben von KING CRIMSON die Charts bestimmten. Zwischen heute und jenen Jahren liegen Welten, wobei wir glauben, dass sich die Fans in erster Linie von der Offenheit und einer Aussicht auf alternative Lebenswege angezogen fühlen, wie sie von der alten Riege propagiert wurden. Im Mainstream wird heutzutage nicht viel experimentiert, aber wie dem auch sei: Es ist schön, dass die Leute wieder auf solche Musik stehen,egal weshalb genau.

Wie setzt ihr euren üppigen Sound live um?

Das Album wurde auch so gut wie gänzlich live eingespielt, also funktioniert das prima, bloß dass wir bei Konzerten mehr jammen und die Songs ausdehen. Der Vibe bleibt dabei aber mehr oder weniger erhalten, wenn auch in roherer Form.

Setzt ihr auch visuelle Akzente auf der Bühne?

So ist es. Wir arbeiten mit Birk Nygaard zusammen, einem großartigen Künstler, der einen ordentlichen Sprung in der Schüssel hat. Er begleitet uns, wann immer es möglich ist, und fügt unserem Set eine Menge Firlefanz hinzu. Dennoch halten wir es für wichtig, die Musik dadurch nicht in den Hintergrund zu drängen. Man darf sich nicht von optischen Aspekten abhängig machen, auch wenn sie ein nettes Extra darstellen wie hier ...

Sind ELECTRIC EYE auf ein langes Bestehen hin ausgerichtet?

Jawohl - wir sind gekommen, um zu bleiben, und nehmen momentan neuen Stoff auf, also hütet euch!

Andreas Schiffmann (Info)
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