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AVANTASIA | Moonglow World Tour 2019 - König-Pilsener-Arena Oberhausen - 14.04.2019

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AVANTASIA | Moonglow World Tour 2019 König-Pilsener-Arena Oberhausen 10.04.2019

Dass eine AVANTASIA-Show immer etwas Besonderes ist, wissen Fans und Kenner der Szene seit Tobias Sammet vor genau 20 Jahren sein All-Star-Projekt aus der Taufe hob, um die Symphonic-Metal-Welt aus den Angeln zu heben. In schönster Regelmäßigkeit beglückt der EDGUY-Frontmann seine Fans mit hochkarätigen Veröffentlichungen, die im Anschluss auf triumphalen, ausverkauften Tourneen präsentiert werden. So auch in diesem Jahr. Als Anfang des Jahres der neueste Streich aus dem Hause Sammet vorgestellt wurde, trudelten alsbald die Tourpläne ein und verzückten die Fans in den Städten, die AVANTASIA im Rahmen ihrer Welttournee besuchen würden.

Neben London, Pratteln, Offenbach, Osnabrück und Barcelona stand für Tobias Sammet auch wieder Oberhausen auf dem Programm, diesmal allerdings nicht die deutlich kleinere Turbinenhalle, sondern die König-Pilsener-Arena im Herzen des Centro, die mehr als 5000 Menschen Platz bietet. Sammet machte auch im Verlauf des Konzerts sehr deutlich, warum ihm dieser Ruhrgebietstermin besonders am Herzen liegt, doch dazu später mehr.

Die Faszination des Projekts AVANTASIA resultiert aus verschiedenen Faktoren. Zum einen ist da das amtliche Line-Up der Gaststars, die mit auf Tour gehen, zum anderen ist da das unumstrittene Genie Sammets, der zu recht als grandioser Songwriters gilt und es versteht, auf jedem neuen Album Songs für die Ewigkeit zu schreiben. Zudem kann sich die Produktion sehen lassen, die mit kreativer Bühnendeko, sattem Sound und Videoleinwänden punkten kann. Selbst ein Teleprompter, der die Texte „souffliert“, ist mit von der Partie.

Es ist also alles angerichtet für einen unvergesslichen Abend. Nach Beethovens „Ode Of Joy“, startet das Konzert mit „Ghost In The Moon“, dem Opener des aktuellen Albums „Moonglow“ und sofort ist Stimmung in der Bude. Sammet, der zunächst das Podium hinter dem Schlagzeug besetzt, präsentiert den Titel mit unglaublicher Vehemenz und macht direkt deutlich, dass er trotz der ungeheuren Anforderungen, die eine solch große Tournee mit sich bringt, sich keinesfalls schont, sondern sein gesamtes Können zeigt. Im Hinblick auf eine mehr als dreistündige Show, die er als einziger Sänger komplett bestreiten muss, aller Ehren Wert.

Entsprechend frenetisch ist der Applaus des Publikums, das an diesem Sonntag Abend sowieso in Feierlaune ist. Weiter geht’s mit dem ersten Gaststar des Abends, der in Gestalt von Ronnie Atkins die Bühne betritt. Aktins, bekannt als Frontmann der PRETTY MAIDS und zusammen mit Erik Martensson Teil der NORDIC UNION, trägt ein schwarzes Sakko, das rot abgesetzt ist und an die Kluft der BEATLES auf dem Sgt. Peppers Album erinnert. „Starlight“, ebenfalls vom neuen Album, überzeugt auf ganzer Linie und wird in der Folge von „Book Of Shallows“ getoppt, denn hier duellieren sich ATKINS und die formidable Adrienne Cowan, die sowohl die filigranen Töne ihrer beachtlichen Range, als auch die heftigere Gangart in beeindruckender Weise darbietet.

Nach diesem ersten Ausrufezeichen gibt es mit Jørn Lande gleich den nächsten Hochkaräter, der „The Raven Child“ und „Lucifer“ ins weite Rund schmettert. Und es geht Schlag auf Schlag weiter, denn mit Geoff Tate betritt der ehemalige QUEENSRŸCHE-Shouter die Bühne, der nach Aussage Sammets alle Sänger, die heute Abend auf der Bühne stehen, durch seinen Gesangsstil inspiriert hat. Tate hat nichts von seinem Können verlernt uns spult routiniert die Kracher „Alchemy“ und den Mega-Titel „Invincible“ ab.

Danach hat Gitarrist Oliver Hartmann seinen großen Auftritt, denn es ist an diesem Abend an ihm, „Reach Out For The Light“ vom Debüt „The Metal Opera“ unters Volk zu bringen, was ausgezeichnet gelingt. Nach „Moonglow“, in dem wiederum Adrienne Cowan als Ersatz für Candice Night glänzt, kommt das unvermeidliche „Maniac“. Sammets Kommentar zu diesem MICHAEL SEMBELLO-Cover: „Wir sind gefragt worden, warum wir so was wie diesen Titel auf einem AVANTASIA-Album machen? Die Antwort ist ganz einfach: weil wir es können“. Eric Martin, der diesen Titel auch auf „Moonglow“ singt, hat sichtlich Spaß am Ausflug in den 80er Jahre Pop, bevor er dann mit „Dying For An Angelzurück im härteren Genre ist.

Danach gibt es ein Wiedersehen mit Bob Catley, seines Zeichens Frontmann der legendären Melodic-Rocker MAGNUM. Mit „Lavender“ und „The Story Ain´t Over“ setzt er eine erste Duftmarke. Etwas gewöhnungsbedürftig ist sein himmelblaues Sakko, das während seines zweiten Auftritts einem Hemd, das mit bunten Totenköpfen verziert ist, weichen muss. Metal-Couture, möchte man meinen.

Danach folgt dann der emotionalste Moment des Konzerts. Unvermittelt stimmt Tobias Sammet das „Steigerlied“ an, das hier im Ruhrgebiet jeder kennt und sofort vielstimmig mitgesungen wird. Sammet bekundet nach diesem kleinen, aber immens berührenden Intermezzo, seine Verbundenheit mit dem Ruhrpott, der seiner Meinung nach die Region ist, in der die am härtesten arbeitenden Menschen Deutschlands leben. Mit dem Ausspruch: „Your Hausen is my Hausen tonight“ punktet er weiter und verspricht, auf der nächsten AVANTASIA-Tour erneut in Oberhausen Station zu machen.

Nach 120 Minuten Show kündigt Sammet mit „Let The Storm Descend Upon You“ das nächste Highlight an, denn während andere Bands an dieser Stelle schon längst wieder im Hotel sind, steht bei AVANTASIA die Nachspielzeit an, die sich aufgrund des exzellenten Songmaterials und der überragenden Akteure alles andere als langatmig gestaltet. Dieses 12 (!) Minuten Opus ist allein schon das Eintrittsgeld wert und einer der Gründe, warum Tobias Sammet mit seinem Projekt von Erfolg zu Erfolg eilt.

Nach 200 Minuten Show, die dem Publikum und der Band alles abverlangt haben, kommen alle Gaststars beim abschließenden „Sign Of The Cross / The Seven Angelszum großen Finale nochmals auf die Bühne und beenden einen grandiosen Abend ebenso furios, wie er begonnen hat.

FAZIT: Tobias Sammet und sein All-Star-Projekt AVANTASIA bieten, wie schon in der Vergangenheit, auch auf der „Moonglow-World-Tour“ ein Konzerterlebnis wie von einem anderen Stern. Mehr als drei Stunden Show der Extraklasse lassen ausnahmslos strahlende Gesichter zurück und neben der extrem routinierten Band glänzt vor allem Sammet neben seinem grandiosen Gesang auch mit flotten Sprüchen, die ihn als großen Entertainer ausweisen. Ein Abend, der noch lange nachhallen wird.


Line-Up AVANTASIA:

 

  • Gesang: Tobias Sammet

  • Gesang: Herbie Langhans

  • Gesang: Adrienne Cowan

  • Gesang: Ina Morgan

  • Gitarre: Oliver Hartmann

  • Gitarre: Sascha Paeth

  • Schlagzeug: Felix Bohnke

  • Keyboards: Michael „Miro“ Roderberg

  • Bass: André Neygenfind


    Gastsänger:

          • Ronnie Atkins

          • Jørn Lande

          • Geoff Tate

          • Eric Martin

          • Bob Catley


Alle AVANTASIA Shots hier.

Stefan Haarmann - Stellv. Chefredakteur (Info)

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Live-Fotos

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