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ROCK AM RING 2019 | Sonntag - Nürburgring - 09.06.2019

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Tag 3, Sonntag, 09.06.2019

Nach kurzer Nacht, in der ich mir wegen eines Getriebeschadens an meinem Vehikel noch schnell einen Leihwagen besorgen muss, geht es am Sonntag mit großartiger Musik bei bestem Ring-Wetter weiter. GODSMACK, die ich in diesem Jahr schon in Köln gesehen habe, drehen auf der VOLCANO-STAGE so richtig auf. Höhepunkt des Gigs ist das Schlagzeug-Duell zwischen Sully Erna und Shannon Larkin, die, auf fahrbaren Podesten sitzend, jeweils synchron die Felle bearbeiten. Ein bärenstarker Moment.

Next in Line sind AMON AMARTH, die es sich nicht haben nehmen lassen, ihre aufwändige Bühnendeko mit überdimensionalen Wickinger-Hörnern und Feuershow mit an den Ring zu bringen. Ein wahrlich heißes Spektakel, denn selbst in sicherer Entfernung brennt hier sprichwörtlich die Luft, was den Zuschauern mächtig Spaß macht, den Fotografen aber doch ordentlich  einheizt.

Im Anschluss lassen sich THE BOSS HOSS nicht lumpen und fackeln neben ihren großen Hits auch jede Menge brennbarer Flüssigkeiten ab. Ein Spektakel, insbesondere als Alec Völkel sich seiner Jacke entledigt und sich zum Crowd-Surfen in die tosende Menge wirft. Der Ausflug dauert sicher länger als geplant, denn die Fans wollen ihn gar nicht mehr hergeben. Das Konzert hätte gut und gerne mehr Zeit verdient gehabt, angesichts des straffen Zeitplans, mit dem zeitgleich stattfindenden Zwillingsfestival ROCK IM PARK, war aber kein längerer Gig möglich und so geben die Berliner die Bühne nach 70 sehr starken Minuten frei.

Nun stehen mit JACK BLACK und KYLE GASS, die unter dem Label TENACIOUS D antreten, zwei Musiker auf der Bühne, die sich neben der Schauspielerei auch dem Rock widmen. Die Show der Band verfolgt einen deutlich komödiantischen Ansatz und sorgt für den ein oder anderen Lacher. JACK BLACK dürfte den meisten durch seine Rolle als rockender Lehrer in „School Of Rock“ bekannt sein. Das Publikum genießt bei bestem Wetter und angenehmen Temperaturen ein weiteres Highlight.

Zurück im Media-Center steigt die Spannung, denn mit SLIPKNOT steht einer der absoluten Höhepunkte des Festivals auf dem Programm. Die Maskenmänner aus Des Moines, Iowa, die seit ihrer Japan-Tour 2016 keine Headliner-Gigs mehr bestritten hatten, geben sich die Ehre. Kurzzeitig hatte die Sache auf der Kippe gestanden, denn Shouter Corey Taylor hatte sich bei Gesangsübungen (fragt mich bitte nicht, wie das möglich ist...) derart reingehängt, dass ihm ein Hoden geplatzt war. Nachdem die medizinische Abteilung grünes Licht gegeben hatte, steht dem Comeback der Nu-Metal-Vertreter nichts mehr im Wege. Vor der Show herrscht auf der Bühne ein heftiges Treiben. Fleißige Helfer legen letzte Hand an die Bühnendeko, die sich noch hinter einem übergroßen Slipknot-Banner versteckt.

Als das Banner dann pünktlich um 22:45 fällt, hämmert neben den krachenden Beats eine Vielzahl visueller Eindrücke auf die Menge ein. Die Band zeigt sich gut in Form und überrascht durch häufige Positionswechsel. Die Show ist bombastisch und neben einer prächtigen Lightshow arbeiten Flammenkanonen und Nebelmaschinen am Anschlag. Man merkt Corey Taylor an, wie sehr er sich freut - trotz seines gesundheitlichen Handicaps – rechtzeitig zum Konzert wieder fit geworden zu sein. Mehrfach legt er seine Hand auf die Brust und verneigt sich vor den feiernden Fans. Neben den Trommeln, die teilweise in schwindelerregender Höhe aufgestellt sind, gibt es LED-Wände, die als Catwalk benutzen werden.

Die Stimmung ist prächtig und die Band gibt die Energie bereitwillig zurück. Nach grandiosen 120 Minuten verabschieden sich Taylor und Co. von den restlos begeisterten Fans, die ein Festival der Extraklasse erleben durften.

Mit-Veranstalter André Lieberberg zieht auf der Pressekonferenz daher auch in Vertretung seines Vaters Marek Lieberberg ein durchweg positives Fazit. Die Sicherheitskonzepte, die man im Vorfeld mit der Polizei zusammen ausgearbeitet hatte, haben gegriffen. Neben den Wetterkapriolen, die am Freitag mit Sturm und Windböen kurzzeitig für Krisenstimmung sorgten, musste die Polizei - Stand Sonntag Mittag - lediglich ein Dutzend Fälle leichter Körperverletzung zu Protokoll nehmen, 31 Diebstähle stellen im Hinblick auf eine Zahl von etwa 100.000 Menschen, die mit dem Festival in Verbindung standen, eine Randerscheinung dar und die Zahl der Verkehrsunfälle (allesamt nur Blechschäden) rund um den Nürburgring ist mit 13 erfreulich gering, wobei nicht einmal sicher ist, ob diese überhaupt mit dem Festival in Verbindung stehen, wie Einsatzleiter Manuel Wehrmann verlauten lässt.

FAZIT: Mit der 34. Auflage ROCK AM RING ist das Festival wieder dort, wo es nach Aussage André Lieberbergs hingehört: 85.000 Besucher feiern eine ausgelassene, aber friedliche Party, die sich als fester Bestandteil der Deutschen Kulturlandschaft etabliert hat. Großartige Acts sorgen für das nötige Flair und machen das Festivalwochenende zu einem unvergesslichen Event. Der Termin für ROCK AM RING 2020 steht natürlich auch schon fest: Zwischen dem 05. und 07. Juni 2020 wird es die 35. Auflage des Mega-Events geben. Ich freue mich jetzt schon drauf!

Mein Dank geht an:

Die vielen freundlichen Menschen, die sich bereitwillig in Pose gestellt haben...you know who you are..., meine Medienkollegen, die den reibungslosen Ablauf im Bühnengraben in gegenseitiger Rücksichtnahme zu jeder Zeit gewährleisteten, die freundlichen Jungs der Security, die ihren teilweise beinharten Job immer mit Humor machten, die Menschen, die für das leibliche Wohl sorgten, die Organisatoren, die es wiederum geschafft haben, ein perfektes Festival aus dem Boden zu stampfen, den Jungs und Mädels der Polizei sowie der Johanniter, die wahrscheinlich lieber selbst mitgefeiert hätten, sowie Pressesprecherin Katharina Wenisch und ihr Team, das trotz des Stresses alle Fragen stets charmant und mit einem Lächeln beantwortete.





 

Hier geht´s zum Freitag.

Hier geht´s zum Samstag.

Alle GODSMACK Shots gibt es hier.

Alle BOSS HOSS Shots gibt es hier.

Alle AMON AMARTH Shots gibt es hier.

Stefan Haarmann - Stellv. Chefredakteur (Info)

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