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Voyager: Univers (Review)
Artist: | Voyager |
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Album: | Univers |
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Medium: | CD | |
Stil: | Melodic Rock |
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Label: | Dockyard 1 | |
Spieldauer: | 46:32 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
Willkommen in der Welt der Shantys, an der Küste oder im Altersheim! Genau 4 Sekunden lang vermittelt VOYAGER dem überraschten Hörer, der gerade seine langen Haare gewaschen und gekämmt zum Headbangereinsatz gestylt hat, solch einen Eindruck. Schuld daran ist das viersekündige „Intro“ durch ein Schifferklavier. Auf so eine abgefahrene Idee muss man erst einmal kommen. Doch ab der fünften Sekunde braucht man sich seine Haare nicht mehr vor Schreck zu raufen, sondern kann sie endlich durch kreisende sowie Auf- und Abbewegungen im Rhythmus der Musik schneller trocknen lassen. Gott sei dank!
Aber nicht nur dieser gewagte Einstieg in „Univers“ ist etwas Besonderes. Die in Perth, einer Stadt im Westen von Australien, lebende Band hat musikalisch wie besetzungstechnisch Außergewöhnliches zu bieten. Der Sänger und Keyboarder stammt aus Deutschland, der Schlagzeuger aus Holland, die Bassistin und ein Gitarrist aus Italien, der zweite Gitarrist aus Schottland! Außerdem wird in „Cross The Line“ sogar mal russisch gesungen. Multikultureller geht es wirklich nicht mehr – und nach eigenen Aussagen und mit einem verschmitzten Augenblinzeln bezeichnet sich das Quintett auch als „multikulturelle Metal-Maschine“, wobei diese Bezeichnung etwas in die Irre führt: „Multikulturelle metallastige Melodic-Rock-Maschine“ wäre passender. Denn was auch immer in „Universe“ passiert, jede Härte hat ein melodisches System, jedes seltene Grunzen geht in melodiösem Gesang auf und jeder Ausbruch endet in Melodiebögen, die sogar die eine oder andere Hookline ihr eigen nennen dürfen. Und dass VOYAGER wohl auch zurecht ein wenig nach vorderen Plätzen in metallischen Rankinglisten schielt, beweist ein Titel wie „Sober“, der auf der CD auch als ein gelungenes Beziehungskrisen-mpeg4-Video enthalten ist, ohnehin. Hier stimmen sich die metallischen, die melodischen und die gesanglichen Elemente so überzeugend aufeinander ab, dass es mit dem Teufel zugehen müsste, wenn dieser „nüchterne“ Song nicht auf einen Vielzahl offener Ohren stoßen würde. Nur da es leider im Musikgeschäft noch viel zu oft mit dem Teufel zugeht, bleibt uns am Ende vielleicht doch nur die „nüchterne“ Erkenntnis, dass „Sober“ ein weiterer Titel mit „Hitpotential“ ist, dem man von vornherein erst gar keine Chance gegeben hat. Schade wär´s!
Für die sanften, zarten Gemüter unter den Metallern gibt es mit „Falling“ sogar einen wunderbar ruhigen Titel, der auf jedem Metal-Ballad-Sampler einen ehrwürdigen Platz einnehmen könnte und zusätzlich eine gelungenes, ein wenig an die SCORPIONS erinnerndes Gitarren-Solo enthält. Gerade bei der Gitarrenarbeit gibt es eine erstaunliche Vielfalt zu entdecken, sodass man durchaus manche interessanten Saiten-Hiebe zu einem IAN CRICHTON von SAGA oder zum (ehemaligen) Gitarrengott des Progs, MIKE OLDFIELD, vernehmen kann. Doch neben dem erwähnten Schmachtfetzen und die ungewöhnlichen Gitarrenausflüge, die insgesamt nur die Ausnahme für das VOYAGER Universum sind, ergeben sich dann doch mehr Parallelen zu EVERGREY oder RHAPSODY, vielleicht aber auch zu DEVIN TOWNSEND oder YNGWIE MALMSTEEN.
FAZIT: Die in Australien ansässige Multi-Kulti-Melodic-Metal-Maschine führt uns mit diesem Album in ein Universum, das gekonnt melodischen Rock und treibenden Metal miteinander verbindet. Ein Album zum Autofahren und (leider manchmal auch) zum Nebenbeihören.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Higher Existence
- Deep Weeds
- Everwaiting
- Between The Sheets
- Sober
- Cross The Line
- Pulse 04
- Falling
- What I Need
- One More Time
- White Shadow
- Sober (MPEG-Video)
- Bass - Melissa Fiocco
- Gesang - Daniel Estrin
- Gitarre - Mark Devattimo, Simone Dow
- Keys - Daniel Estrin
- Schlagzeug - Mark Boijen
- Element V (2005) - 11/15 Punkten
- Univers (2007) - 9/15 Punkten
- I Am The Revolution (2009) - 11/15 Punkten
- The Meaning Of I (2011) - 8/15 Punkten
- V (2014) - 10/15 Punkten
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