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ELTON JOHN - König-Pilsener ARENA - 12.05.2019

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Elton John – Farewell Yellow Brick Road 2019

Sir Elton Hercules John gab sich und den Oberhausener Fans am 12.05.2019 die Ehre.

Seine 3-jährige epische Abschiedstournee „Farewell Yellow Brick Road“, die bereits im September 2018 in den USA startete, und seit April 2019 in Europa unterwegs ist, fand ihren vorübergehenden Höhepunkt am letzten Sonntag in der König-Pilsener ARENA in Oberhausen. Vor - mit rund 10.000 Zuschauern - ausverkauftem Haus, war der Brite über mehr als 2 ½ h live zu erleben.

Elton John

Auch wenn mir leider kein Fotopass zuteil wurde, bin ich dankbar dafür, dass ich diese lebende Legende des Rock und Rock-`n-Roll einmal live erleben durfte. Denn der 1947 unter dem Namen „Reginald Kenneth Dwight“ geborene Engländer, macht nach nunmehr 50 Bühnenjahren Schluss. Wenn die Tour 2021 beendet sein wird, wird es keine Live-Auftritte von Mister „Rocket Man“ mehr geben.

Schon beim Betreten der Eventlocation wurde klar, dass hier jemand Besonderes auftritt. Solche Sicherheitsmaßnahmen habe ich bisher bei keinem Konzert erlebt. Es war wie am Flughafen. An jedem Eingang ein Metalldetektor. Aber besser so als zu lasche Kontrollen.

Die Bühne war echt der Kracher. Sie bestand fast vollständig aus LED-Panels zur Projektion von Video- und Bildmaterial.

Pünktlich um 19:02 Uhr begann das von allen Besuchern heiß erwartete Konzert mit dem Song „Bennie and the Jets“. Der 72-jährige wirkte etwas gebrechlich und hatte sichtlich Probleme beim Laufen. Aber er war ja auch nicht für seine Sprinterqualitäten in Oberhausen, sondern als Musiker.

Und da gab es aber auch überhaupt nichts zu meckern. Sein Gesang und das Klavierspiel waren teilweise besser denn je. Mehr als nur einmal hat er Soli gespielt, die länger als 10 Minuten waren. Das Publikum hätte an den Sitzen festgenagelt werden müssen. Bei fast jedem Song stand mindestens die Hälfte des Saals und teilweise wurde auch getanzt. Bei „Sad Song“ trieb es das Publikum sogar vor zum Bühnenrand.

Seine Outfits waren gegenüber einigen schrillen Varianten aus seinen frühen Jahren eher gemäßigt. So trug er zu Beginn ein dunkles Outfit mit silbernen, blauen und roten Applikationen am Revers und den Manschetten, kombiniert mit einem Rüschenhemd, bei welchem er zwischendurch gekonnt während des Klavierspielens an einem Ärmel die Rüschen zurechtzupfte. Hierzu trug er eine blaue, mit glitzernden Steinen besetzte Brille. Echte Steine oder Strass, wer weiß das schon? In einer sehr kurzen Kostümwechselpause schlüpfte er dann in ein sehr buntes Sakko kombiniert mit einer rosafarbenen Brille, ebenfalls mit Steinen besetzt.

Sein Yamaha-Konzertflügel ruhte auf einem Schlitten, der mit dem Flügel quer über die Bühne fahren konnte. Ob er das wohl bei Stephan Raab abgeschaut hat? Oder umgekehrt? Jedenfalls nutzte er diesen Transportmechanismus genau einmal. Nämlich um in der kurzen Pause auf die andere Bühnenseite zu kommen und dort kurz die Bühne zu verlassen. Nach der Umkleidepause fuhr er dann schnur-stracks zurück auf die ursprüngliche Bühnenseite. Hmm… wollte er nur den Fußweg sparen? Gegönnt sei es ihm.

Auch wenn er das Publikum nicht wirklich zum Mitmachen animierte - was auch nicht nötig war -, hat er doch zwischendurch das Wort an seine Fans gerichtet. Er berichtete freimütig über seine Drogen- und Alkoholprobleme und, dass jeder, der in einer solchen Problemsituation steckt nur drei Worte benötigt: „I need help!“. Ihm wurde geholfen. 1992 gründete er an seinem Küchentisch in Buckhead / Atlanta die Elton John AIDS Foundation. Er sagte: „Keiner muss wegen dieser Krankheit heutzutage noch sterben. Aber die Medikamente gegen diese Krankheit müssen billiger werden, damit auch ärmere Menschen davon partizipieren können.“. Ein deutlicher Weckruf an die Pharmaindustrie also.

Aber auch seine Band hat einige Hochkaräter zu bieten. Der Schlagzeuger Nigel Olsson war mit Unterbrechung seit 1971 ständiges Mitglied der Elton John Band. Ebenso „Mad Ray Cooper“, der Percussionist, der bereits mit anderen Größen wie Pink Floyd, The Rolling Stones, Phil Collins, Sting und The Who zusammengearbeitet hat. Ray zog, wie gewohnt, im Hintergrund quasi seine eigene kleine Show ab. Den Zuschauern hat’s gefallen.

Ein großartiges Konzert eines Ausnahmekünstlers. Es war eine Ehre dabei gewesen zu sein.

Vielen Dank an Dirk Becker Entertainment für die Akkreditierung!

Alle hier verfügbaren Fotos wurden leider nur mit dem Smartphone geschossen. Entschuldigt daher bitte die mindere Qualität.

Weitere Bilder von unserem Fotografen Dietmar Seifer gibt es auf seiner Facebook-Seite.

Line-Up

  • Elton John (Gesang, Klavier)
  • Matt Bissonette (Bass)
  • John Jorgenson (Gitarre)
  • Kim Bullard (Keyboard)
  • Nigel Olsson (Schlagzeug)
  • John Mahon (Percussion, Gesang)
  • „Mad“ Ray Cooper (Percussion)

Setup

  • Bennie and the Jets
  • All the Girls Love Alice
  • I Guess That's Why They Call It the Blues
  • Border Song
  • Tiny Dancer
  • Philadelphia Freedom
  • Indian Sunset
  • Rocket Man (I Think It's Going to Be a Long, Long Time)
  • Take Me to the Pilot
  • Sorry Seems to Be the Hardest Word
  • Someone Saved My Life Tonight
  • Levon
  • Candle in the Wind
  • Funeral for a Friend/Love Lies Bleeding
  • Burn Down the Mission
  • Daniel
  • Believe
  • Sad Songs (Say So Much)
  • Don't Let the Sun Go Down on Me
  • The Bitch Is Back
  • I'm Still Standing
  • Saturday Night's Alright for Fighting)

Zugaben

  • Your Song
  • Goodbye Yellow Brick Road
  • Don't Go Breaking My Heart (played from tape)

Links

Dietmar Seifer (Info)

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Live-Fotos

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