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DDP: Alexithymie (Review)
Artist: | DDP |
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Album: | Alexithymie |
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Medium: | CD | |
Stil: | Deutscher Punkrock |
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Label: | Impact Records | |
Spieldauer: | 38:30 | |
Erschienen: | 17.10.2008 | |
Website: | [Link] |
Hm, jeder hat ja heimliche Lieblingsband, die aus Street Credibility-Gründen nicht jeder x-beliebige Bekannte kennen sollte. Eine jener Bands sind bei mir JULI, die in meinen Augen und Ohren wirklich ausgezeichnete deutsche Rockmusik machen. Wer diese Einschätzung nicht teilt, sollte einfach zum nächsten Review übergehen und sich den Rest hier sparen.
Was haben JULI nun mit DDP ehemals aka DER DICKE POLIZIST zu tun? Nun, ausgezeichnete deutsche Rockmusik machen eben auch die Ex-Polizisten, wobei sie sicher ähnliches Potential zur Massenkompatibilität haben. Im Gegensatz zu JULI sind DDP aber musikalisch noch deutlich im Punkrockuntergrund verwurzelt, wobei Punk hier rein gar nichts mehr mit Stümpertum an Instrumenten und mangelnder Spielfähigkeit zu tun hat. Fast zu glatt produziert tönen mir die 14 Songs der Köln-Koblenzer Kollaboration aus den Boxen, hier hätte etwas mehr „Dreck“ im Sound sicher gut getan.
Wohltuend ist bei DDP die musikalische Ferne (ja Ferne! Nicht Nähe!) zu den unzähligen Jens-Rachut-Coverbands wie OIRO oder TURBOSTAAT, DDP gehen da ihren eigenen Weg, mal sehr melodiös wie bei „Erkenntnis“, mal sehr rockig und BAD RELIGION locker an die Wand spielend wie auf „Raus“ oder „Kummerkasten“ und mal mit eher störendem Bläsereinsatz bei „Ein Rat“. Nein, nicht alles an dieser Scheibe ist perfekt, einiges eher zu dick aufgetragen, aber gut zwei Drittel von „Alexithymie“ sind in der Kategorie „Hits“ zu finden, was für einen Longplayer einer „kleinen“ Band schon sehr viel ist. Was die Band geritten hat, gleich zwei balladeske und eher mäßige Songs an das Ende des Silberlings zu setzten, ist mir schleierhaft, da hätte ich eher auf das akustische Fragment „Kopf Seele Nichts“ verzichtet...
Ein entscheidendes Moment bei deutschsprachigen Bands sind natürlich die Texte, die hier rundweg gut gelungen sind. DDP leiden eben nicht an Alexithymie, hehe. Zu dezenter Sozialkritik fernab von Phrasendrescherei mischen sich unpeinliche Liebeslieder wie auch bei JULI, um den Kreis hier mal zu schließen.
FAZIT: Wohin die Reise für DDP geht ist unklar, aber mit „Alexithymie“ legen sie eine großartige deutschsprachige Punkrock-Scheibe vor, die sie ganz unvermittelt an die Spitze der Charts katapultieren könnte. Wenn diese Welt eine bessere wäre..
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Datum auf der Rechnung
- 40 Jahre 1968
- Erkenntnis
- Raus
- Café Central
- Trilogie
- Ein Rat
- Kummerkasten
- Django und ein Fass voll Blut
- 999
- Immer weiter
- Desperate Übermorgen
- Kopf Seele Nichts
- Bass - Wuschel
- Gesang - alle
- Gitarre - Schmatzel, derthorsten
- Schlagzeug - Capri
- Alexithymie (2008) - 12/15 Punkten
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