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Entombed: When In Sodom (EP) (Review)
Artist: | Entombed |
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Album: | When In Sodom (EP) |
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Medium: | CD | |
Stil: | Death Metal |
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Label: | Threeman Recordings/Plastic Head | |
Spieldauer: | 23:48 | |
Erschienen: | 2006 | |
Website: | [Link] |
Der Rückgriff in die Klamottenkiste für Totengräber dauert bei ENTOMBED an: den Blues und Rock der Spätneuziger-Identitätssuche haben sie offenbar nicht mehr. Während dieser Einstimmung auf das kommende Album (vier der fünf Stücke hier werden darauf nicht zu finden sein) legen die Schweden alte Werte neu auf; einen Pionierorden wie damals bekommen sie dafür sicher nicht, polieren aber den bereits seit dem Debüt an ihrer röchelnden Brust hängenden frischglänzend.
Die konservative Todesästhetik ist optisch, textlich und musikalisch allgegenwärtig. Lediglich das weiß-goldene Layout (vielleicht doch ein Orden?), der weniger schmutzige Sound und Petrovs stets verständliche Artikulation grenzen ENTOMBED ab von einst zeitgleich aus dem Startblock abgesprungenen und aktuell immer noch trabenden Death-Bands aus dem gleichen Nationalkader. Dismember legten kürzlich einen Spurt hin, an den diese EP quantitativ fast und qualitativ unbedingt heranreicht. Der Titeltrack ist von rollendem Charakter, im Pre-Chorus auf Talfahrt und daher flotter und schließlich in einen abgründigen Refrain mündend. Der sakrale Chor wiederholt die namensgebenden Zeilen zur sich steigernden Dramatik. „Carnage“ im archaischen Thrash-Rhythmus ist den Zerstückelten in der Tat recht nah, auf Soli verzichtet man zu Gunsten kurzer Groove-Momente und fiepender Höhen. Wie oft wurden auf Metalscheiben schon Kriegsgeräusche gesampelt?
„Thou Shalt Kill“ beginnt ganz unvermittelt, hat den Groove mit seinem Vorgänger gemein, wobei jedoch ebenso übersteuertes Geprügel zu Tragen kommt wie hintergründige Cleangitarren. „Heresy“ scheint im Vergleich zum Rest unterschiedlich produziert zu sein - eventuell, um die schizoide Atmosphäre zu unterstützen, welche der weibliche Singsang heraufbeschwört; nicht nur im Chorus, sondern auch im speedigen Ende wiederholt er sich wie ein krankes Gebet. Das letzte Stück ist eine effektbeladene Spoken-Word-Performance vor gänzlich ruhiger Instrumentierung. Manche nennen so etwas Outro – in jedem Fall ist es entbehrlich.
Waren vorherige Kurzformate von ENTOMBED gelegentlich für experimentelle Überraschungen gut, scheint „When in Sodom“ eher der verlängerte Unterarm des kommenden Albums zu sein, der in dieselbe Richtung wie das Hauptwerk weist. Außer Fans braucht diese Wartezeitverkürzung jedoch niemand.
FAZIT: Skandi-Death und kein Ende. Ein weiterer altehrwürdiger Kandidat beweist Format mit Altbewährtem für die Altes begehrende Zielgruppe.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- When in Sodom
- Carnage
- Thou Shalt Kill
- Heresy
- Amen
- Bass - Nico Elgstrand
- Gesang - L.G. Petrov
- Gitarre - Alex Helli
- Schlagzeug - Peter Stjärnvind
- When In Sodom (EP) (2006) - 9/15 Punkten
- Serpent Saints (2007) - 11/15 Punkten
- Clandestine - Live (2019)
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