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KTU: Quiver (Review)
Artist: | KTU |
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Album: | Quiver |
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Medium: | CD | |
Stil: | Avantgarde / Folklore / Instrumental |
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Label: | Westpark Music | |
Spieldauer: | 45:39 | |
Erschienen: | 13.03.2009 | |
Website: | [Link] |
KTU, die Fusion aus Quetschenvirtuose Kimmo Pohjonen (KLUSTER) und den beiden KING CRIMSON-Veteranen Pat Mastelotto und Trey Gunn, veröffentlicht diesen März mit „Quiver“ bereits das zweites Album nach „8 Armed Monkeys“ (2005).
Geboten wird eine dicke Wundertüte aus crimsonesquer Dramatik, elektronischen Konstruken und düsterer Folklore, die mit dem beeindruckenden, atmosphärischen Einsatz des Akkordeons sich immer ein wenig nach Seemans- und Tavernenmusik anhört.
Am deutlichsten wird letzterer Einfluss auf „Nano“. Man sieht förmlich die Klaubautergeister an Deck eines toten Schiffes tanzen, umgeben von kriechenden Nebelschwaden. Wenn dann noch der unheimliche, wehklagende Chorgesang einsetzt, ist die Illusion perfekt.
„Quiver“ setzt einen Kontrapunkt zu „Nano“. Man wird in die feucht-fröhliche Atmosphäre einer Taverne hineinversetzt, verfeinert mit Gunns tänzelnden Gitarrenläufen.
„Womb“ erinnert in seiner Ruhe stark an spätere TALK TALK, mit deren Sinn für Minimalismus und feinen Klanggeweben.
„Wasabi Fields“ ist sinnlich, sehnsüchtig, fast schon romantisch verspielt mit seinen süßlichen Akkordeonharmonien. Dieser Track bildet einen angenehmen Gegensatz zum Rest des Albums.
Der dynamischste Song ist „Aorta“, der mit verzerrtem Gitarrengebratze auf der Warr-Guitar kräftig aufs Rockpedal tritt.
„Snow Reader“ bildet einen ruhigen Abschluss, abermals mit formlosen Männerchören im Hintergrund.
„Quiver“ ist ein hervorragendes Album für anspruchsvolle Hörer, die innovative Arrangements und eine „etwas andere“ Instrumentierung bevorzugen. Die beiden Herren Mastelotto und Gunn sind wieder einmal über alle Zweifel erhaben. Herrlich schräg, funkig und sämtliche Konventionen sprengend, spielen sie sich durch die größtenteils sehr melodiösen Songs. Doch besondere Aufmerksamkeit verdient sich Kimmo Pohjonen. Dieser Herr bedient die gute, alte Quetsche auf eine Art und Weise, wie ich sie in der Rockmusik noch nie vernommen habe. Mal entlockt er dem Instrument wie auf einem Synthesizer atmosphärische Klänge, mal shreddert er förmlich wie auf einer runtergestimmten E-Gitarre – oder er lässt Akkordeon Akkordeon sein und zaubert die schönsten Folklore-Elemente hervor.
FAZIT: KTU ist ein Projekt, welches man auf jeden Fall im Auge behalten sollte. Nicht nur, dass hier höchst einflussreiche Musiker mitwirken, sondern vor allem, weil die Stücke für sich alles andere als hochgestochen wirken. Wir haben es hier definitiv mit Avantgarde-Musik zu tun – doch KTU konzentrieren sich auf Melodie und funktionierende, mitreißende Songs (trotz nicht Vorhandensein der Songtexte). Das dürfte die Kombo auch für „konventionelle“ Gemüter empfänglich machen (ich möchte mich mal bewusst zu dieser Gruppe dazu zählen...). „Quiver“ ist als Album durchgehend gelungen. Für Neugierige auf jeden Fall empfehlenswert!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Fragile Sun
- Kataklasm
- Nano
- Quiver
- Purga
- Womb
- Wasabi Fields
- Jacaranda
- Aorta
- Miasmaa
- Snow Reader
- Gesang - Kimmo Pohjonen
- Gitarre - Trey Gunn
- Schlagzeug - Pat Mastelotto
- Sonstige - Kimmo Pohjonen (Akkordeon), Samuli Kosminen (Elektronik)
- Quiver (2009) - 11/15 Punkten
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