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Lita Ford: Wicked Wonderland (Review)
Artist: | Lita Ford |
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Album: | Wicked Wonderland |
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Medium: | CD | |
Stil: | Heavy Metal |
|
Label: | earMUSIC/Edel | |
Spieldauer: | 65:32 | |
Erschienen: | 30.10.2009 | |
Website: | [Link] |
Es gab durchaus einige Gründe, auf die in diesem Jahr stattgefundene Rückkehr von LITA FORD auf die Rockbühnen dieser Welt neugierig zu sein - und sei es hauptsächlich aufgrund von pubertären Erinnerungen vieler ehemaliger Jung-Metaller. Was dabei herauskam, war allerdings sehr ernüchternd. Zumindest beim BANG YOUR HEAD (bei dem der Rezensent anwesend war) passte gesanglich nicht viel bei Frau Ford, die Band konnte ebenso wenig überzeugen und die neuen Songs...nun ja.
Dementsprechend hielten sich die Erwartungen an ein neues Studioalbum der blonden Sängerin mit Gitarrenbegabung also schon ziemlich in Grenzen. Dass es dann aber so übel aussieht im "Wicked Wonderland", übertrifft dann doch noch mal alle Befürchtungen. Nicht dass die ausgewanderte Britin früher Meilensteine abgeliefert hätte, aber immerhin soliden Heavy Rock mit einigen Highlights. Diese fehlen diesmal aber völlig. Auf ihrem ersten Album seit 14 Jahren klingt das meiste gewollt, aber schlecht gekonnt, weil unnötig auf modern gemacht, möchtegern hart und mit Industrialsounds durchzogen. Das geht alles wohl ziemlich in die Richtung wie sie Litas muskelbepackter Ehemann Jim Gillette (ehemals Sänger bei der Glamband NITRO) zuletzt mit seinem Project ORGAN DONOR fabriziert hat und der hier neben dem Beitrag von manch (nervigen) Gesangseinlagen noch einige (und wohl deutlich zu viele) Fäden in der Hand gehalten hat.
An alte Zeiten, wo noch kleine Hits wie "Kiss Me Deadly" oder "Back To The Cave" herausgesprungen sind, erinnert bestenfalls noch, dass man schon deutlich die Stimme wiedererkennt. Diese liefert hier aber kaum mal eine Hookline ab und klingt ebenso kraft- wie emotionslos. Und abgesehen von ein paar netten Riffs und geglückten Soli ("Inside") kann auch ihr meist übermäßig verzerrtes Gitarrenspiel kaum was reißen. Nervige Effekte waren wohl wichtiger als fließende Harmonien, vieles klingt einfach konfus, unzusammenhängend, gehetzt.
So herrscht dann bei klinischem Stampfsound auf dem ganzen Album auch akuter Melodienmangel. Ein sinnloses Vor-sich-hin-Gestampfe wie bei "Piece (Hell Yeah)" ist mal höllisch langweilig und verdirbt die gute Laune gleich zu Beginn. Und auch in der Folge sind bei anhaltender Marschrichtung die im Waschzettel versprochenen Hardrock-Hits ebenso wenig auszumachen, wie Litas 'erotischer Gesang'. Selbst wenn sie von "Love" singt, klingt das hölzern stumpf und dröge - klar, das soll im Modern-Metal-Sound gewiss auch so sein, macht das Ganze aber nicht hörbarer. Aber wer weiß, Masochisten, die ein hartes Wort brauchen, gefällt es vielleicht. Und damit diese ihre Herrin während des Hörgenusses auch optisch großflächiger betrachten können, erscheint dieses Wunderwerk ebenfalls als Vinylversion mit abweichendem Cover.
Kürzen wir es an dieser Stelle ab (da uns die CD diesen Gefallen mit über 65 Minuten Laufzeit schon nicht tut und sich die Qual unnötig lang dahinzieht) und kommen zum -
FAZIT: Nein Lita, so nicht. Dein ehemaliger Duettpartner in seiner Hollywood-Villa hat wenigstens eine gute Ausrede (mit Sharon sogar zwei), warum er es schon länger nicht mehr gebacken bekommt. Dein Versuch, nach langer Pause in härteren Metal-Gefilden wieder aufzutauchen, ist doch mächtig in die Hose bzw. ins Tüllkleid gegangen. Hast du dieses Comeback wirklich gewollt oder hat man dich überredet? Falls letzteres, dann wärst du mal lieber standhaft geblieben...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Crave
- Piece (Hell Yeah)
- Patriotic SOB
- Scream 4 Me
- Inside
- Wicked Wonderland
- Indulge
- Love
- Betrayal
- Sacred
- Truth
- Everything
- Bed
- Garden (Bonustrack)
- Push (Bonustrack)
- Bass - Greg Hampton
- Gesang - Lita Ford, Jim Gillette
- Gitarre - Lita Ford, Greg Hampton
- Wicked Wonderland (2009) - 4/15 Punkten
- Living Like A Runaway (2012) - 8/15 Punkten
- The Bitch Is Back (2013)
-
keine Interviews
Kommentare | |
Metalhead [Musikreviews.de]
gepostet am: 03.11.2009 User-Wertung: 2 Punkte |
Megaschlechtes Album, nicht der Ansatz eines "Hits" und ein wirrer Genremix. Lita Ford weiß offenbar nicht mehr, was sie will. Am besten back to Kindererziehung, würde ich mal sagen. |
Duffy
gepostet am: 04.11.2009 |
Schade, die alten Sachen waren durchaus hörbar. Lita hat aber auf den Festvals in diesem Sommer schon gezeigt, dass ihr Heim und Herd wohl mittlerweile mehr liegen, als ihr alter Beruf... |
blackrocket
gepostet am: 13.11.2009 User-Wertung: 10 Punkte |
Also, aufgrund der sehr negativen Vorberichterstattung hatte ich null positive Erwartungen. Angesichts dieser Grundeinstellung bin ich nun doch überrascht, das Album ist abwechslungsreich und hat meines Erachtens durchaus ein paar Highlights - nach mehreren Durchläufen! |