Irgendwie bin ich ganz zufällig auf die Hollywood Vampires gestoßen. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht einmal, dass Captain Jack Sparrow aka. Johnny Depp auch Musik macht. Aber vermutlich ist das mittlerweile bei Schauspielern vollkommen normal. Es gibt ja auch reichlich Beispiele dafür und auch für Musiker, die sich plötzlich als Schauspieler verdingen. Ob das immer gut ist muss vermutlich jeder für sich selber entscheiden.

Ich habe also einfach mal eine Akkreditierungsanfrage gestartet, aber eigentlich nicht wirklich mit einer Zusage gerechnet. Ein paar Tage vor dem Konzerttermin kam dann tatsächlich eine E-Mail vom Veranstalter, der mir die Photo Consents von The Hollywood Vampires mit der Bitte um Unterzeichnung zusandte. Nach Durchsicht des Vertrags, der mir als Fotografen alle Rechte an meinen Bildern absprach, habe ich mich entschieden diesen nicht zu unterschreiben, also auf eine Fotoakkreditierung zu verzichten. Dies habe ich dem Veranstalter unter Angabe der Gründe auch mitgeteilt. Trotzdem habe ich eine Presseakkreditierung erhalten und durfte ohne professionelles Equipment am Konzert teilnehmen. Da ich ja wusste, dass fast jeder Konzertbesucher mit seinem Smartphone oder einer kleinen Systemkamera Bilder macht, habe ich mir sowas von einem befreundeten Fotografenkollegen geliehen, damit Ihr wenigstens ein paar visuelle Eindrücke bekommt. Aber legt bitte nicht zu hohe Maßstäbe an. Mit richtigem Equipment wäre das Ergebnis besser gewesen.

Ok, soweit zu Vorgeschichte. Als Support wurden die Vampire von der britischen Rockband The Darkness unterstützt. Ich hatte zuvor nur Gutes über diese Band gehört und war gespannt auf diese im Glam Rock Stil gekleideten Briten aus Suffolk. Diese Band war ein grandioser Auftakt für den Abend. Von Anfang bis Ende gab das Quartett um den Frontman Justin Hawkins Vollgas. Das Publikum war ständig einbezogen und begeistert von der Energie und Spielfreude. Diese Band hat richtig Spaß gemacht!

Nach einer relativ langen Umbaupause konnte dann endlich der Headliner der Show begrüßt werden. Mangels Fotopass und Zugang zum Graben, musste ich mir im Golden Circle einen einigermaßen günstigen Platz suchen. Wie ich später feststellen musste hatte ich aufgrund meiner Platzwahl jedoch leider kaum eine Möglichkeit mit der kleinen Knipse ein einigermaßen gescheites Bild vom Chaoten der Meere zu schießen.

»Die Entstehungsgeschichte der Supergroup um Alice Cooper und Johnny Depp beginnt mit einer Legende: 1972 wurden die Hollywood Vampires in der oberen Bar eines Clubs auf dem Sunset Strip namens „Rainbow Bar & Grill“ geboren. Es war ein Treffpunkt für die Rockstars, die in L.A. lebten oder dort zu Gast waren. „Um dem Club beizutreten, musste man nur alle anderen Mitglieder unter den Tisch saufen“, sagt Alice Cooper, ein Gründungsmitglied der Vampires. „In einer typischen Nacht spazierte ich in den Club und John Lennon, Harry Nilsson, Keith Moon – der gewöhnlich ein Pagen- oder Chauffeurskostüm trug –, Bernie Taupin, Jim Morrison und Mickey Dolenz waren da“, so Alice.

Vor fünf Jahren kamen Alice und sein guter Freund Johnny Depp zusammen und beschlossen, dass der Geist der Hollywood Vampires wieder aufleben sollte – nur ohne das Trinken. Ein Wohlfühlort für große Künstler, um dort abzuhängen, zu lachen und zusammen zu spielen. Die Hollywood Vampires erwachen wieder zum Leben mit der Veröffentlichung des neuen Albums „Hollywood Vampires“. Alice und Johnny erhielten Verstärkung von Joe Perry, der mit beiden langjährig befreundet ist, und die Aufnahmen begannen: Ein Tribut an die originalen Hollywood Vampires.

In den folgenden zwei Jahren schlossen sich der Produzent Bob Ezrin und ein sagenhafter Trupp von heutigen Vampiren an: Perry Farrell, Dave Grohl, Sir Paul McCartney, Joe Walsh, Slash, Robbie Krieger, Zak Starkey, Brian Johnson und Kip Winger nahmen Titel ihrer alten Freunde und Helden auf. Das Ganze ist in dem Sinn ein echtes Alice Cooper-Album, da er einen Großteil der Songs bereits auf seiner „Raise The Dead“-Tour spielte und in einer gigantischen Show die toten Seelenverwandten zum Leben erweckte.«¹⁾

Alice erzählte die Story von sich im Jenseits, wie er auf verstorbene Größen der Rockmusik wie z.B. Jim Morrison trifft und deren Songs covert. Diese generationenübergreifenden Songs hat er in einer grandiosen Show verarbeitet. Mit den Hollywood Vampires bot sich eine hervorragende Möglichkeit, diese Idee zu etwas Großem zu machen. So wurden die Bilder der verstorbenen Musiker zuweilen im Hintergrund an die Leinwand geworfen. Eine großartige Hommage an die alten Klassiker der Rockmusik.

Alice Cooper hat in gewohnter Qualität abgeliefert. Der 70-jährige ist schon zu lange unterwegs und zu sehr Profi um sich hier Schwächen anmerken zu lassen. Joe Perry, der Aerosmith Gitarrist, konnte sowohl mit Gesang als natürlich erst recht mit seinem Gitarrenspiel überzeugen. So gab es stetige Wechsel in der Hauptrolle zwischen Cooper, Depp und Perry. Von Johnny Depp als Musiker war ich jetzt nicht ganz so überzeugt. Er hat zwar ganz passabel Gitarre gespielt und seine Interpretation von David Bowies Heroes war wirklich sehr gut, aber irgendwas hat mir gefehlt. Er wirkte auf der Bühne eher zurückhaltend und hat kaum mit dem Publikum interagiert. Auch seine Mütze hat er bis zum Schluss nicht abgenommen. Ich denke besonders von ihm haben sich die Besucher, insbesondere die weiblichen, sicher etwas mehr Publikumsnähe erhofft. Ziemlich begeistert war ich von Tommy Henriksen, dem Gitarristen von Alice Cooper. Der hat mir richtig gut gefallen.

Vielen Dank an die paco Agency für die Akkreditierung!

Weitere Bilder von unserem Fotografen Dietmar Seifer gibt es auf seiner Facebook-Seite.

Line-Up “The Hollywood Vampires”

• Alice Cooper (Gesang)
• Johnny Depp (Gitarre, Gesang)
• Joe Perry (Gitarre, Gesang)
• Tommy Henriksen (Gitarre)
• Chris Wyse (Bass)
• Buck Johnson (Keyboard)
• Glen Sobel (Schlagzeug)

Setlist “The Hollywood Vampires”

• I Want My Now
• Raise the Dead
• I Got a Line on You (Spirit cover)
• 7 and 7 Is (Love cover)
• My Dead Drunk Friends
• Five to One / Break On Through (to the Other Side) (The Doors cover)
• The Jack (AC/DC cover)
• Ace of Spades (Motörhead cover)
• Baba O'Riley (The Who cover)
• As Bad As I Am
• The Boogieman Surprise
• I'm Eighteen (Alice Cooper cover)
• Combination (Aerosmith cover)
• People Who Died (The Jim Carroll Band cover)
• Sweet Emotion (Aerosmith cover)
• Bushwackers
• "Heroes" (David Bowie cover)
• Train Kept A-Rollin' (Tiny Bradshaw cover)
• School's Out (Alice Cooper cover) (with 'Another Brick in the… more )

Line-Up “The Darkness”

• Justin Hawkins (Leadgitarre, Gesang)
• Dan Hawkins (Gitarre)
• Frankie Poullain (Bass)
• Ed Graham (Schlagzeug)

Setup “The Darkness”

• Solid Gold
• Growing on Me
• Love Is Only a Feeling
• Japanese Prisoner of Love
• One Way Ticket
• Barbarian
• Buccaneers of Hispaniola
• Get Your Hands Off My Woman
• I Believe in a Thing Called Love

Links

• https://www.hollywoodvampires.com/
• http://www.pa-co.eu/
• https://sparkassenpark.de/
• https://www.facebook.com/PixelOfMusic/

1)      Quelle: musicheadquarter.de