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Entombed: Serpent Saints (Review)
Artist: | Entombed |
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Album: | Serpent Saints |
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Medium: | CD | |
Stil: | Death Metal |
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Label: | Candlelight/Soulfood | |
Spieldauer: | 41:30 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
“Serpent Saints” macht es leicht, ENTOMBED wieder so zu mögen wie zu ihren besten Zeiten. Die Tendenz der letzten EP „When In Sodom“ zur Wurzeltreue ist auch hier offenbar, und weil die Schweden schon immer einen unverkennbaren Charakter unter ihren genreverwandten Landsleuten hatten, garantiert dies ein abwechslungsreiches wie perfekt in die Bandhistorie eingegliedertes Album.
Lars-Göran ist im Laufe der Jahre immer verständlicher geworden und hat dennoch nicht die Aggression verloren. So angepisst, wie er im Opener-Doppel röhrt, fühlt man sich gleich heimisch, was der old-school-Primitivrhythmus im höheren Tempo unterstützt. „Masters Of Death“ sind ENTOMBED auch mit zusätzlichen hohen Schreien, die einem Black-Metal-Kontext entnommen sein könnten, wie auch das Ende dieses Stückes hinsichtlich des Gitarrenspiels. Solches Wildern in Grenzgebieten ohne Gesichtsverlust zeichnet smarte Musiker aus, als welche die Skandinavier in ihrer Rotzrock-Phase streitbar waren. Der Midtempo-Song „Thy Kingdom Koma“ dürfte aber bei Altfans nirgends anecken. Diese scheren sich vielleicht nicht um Petrovs über den Anspruch gewöhnlicher Todeslyrik hinausgehenden Wortwitz, der hier im Titel steckt und auch im nach wie vor grandiosen „When In Sodom“ (mit sakralem Chor) steckt. Auch „The Dead, The Dying And The Dying To Be Dead“ ist alleine schon von der Titulierung her schlauer als der Konsens und verweist auf einen gesunden Abstand der Protagonisten zu ihrer Thematik, ohne diese jedoch ironisch zu brechen.
Satan und Rock gehörten nämlich immer schon zusammen, und dies reflektieren ENTOMBED in der zweiten Albumhälfte, ausgehend vom zähen „In The Blood“ mit unterschwellig melodiösem Grölen im Chorus – ein hittiger, schwerer Doomer, auf den drei punkigere Tracks folgen. „Warfare, Plague, Famine, Death“ wartet dabei mit einer dräuend-schweren Bridge auf. Eine Vorliebe für Collagensounds bricht sich im Outro Bahn, welches fast schon zu früh erscheint. Vielleicht hätte zum Abschluss noch ein klassischer Death-Metal-Feger mehr klarmachen können, doch auch so ist „Serpent Saints“ in sich geschlossen genug, um auch den Letzten mit ENTOMBED zu versöhnen – die Shows mit Grave und Konsorten waren keine halbherzige Nostalgiebekundung.
FAZIT: Glaubwürdig sind ENTOMBED im Hier und Jetzt angekommen und haben alle ihre Einflüsse organisch auf „Serpent Saints“ vereint. Rock´n´Roll und Death Metal geben sich die Hand, sind aber kein verwässerter Stonertod oder stylischer Death´n´Roll - Alte Schule nach wie vor, und dies in einem derart umgekrempelten Lineup...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Serpent Saints
- Masters Of Death
- Thy Kingdom Koma
- Amok
- When In Sodom
- n The Blood
- Ministry
- The Dead, The Dying And The Dying To Be Dead
- Warfare, Plague, Famine, Death
- The Ten Commandments
- Bass - Nico Elgstrand
- Gesang - L.G. Petrov
- Gitarre - Alex Hellid
- Schlagzeug - Olle Dahlstedt
- When In Sodom (EP) (2006) - 9/15 Punkten
- Serpent Saints (2007) - 11/15 Punkten
- Clandestine - Live (2019)
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