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Paatos: Silence of Another Kind (Review)

Artist:

Paatos

Paatos: Silence of Another Kind
Album:

Silence of Another Kind

Medium: CD
Stil:

Post Rock

Label: Inside Out/SPV
Spieldauer: 42:07
Erschienen: 2006
Website: [Link]

Ja, ja – Post Rock, die ungeliebte Schublade...Im schlimmsten Fall reduzieren solche Gruppen die Musik auf einen unansehnlichen Torso, der sich allenfalls gut auf Kunstausstellungen macht; im Idealfall dagegen entfernt man nur die Lendengegend des Rockkörpers und vermeidet so sämtliche hormonellen Manierismen der „Alten“. Stehen bleiben sollte der Song an sich, und ein Verständnis dafür haben diese Schweden in der Vergangenheit bereits bewiesen. Ihr drittes Album aber kann mit dem Vorgänger „Kallocain“ in dieser Hinsicht nicht ganz mithalten.

Zunächst einmal ist die Band ruhiger geworden. Die angenehme Transparenz äußert sich in „Shame“ durch dicken Bass vor leichtem Schlagzeug und hochtönenden Gitarren. Dazu haucht Frontfrau Petronella mit ihrer nach wie vor oft unterkühlten Stimme. Die rhythmische Basis nimmt eher für das Stück ein als der etwas zu stoische Gesang. Das Drumming sticht im zweiten Song kreativ hervor, doch hier kann ebenso der Stimmeinsatz – an Beth Gibbons erinnernd - in gewohnter Qualität überzeugen. Die gelungene Eigenproduktion des Albums wird in „Your Misery“ ebenfalls deutlich – sehr organisch und mit Einzelheiten gespickt...laufen die Leadvocals da parallel rückwärts im Hintergrund?

In „Falling“ wachsen die Progrock-Roots als knorriges Mellotron aus dem erdigen Sound. Mit zaghaftem, kurz aufspielendem Saxophon und ohrenschmeichelndem Chorus versprüht der Song Relaxtheit; Die Zeile „The universe is weeping“ will dazu fast nicht passen. „Still Standing“ startet als Klangexperiment mit zersägtem Gesang und verstimmtem Brummen, ehe es zum leisen Groover wird. Im Refrain feiert die verzerrte Gitarre ihren Einstand, was die bisher gezügelte Atmosphäre aufbricht. Schwere Riffs beinhaltet auch das folgende Lied, wobei das lichte Klangbild des Albums gewöhnliche Metal-Härte zu verhindern weiß. Der Gesang ist eine Sternstunde, wehmütig und sich hochschraubend im Chorus, traurig in den Strophen.

Wäre nicht das schrammelige und lebendige „There Will Be No Miracles“, der Schlussteil des Albums wirkte noch schwächer. „Procession of Fools“ ist ein halbminütiger, zirpender Zwischenstopp, „Not a Sound“ der eigentliche Titeltrack, dessen nicht nur faktische Länge von über sieben Minuten auch die Streicherarrangements nicht kurzweilig erscheinen lassen. Das wirkliche Titelstück ist nicht mehr als ein songcharakterloses Outro.

Man hätte sich mehr Mut von PAATOS gewünscht, als einfach die Dynamik zu reduzieren. Die Sängerin legt mehr Wert auf ihre Texte als auf die melodische Ausstaffierung derselben. Dadurch vermisst man zündende Momente im Sinne von „Gasoline“ oder „Happiness“.

FAZIT: Bedächtig-melancholische Musik einer Band, der die Höhepunkte vorübergehend abhanden gekommen zu sein scheinen. Seltsamerweise klingt „Silence of Another Kind“ nicht bloß wegen seiner Kürze halbherzig. Drei anspielenswerte Stücke bei insgesamt neun minus zwei hebt PAATOS dieses Mal nicht über den Durchschnitt.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 5105x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • Shame
  • Your Misery
  • Falling
  • Still Standing
  • Is That All?
  • Procession of Fools
  • There Will Be No Miracles
  • Not a Sound
  • Silence of Another Kind

Besetzung:

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