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Don Schiff: Peering Over Clouds (Review)

Artist:

Don Schiff

Don Schiff: Peering Over Clouds
Album:

Peering Over Clouds

Medium: CD
Stil:

Instrumentaler Progressive Rock

Label: Think Tank Media / Just For Kicks
Spieldauer: 71:22
Erschienen: 2005
Website: [Link]

Es grenzt schon an den schieren Wahnsinn, was für unglaublich gute Solo-Alben gerade die Musiker herausbringen, die eigentlich in jedem Band-Gefüge die wenigste Beachtung finden: die Bassisten. Auch DON SCHIFF ist einer der so oft „Unbeachteten“, der im Hintergrund bleibt, wenn „seine“ Bands auf der Bühne ein Feuerwerk entzünden, ob sie nun ROCKET SCIENTISTS oder als Eheleute ERIK NORLANDER & LANA LANE heißen.

Doch mit „Peering Over Clouds“ reiht sich Schiff ohne Abstriche in die Gilde von TONY LEVIN, TREY GUNN oder JOHN PAUL JONES ein. Auch ist es etwas Besonderes, dass er gern einen Chipman Stick spielt, also einen Bass, den besonders TONY LEVIN „berühmt“ gemacht hat, weil auf diesem Instrument nicht durch Zupfen oder Anschlagen Klänge erzeugt werden, sondern ausschließlich durch das Drücken der Saiten auf das Griffbrett. Dadurch, dass der Chipman Stick auch mehr Saiten (wohl 8) enthält, gehen Klangfarbe und –vielfalt deutlich über die einer „normalen“ Bassgitarre hinaus.

Unterstützt wird Schiff ausschließlich durch den Percussionisten GREG ELLIS, der in der über 70 Minuten andauernden CD jede Menge der unterschiedlichsten Felle bearbeitet. Auch dass dieses Album von ERIK NORLANDER produziert wurde, weist schon darauf hin, in welche hervorragend produktionstechnische Richtung die RAKETE abgeht. Und um auch noch das letzte Klischee zu bedienen: für die künstlerische Gestaltung des (aus meiner Sicht nicht gerade prickelnden und kaum zur Musik passenden) Covers zeichnete sich Jacek Yerka verantwortlich, der auch das letzte Rocket Scientists- und fast alle Lana Lane-Cover gestaltete.

Die Musik ist im Gegensatz zum Cover unglaublich abwechslungsreich, trotz dieser spartanischen Instrumentierung, und für jeden Freund instrumentalen Prog-Rocks reizvoll! Denn die 13 Titel bewegen sich in die unterschiedlichsten Richtungen, mal etwas ruhig verträumt, mal crimsonesk, mal deutlich an das fantastische Album „Zooma“ von JOHN PAUL JONES erinnernd – und sogar dem LIQUID TENSION EXPERIMENT huldigend.
Wer hier nicht neugierig wird, der sollte sich wieder mal Gedanken darüber machen, warum ein verbalen Dünschiss labernder Dieter Bohlen unter einem Superstar immer nur Retorten-Sänger versteht – einen Instrumentalisten aber als schmückend überflüssiges Beiwerk abtut. DON SCHIFF zumindest bläst mit seinem Bassspiell und seinen kompositiorischen Fähigkeiten eine gehörige Portion Qualität in die musikalische, medial zu oft verdorbene Neuzeit. Aber leider wird ihn wohl kaum wer hören wollen – ein großer Fehler ist das! Garantiert!

Ganz nett und Norlander-typisch sind auch Schiffs „Notes From The Artist´s Desk“, in denen er zu jedem Titel seine Intuitionen, Entstehungshintergründe usw. dem geneigten Zuhörer mitteilt.

FAZIT: Ein instrumental-progressives Meisterwerk des Bassisten der Rocket Scientists, das in seiner Faszination und musikalischen Klasse sowie seiner Vielfältigkeit das letzte Album eben dieser Band um Längen übertrifft. Bedauerlich erscheint dabei allein die Tatsache, dass DON SCHIFFs Solo-Debut bereits ein Jahr vor „Revolution Road“ erschienen ist!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3913x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Peering Over Clouds
  • Winds Of Fire, Winds Of Change
  • Under The Olive Tree
  • Secret World
  • Inside The Color Of Dreams
  • Tomorrow´s Magic
  • Reflective View
  • From Where The Past Began
  • The Eight Wonder
  • A Whiter Shade Of Pale
  • Talking In Tongues
  • Between Sound And Silence
  • Crossing The Lines Of Reason

Besetzung:

  • Sonstige - Don Schiff (NS/Stick), Percussion (Percussion)

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