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Thyrfing: Hels Vite (Review)
Artist: | Thyrfing |
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Album: | Hels Vite |
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Medium: | CD | |
Stil: | Viking Metal |
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Label: | Regain/Soulfood | |
Spieldauer: | 52:02 | |
Erschienen: | 24.10.2008 | |
Website: | [Link] |
Die Wikinger kämpfen wieder, und zwar dicht an dicht auf dem engen Marktplatz und um die Gunst des Met saufenden, unrasierten Langhaarigen, dessen nordische Wurzeln dabei unerheblich sind. Solange die Kohle stimmt, winken nach skandinavischem Verständnis (Thor-Comics und die Hausfrauenversion der Edda?) „heidnische“ Subkulturen womöglich selbst Nord-Südafrikaner als authentische „Odinisten“ durch... THYRFING könnte das nicht gleichgültiger sein.
Die Schweden konzentrieren sich Interviews zu Folge zuerst auf die Musik und sind über die Jahre hinweg immer besser geworden. Cheesy Rumgepolter/Polka wird man vergeblich suchen; von der Atmosphäre her reichen THYRFING schon seit dem Vorgänger „Farsotstider“ an die Nachbarn Moonsorrow heran; nun ziehen sie an ihnen vorbei, indem sie kompakte und dennoch weit durch vereiste Steppen streunende Songbiester erschaffen haben. Jedes Stück ist ein Kleinod und kann bis zur Musik stiftenden Idee zurückverfolgt werden – Unterscheidbarkeit statt Tapete macht zukünftige Klassiker aus... Ob die dramatische „letzte Litanei“ zu Beginn oder die fies schleppenden beiden nachfolgenden Stücke, die man sich kürzlich von den enttäuschenden Ajattara gewünscht hätte: THYRFING lassen selbst Unterarmhaare ehrfürchtig und gerührt hinterm Schneewall Stellung beziehen und auf den Feind warten. Die Keyboards dicken mit effektivem Bombast an, was alleine karg, kantig und – ja, wieder dieses Wort – echt klingt. Dazu Jens Rydens verzweifelte Stimme, die rechtzeitig die Kurve vom in der Flaute treibenden Naglfar bekommen hat: hier bricht die Hölle herein, die die vielgelobte Konkurrenz zum Großteil schuldig bleibt. Der Himmel dagegen sind die klaren Hintergrundgesänge im schreitenden Titelsong. Die Mischung zwischen wunderschön und abgründig stimmt und ist im Verbund mit den Akustikparts – hier nicht auf Ansage wie bei weniger findigen Komponisten anderer Bands – Metal in Reinkultur, was man bekanntlich nicht immer von Bands dieser jungen Stilistik behaupten kann. THYRFING merkt man schlicht an, dass sie nicht von gestern sind und lange in dieser Szene herumstreunen.
Zur Glückseligkeit fehlen allein etwas mehr Ehrgeiz an den Gitarren (gut, die Barbaren dürfen nicht filigran sein) sowie rhythmische Varianz (auch gut, das Hypnotisierende ginge ansonsten verloren). Letzterem kommt allenfalls der nicht muttersprachliche Track „Become The Eye“ nach. Toll auch hier die Blechbläser aus der Konserve... heavy as fuck, wie das gesamte Album! Glanzlicht zum Schluss: zehn Minuten manisch träger Untergang, der den missratenen Zöglingen diverser Pseudo-Doom-Hypes ganz langsam die Fontanelle eindrückt.
FAZIT: THYRFING bringen mit „Hels Vite“ das Highlight der laufenden Heidensaison heraus. Freunde des gemeinen Midtempo-Blackmetal dürfen eher ein Ohr riskieren als tanzfreudige Gören im Kunstwolfspelz. Diese Band reißt ungläubige Schäfchen...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- En Sista Litania
- Från Stormens Öga
- Isolation
- Hels Vite
- Griftefrid
- Becoming The Eye
- Tre Vintrar – Två Solar
- Bass - Kimmy Sjölund
- Gesang - Jens Rydén
- Gitarre - Henrik Svegsjo, Patrik Lindgren
- Keys - Peter Löf
- Schlagzeug - Joakim Kristensson
- Hels Vite (2008) - 11/15 Punkten
- De Ödeslösa (2013) - 12/15 Punkten
- Vanagandr (2021) - 13/15 Punkten
Kommentare | |
Beyond The Black
gepostet am: 21.04.2009 User-Wertung: 12 Punkte |
Gute CD, nettes Review. |
Jan
gepostet am: 05.06.2009 User-Wertung: 14 Punkte |
N fettes Album!Hypnotiesierend,kalt,düster und tiefgründig.Nach jedem durchhören packt es einen immer mehr.Unbedingt öfter hören,denn es braucht seine Zeit sich zu entfallten.Nix oberflächliches für zwischendurch.Spitze Thyrfing!!!Album für die Ewigkeit!Hail Pagan Metal!!!UUhh!!! |
Elephant Soul
gepostet am: 05.06.2009 |
"entfallten".... |
Benjamin [Musikreviews.de]
gepostet am: 15.02.2010 |
Hab nicht so viel mit Black Metal am Hut, noch weniger mit einschlägigen Pagan/Viking-Trüppchen. Aber die Hörproben auf Myspace klingen vielsprechender als das Image vermuten lässt! |