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Centrica: Same (Review)
Artist: | Centrica |
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Album: | Same |
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Medium: | CD | |
Stil: | Instrumental Progressive Rock/ Metal |
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Label: | Musea Parallele | |
Spieldauer: | 52:36 | |
Erschienen: | 25.11.2008 | |
Website: | [Link] |
Es ist zwar ein wenig unfair, aber diesen Lapsus kann man sich nicht entgehen lassen. Auf der Band-Homepage heißt es über Keyboarder Andrea Pavanello: „at the age of 16 when he joined a local band to play covers of Italian Progressive Rock bands like Area, Banco del Mutuo Soccorso, PFM, and Wishbone Ash.” Niemand ist eine Insel, dachten sich die Homepage-Schreiber wohl und gemeindeten England kurzerhand ein; so viele musikalische Aktivitäten sind dort ja sowieso nicht zu vermelden. Die Aufnahme WISHBONE ASHs in die musikalische Vorliebenliste erstaunt aber auch musikalisch.
Wesentlich aussagekräftiger als dieser kleine, spaßige Verweis (obwohl wir die erst genannten Bands nicht aus den Augen verlieren sollten), ist die Bemerkung, dass Pavanello Jordan Rudess zu seinen Freunden zählt; zumindest aber an dessen Online-Seminar rege teilnimmt. Wofür viel beschäftigte DREAM THEATER-Keyboarder Zeit finden...
Führt uns aber mit Macht auf die richtige Fährte: CENTRICA spielen technisch anspruchsvollen Progressive Metal. Wobei die Betonung auf „progressiv“ liegt, denn die Härte hält sich in moderaten Grenzen. Zwar langen CENTRICA ordentlich hin, doch sie verlieren bei allen Breaks und geschwinden Taktwechseln nachvollziehbare Melodiebögen nicht aus den Augen. Das tut auch Not. Denn das Debüt des italienischen Quartetts ist ein Instrumentalalbum. Da kann allzu komplexe Musik schon mal zur selbstverliebten Nabelschau werden, eine Gefahr, der CENTRICA weitgehend entgehen.
Diese bodenständig rockende Art, die einem kantigen Riff oder einer kleinen verspielten Melodie den Vorzug gibt vor eilfertiger Fingerakrobatik lässt ausufernde Komplexität allerdings gar nicht erst zu. Führt aber mitunter dazu, dass sich die Songs phasenweise Richtung Fahrstuhlmuzak („Reality And Illusion“) bewegen. Wenn es denn Fahrstühle mit hochschaltbarer Geschwindigkeit gäbe.
Doch über weite Strecken funktioniert das Album, und hält die Waage zwischen Gebrauchsmusik und einem flink gespielten Antrag für die Aufnahme in den Virtuosenzirkel. Besonders das zentrale, zweiteilige „DNA“ überzeugt durch eine spannende Steigerung und melodische Vielfalt.
FAZIT: Ein mutiges Unterfangen dieser jungen italienischen Band mit einem reinen Instrumental-Album zu debütieren. Geboten wird keyboardlastiger Progressive Rock an der Grenze zum Metal, die gelegentlich überschritten wird („Centrica Experience“, „Eternal Dimension“). Im Gegensatz zu anderen gesanglosen Alben der letzten Zeit (Derek Sherinian, Scale The Summit) bleibt der Fusion/ Jazz-Aspekt fast komplett außen vor; ebenso allzu abstrakte Fingerfitzeleien. Obwohl DREAM THEATER unübersehbar Pate gestanden haben beim Sound des Quartetts, geben sich CENTRICA eigenständig. Nicht so vertrackt wie die großen Vorbilder, lassen sie es gediegen rocken („DNA Part.2“) und gehen auch dem Hang zu beinahe ambienten, einschmeichelnden Melodien ungeniert nach („DNA PART.1“, „Dulcedo“). Das ist alles ein Spur bescheidener, unausgefeilter und schlichter, aber sympathisch. Über die ganzen fünfzig Minuten kann der Spannungsbogen zwar nicht gehalten werden, ein freundliches Vergnügen bleibt der selbst betitelte Erstling allemal. Nicht nur für Fahrten über den Deich geeignet.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Centrica
- Secret Vision
- DNA Part.1
- DNA Part.2
- Reality And Illusion
- Dulcedo
- Eternal Dimension
- Bass - Alberto de Bortoli
- Gitarre - Giorgio Rovati
- Keys - Andrea Pavanello
- Schlagzeug - Dario Ciccioni
- Same (2008) - 10/15 Punkten
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