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N: Bergen: Skizzen und Notizen (Review)
Artist: | N |
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Album: | Bergen: Skizzen und Notizen |
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Medium: | CD | |
Stil: | Ambient Industrial Drones |
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Label: | ConSouling Sounds | |
Spieldauer: | 35:40 | |
Erschienen: | 25.08.2009 | |
Website: | [Link] |
„Bergen: Skizzen und Notizen“ ist eine kleine Remix-, bzw. überarbeitete Variante der „Bergen“ Doppel-LP. Wobei „N-drone recycled RMX“ auf dem Originalalbum gar nicht vertreten ist.
Remix heißt im vorliegenden Fall nicht, dass die mal warmen, mal metallischen Drones mit pluckernden Rhythmen unterlegt werden. Auch auf „Bergen: Skizzen und Notizen“ ist alles im Fluss; es dröhnt beruhigend und schneidend zugleich, die lediglich mit Gitarren und Verstärkern produzierte Musik, verändert sich sachte, bleibt auch schon mal stehen, ein sterbender Stern in einem still explodierenden Kosmos; lediglich der stete Rhythmus in Track zwei mit dem coolen Titel „bergen: See, volle Kraft, zweiter diesel mit beschädigter nockenwelle“ interpretiert beredt die inhaltliche Vorgabe. Das ist ambienter Punk in Zeitlupe, eine gespannte Reise an die See mit ungeplanten Unterbrechungen. Freie Rastplatzwahl. Nette Idee, überzeugend umgesetzt.
Das Auf- und Abschwellen der Töne erinnert an die frühen TANGERINE DREAM, versagt sich aber die Unterfütterung durch wärmende Keyboardschwaden. Die irrlichternden Klänge fräsen sich wie Schneidbrenner durchs Eis, formen Skulpturen, die von innen leuchten und geben einen perfekten Soundtrack zu Edgar Allan Poes „Der Bericht des Arthur Gordon Pym“ ab. Das ist sakral und weltlich zugleich, ein Mäandern durch frostige Landschaften und weite Gestade am Rande der Industriekultur. Obwohl die Musik schleicht, bleibt sie nie stehen und unterscheidet sich so von anderen Soundscapes, die im Glanze ihrer selbst erstarren. Feines Album und ein überzeugendes Konzept, das bis in die Gestaltung der skurrilen, lichtdurchfluteten Homepage reicht.
FAZIT: Größtes Manko des Albums ist, dass es seinem Titel entspricht: die einzelnen Stücke, zwischen 4’:48’’ und 12’:50’’ lang, sind Skizzen, denen man gerne noch länger zuhören möchte. Vier Tracks bei knapp sechsunddreißig Minuten zeigen aber, dass zur wuchernden Ausdehnung neigende Musikrichtungen, auch als konzentriertes Derivat ausgezeichnet funktionieren können. „Bergen: Skizzen und Notizen“ ist das Tagebuch einer meditativen Reise; ein kaltes Gewässer in dem man sich treiben lassen kann, ohne zu erfrieren; das zum Träumen einlädt und doch mitten in der Realität steht. Auf du und du mit der Nockenwelle. Freddy Krügers Heizungskeller in der Antarktis.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- rauschbogen RMX
- bergen: See, volle Kraft, zweiter diesel mit beschädigter nockenwelle
- N-drone recycled RMX
- horizont wo NMX
- Gitarre - Hellmut Neidhardt
- Sonstige - Hellmut Neidhardt, Mirko Uhlig
- Bergen: Skizzen und Notizen (2009) - 11/15 Punkten
- Anklam (2016) - 11/15 Punkten
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