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Arctic Plateau: On A Sad Sunny Day (Review)

Artist:

Arctic Plateau

Arctic Plateau: On A Sad Sunny Day
Album:

On A Sad Sunny Day

Medium: CD
Stil:

Alternative / Shoegaze / Post Rock

Label: Prophecy Productions
Spieldauer: 73:02
Erschienen: 12.06.2009
Website: [Link]

Viel zu erfahren gibt es über den Italiener Gianluca Divirgilio nicht, der im Alleingang das Debüt-Album von ARCTIC PLATEAU komponiert hat. Das Internet spuckt nicht viele Informationen aus, die Promo-Info ebenso wenig. Das Cover besticht auf Anhieb mit einer stimmungsvollen, auf alt getrimmten Fotografie und typografischer Raffinesse, welche das träumerisch-geheimnisvolle von „On A Sad Sunny Day“ treffend einfängt.

Musikalisch schwelgt Divirgilio in erhebender Melancholie, beschwört mit seinen Klängen Erinnerungen an gute und schlechte Momente, die unwiederbringlich der Vergangenheit angehören. Sobald die ersten glasklaren Gitarren-Tremolos ertönen, fühlt man sich sogleich an „Just In Case We’ll Never Meet Again“ von den Landsmännern KLIMT 1918 erinnert, denn ARCTIC PLATEAU verfolgt einen ähnlichen Ansatz der Verschmelzung von Alternative Rock mit Shoegaze- und Post-Rock-Elementen. Nach kurzer Zeit jedoch werden Unterschiede offenbar: „On A Sad Sunny Day“ verfügt nicht über so viel Hitpotential wie das letzte KLIMT-Release, trotz einer gewissen Eingängigkeit weist das Songmaterial nicht dieses exzessiv Schwelgerische auf, was „Just In Case We’ll Never Meet Again“ zu einem wahren Emotions-Sturm aufbauschte. Gianluca Divirgilio verfolgt einen dezenteren, oft verspielten Ansatz, seine Visionen in Musik zu gießen. Viele Details fallen zunächst gar nicht groß auf, wie z.B. die verhaltenen Growls bei „Alive“ oder die verdeckten PORCUPINE TREE-Anleihen beim relaxten „Amethyst To #F“. Das typische Songformat wird oft und gern gesprengt, wenn geflüsterte Passagen den Gesang ersetzen und „On A Sad Sunny Day“ mit zerbrechlichen Soundflächen den Ambient und SIGUR RÓS streichelt. Mut zum Experimentieren zeigt man bei „Eight Years Old“, wenn zu forschem Marsch-Rhythmus die Gitarren surreal flirren und vereinzelt synthetische Beats auf griechische Gitarren-Romantik prallen. Gesanglich lassen sich, wie etwa bei „In Time“, hin und wieder leichte R.E.M.-Parallelen aufzeigen.

FAZIT: ARCTIC PLATEAU vertont einen melancholischen Wachtraum, der einen entrückt und taub zurücklässt, wie ein Tag am einsamen Sonnenstrand, wenn Wind und Meeresrauschen den Alltag ins Unwirkliche drängen und man ganz eins wird mit Umgebung und Gedankenwelt. Auch, wenn das eine oder andere Stück etwas Stringenz missen lässt: Gerade das zeichnet einen Traum ja aus.

Nils Herzog (Info) (Review 7561x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Alive
  • On A Sad Sunny Day
  • Lepanto
  • Ivory
  • In Epica Memories
  • Amethyst To #F
  • Iceberg Shoegaze
  • Coldream
  • Eight Years Old
  • Aurora In Rome
  • In Time

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Johannes
gepostet am: 19.01.2010

User-Wertung:
15 Punkte

Traumhaft schön!
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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