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Clutch: Strange Cousins From The West (Review)
Artist: | Clutch |
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Album: | Strange Cousins From The West |
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Medium: | CD | |
Stil: | Rock |
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Label: | Weathermaker | |
Spieldauer: | 45:05 | |
Erschienen: | 10.07.2009 | |
Website: | [Link] |
CLUTCH sind fester Bestandteil meines Lebens seit der 1992er EP „Passive Restraints“ auf Earache, die inmitten der unzähligen bösen Death Metal Veröffentlichungen des Labels mit der lässigen Textzeile „My father was Black, my mother was Decker“ beginnt. Damals noch in der Nähe HELMETs angesiedelt, hat die Band einen stetigen Prozess musikalischer Wandlung durchgemacht, in der Mittelphase bis zum 1999er „Jam Room“-Album gerockt ohne Ende, um in den letzten fünf Jahren durch zunehmend bluesgeschwängertem Groove-Metal mit brutalem Ohrwurmcharakter zu überzeugen. Die allenthalben geöffnete Schublade „Stonerrock“ ist, wenn nicht gar unpassend, so doch zumindest zu klein für diese Band.
Dieser Tage nun erscheint das offiziell neunte Album „Strange Cousins From The West“ auf dem bandeigenen Label Weathermaker. Und wie sollte es auch anders sein, haben CLUTCH ihren Weg zurück zu den musikalischen Ursprüngen des Rock konsequent weiter fortgesetzt und präsentieren zehn bluesige Songs, die vor allem durch zweierlei überzeugen:
Ihre unglaubliche Lässigkeit und Unaufgeregtheit.
Mit jedem der immens groovenden Riffs wird klar, dass hier vier Leute am Werk sind, die mehr als die Hälfte ihres Lebens zusammen Musik machen und sich blind verstehen. Sei es Drummer Jean-Paul Gaster, der es schafft, im Zusammenspiel mit dem mal mehr, mal weniger verzerrtem Bass Dan Maines' jeden Part ans Rollen und Swingen zu bringen oder die unaufdringliche aber hocheffektive Art des Gitarrenspiels Tim Sults, der ganz offen Blues und Hardrockfragmente zitiert, nicht zu vergessen die große raue Stimme des kleinen sympathischen Mannes hinter dem Mikro, der mehr Seele hat als irgendeine hochglanzpolierte und gehypte Soultante jemals haben wird.
Im geschätzt fünfzigsten Durchlauf von „Strange Cousins From The West“ fällt es mir zunehmend schwerer, Anspieltipps zu geben, da hier jeder Song auf seine Weise überzeugt. Einige sind eher rockig, wie der Ohrwurm „50.000 Unstoppable Watts“ oder das phantastische „Freakonomics“, andere eher dunkel und bedrohlich wie „Abraham Lincoln“, „Let A Poor Man Be“ ist purer Blues und „Algo Ha Cambiado“ eine Coverversion der hierzulande vollkommen unbekannten Argentinier von POPPO'S BLUES BAND. Was soll's, diese Platte gehört zu den großartigsten Scheiben der letzten Monate - wenn nicht Jahre - und jeder, der den Namen CLUTCH noch nie gehört hat, sollte diese Bildunglücke schnellstens schließen.
FAZIT: Nicht oft bezeichne ich eine Veröffentlichung als Meisterwerk, aber „Strange Cousins From The West“ ist eines und gleichzeitig Lehrstück für alle die „Angry Young Men“ da draußen, die das Schlechte der Welt in den Boden rocken wollen. Wenn ihr auch nur ansatzweise diese Scheibe hier toppen könnt, habt ihr vom Herzen meinen ganzen Respekt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Motherless Child
- Struck Down
- 50.000 Unstoppable Watts
- Abraham Lincoln
- Minotaur
- The Amazing Kreskin
- Witchdoctor
- Let a Poor Man Be
- Freakonomics
- Algo Ha Cambiado
- Bass - Dan Maines
- Gesang - Neil Fallon
- Gitarre - Tim Sult
- Schlagzeug - Jean-Paul Gaster
- Strange Cousins From The West (2009) - 13/15 Punkten
- Book Of Bad Decisions (2018) - 11/15 Punkten
- The Weathermaker Vault Series Vol. I (2020) - 13/15 Punkten
- Sunrise On Slaughter Beach (2022) - 12/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
uninteressant
gepostet am: 26.03.2012 User-Wertung: 10 Punkte |
also erstens kann ich mit dir mit fühlen, auch wenn ich clutch nicht so lange kenne (vergleichsweise garnicht) hat diese band meinen musikgeschmack doch wieder zurück auf den boden der tatsachen geholt und vorallem prägend verändert. ich finde, das clutch in deutschen landen leider viel zu unbekannt sind, also im stoner berreich. aber wo du recht hast, hasse recht. clutch sind und bleiben eine blues rock band und basta.
vorallem dieser lässige gejämmte vibe ist enorm anziehend. ich muss allerdings zugebe, als ich das album zuerst gehört habe, gefiel es mir garnicht. es klang für mich damals zu sehr nach langweiligen deep purple. aber als ich, vorallem durch einen guten freund und ein paar konzerten in diese szene gerutscht bin (stoner, sludge, zurück zu kindestagen: rock, blues, psych), weiß ich diese göttliche band sehr zu schätzen und zu lieben. strange cousins from the west ist unglaublich blues und jazz lastig. bei mir bleibt vorallem abraham lincoln hängen und let a poor man be. das ist wirklich der absolute ober blues rock (man neigt dann doch zu gigantomanie, aber es ist eben clutch und nicht nur irgendwer) nochwas für anfänger: clutch sind alt und weise. das geilste und wohl bekannteste album ist blast tyrant. es ist eher metal als rock und pöerfekt für einsteiger, die einfach nur auf saugeile riffs und gelassene aber fesselnde und zum mitsingen anregende rock musik stehen. peace bruder. |