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Eilera: Fusion (Review)
Artist: | Eilera |
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Album: | Fusion |
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Medium: | CD | |
Stil: | Gothic Rock |
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Label: | Spinefarm/Soulfood | |
Spieldauer: | 50:35 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
Dieses Duo hat sich im Studio und für Liveauftritte auf Bandstärke aufgestockt. Sein nachdenklicher bis stimmungsmäßig ambivalenter, aber immer gefühlvoller Rock mit Streicherarrangements und geschmackvoll elektronisch verlängertem Arm lässt wenige Muskeln spielen, überzeugt dafür aber mit Wärme und teils recht eingängigen Momenten.
Eilera ist als Namensgeberin auch das Glanzlicht der Formation. Die feinfühligen und dynamisch instrumentierten Kompositionen gehen auf ihre sowie Loic Tezenas´ Kappe, doch es ist vornehmlich ihre Stimme, die immer dann begeistert, wenn der Background dem gewöhnlichen Metaller zu seicht wird. Die Fiddle (man legt offenbar Wert darauf, dass es keine Geige ist; nur Experten werden wohl den Unterschied hören) ist fester Bestandteil der meisten Songs, verhilft aber nicht zu folkigen Momenten, sondern unterstützt das vornehmlich verbreitete erhabene Gefühl. Die Rezeptur gleicht sich zwar den gänigen Standards an (gedämpfte Strophen und verzerrt ausbrechender Refrain), distanziert sich aber von abgeschmacktem Klassikbombast und Gothic-Kitsch, zumal die Lyrics teilweise hörbar andere Sphären anschneiden als miefiges Selbstmitleid oder gar fantastischen Schimmelkäse.
Das Stakkato-getragene „Healing Process“ macht EILERA zu einer anzüglichen Lisa-Dalbello-Nachfolgeaspirantin, die ihr Gegenüber „for sex“ und nicht „for love“ gewinnen möchte. Das klingt weniger peinlich als hittig und ist mit etwas Ethno-Flair ärgerlicherweise kaum aus dem Schädel zu bekommen, sobald man es zweimal gehört hat. Ähnlich ergeht es dem Rezipienten mit „The Angel You Love...The Angel You Hate“ durch eine wahrhaft tolle Gesangsvorstellung. Das balladeske Stück erinnert an die dunklen Tracks von Mila Jovovich, etwa auf dem Soundtrack zu „Underworld“ – Ganz groß hier die Schreieruption am Ende! Dass zwischen diesen beiden Pfeilern das zu lange „Addicted“ mit tiefstgestimmten Gitarren und Percussion etwas zu lang geraten ist sowie das Albumende sich im bekannten Stil unspektakulärer gestaltet, ist nach einer Veröffentlichung für einen Vollzeiteinstand noch nicht so gravierend zum ungehinderten Weiteraufbau einer hoffnungsvollen Formation – demnächst vielleicht mit mehr Bandfeeling?
FAZIT: Prinzipiell nicht mit den Toris und Kristeen Youngs dieser Welt vergleichbar, aber dennoch deren Fans zu empfehlen, stellen EILEIRA nicht weniger dar als anspruchsvoll inszenierte Musik in der Schnittmenge aus düsterem Rock und reichhaltigem Gefühlsfundus von Melancholie bis zu weiblicher Kratzbürstigkeit. Mehr Unterscheidbarkeit zwischen den Stücken gereicht demnächst zu mehr Punkten; diese hier gibt´s bereits für Glaubwürdigkeit und umgangene Stereotypen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Non Merci
- In The Present
- Healing Process
- Fusion
- Addicted
- The Angel You Love…The Angel You Hate
- Keep Our Heaven
- Back To The Essentials
- Free…Are You?
- September
- Bass - Tomi Saarikivii
- Gesang - Eilera
- Gitarre - Eilera, Loic Tezenas
- Schlagzeug - Antti Lehtinen
- Sonstige - Tony Canton (fiddle)
- Fusion (2007) - 10/15 Punkten
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