Partner
Services
Statistiken
Wir
Killjoy: Enemigo (Review)
Artist: | Killjoy |
|
Album: | Enemigo |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Melodic Thrash |
|
Label: | Shark Records | |
Spieldauer: | 49:07 | |
Erschienen: | 2006 | |
Website: | [Link] |
Polen einmal nicht extrem: KILLJOY zocken melodiösen Thrash, den Hardliner nicht als solchen bezeichnen würden. Die Musik spielt sich vorwiegend im mittleren Tempobereich ab und erinnert an die letzten Atemzüge des Genres Anfang der Neunziger nach dem Boom.
Metallica-Parallelen ziehen der Gesang sowie die Vorliebe für ausgiebige unverzerrte Passagen. In „Question“ gibt es durch ein Bass-Break mit nachfolgendem melodiösen Zwischenspiel eine unverhohlene Reminiszenz an „Orion“; die gequälte Aggression am Ende klingt hingegen etwas aufgesetzt. Eine Stärke der Stücke liegt eigentlich in den oftmals melancholischen Melodien, welche den einen oder anderen feinen Chorus herumkommen lassen. Die wirklichen Thrash-Parts lassen die Band aber immer wieder wie eine Testament-Kopie der Marke Divine Decay verkommen - In Polen ist man bekanntlich in der Adaption etablierter Stile ebenso bewandert wie in Finnland. Eine natürliche und drückende Produktion gehört dazu und macht diese Dreiviertelstunde potentiell genießbar, aber nicht zum Zwang.
Es ist schön, dass sich der Eindruck einer verkrampft auswendig gelernte Formeln abspulenden Formation nie einstellt. KILLJOY tönen hörbar überzeugt von ihrer Sache; diese ist aber 2006 nicht einmal mehr ein Garant für den Gewinn des metallischen Blumentopfes. Die Peripherie von der Präsentation mit stilsicherem Booklet bis hin zu den nach innen gerichteten Lyrics (nur in Auszügen abgedruckt, aber gut verständlich vorgetragen) reflektiert die solide Performance. Trotz gedrosselter Geschwindigkeit bemühen die Musiker sich um Abwechslung ohne Steife – mit Ausnahme der erwähnten Klopfer-Momente, vor allem im Endsong sowie „Snake Whisperer“ und „Silent Confessions“.
Gefühlsmäßig teilweise berührend praktizieren KILLJOY einen ausgestorbenen Stil, dessen Erzeugnis in Albumform bereits vor 15 Jahren nur kurz Aufmerksamkeit erregt hätte und dann untergegangen wäre. In manchen Fällen war das nicht unberechtigt, doch mit Verweis auf Nicht-Konsensplatten wie Flotsam And Jetsams „Drift“ oder die Mike-Howe-Phase Metal Churchs erweise ich auch „Enemigo“ meine eingeschränkte Sympathie.
FAZIT: Zwischen zahmem Thrash und Power Metal spielen sich KILLJOY als Überzeugungstäter am metallischen Zeitgeist vorbei. „Forget My Name“? – Nicht unwahrscheinlich, aber das erging schon wahren Größen nicht anders.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Jester
- Snake Whisperer
- Enemigo
- Question
- Change Me
- Silent Confessions
- Sinner
- Mystify My Soul
- Forget My Name
- Bedlam Party
- Mercy´s Crime
- Enemigo (2006) - 7/15 Punkten
-
keine Interviews