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Oceansize: Home and Minor (EP) (Review)
Artist: | Oceansize |
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Album: | Home and Minor (EP) |
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Medium: | CD | |
Stil: | Alternative / Post Rock |
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Label: | Superball | |
Spieldauer: | 32:13 | |
Erschienen: | 04.11.2009 | |
Website: | [Link] |
Wenn es dem Esel zu bunt wird, geht er aufs Eis. Wo OCEANSIZE federführend im weiten Post-Prog-Feld waren, schreiben sie ihre neueren Stücke mit immer stumpferem Kiel. Waren EPs wie "One Day This Could Be All Yours" nicht minder interessant wie die frühen Alben der Briten, so muss man sich angesichts dieser fürwahr "extended" Veröffentlichung (lies: langweilig) fürchten, wie das kommende Scheibchen ausfallen wird.
OCEANSIZE haben einen neuen Manchester-Sound geprägt (wie auch Amplifier), doch schon mit dem letzten Langspieler zeichnete sich Stagnation ab. "Home And Minor" ist nun geprägt von extrem ruhigen Soundscapes - ein Sündenfall für eine Gruppe, die eigentlich für tolle Songs gestanden hat - die auf der EP angeblich auf ursprünglichen Metal(!)-Songs basieren. Weitgehend instrumental ("The Strand" lässt zur Abwechslung eine Frauenstimme säuseln) ergehen OCEANSIZE sich in Ideenarmut und Sounds statt Songs, was man eigentlich immer den Nachahmern vorwerfen kann, nicht aber den Platzhirschen.
Die Experimentierfreude möchte man den Briten nicht absprechen angesichts unterschwellig eingeflochtener Dancebeats oder rock-fremder Instrumente. Zu dumm allerdings, dass all dies wie Zierrat klingt und die Musik nicht spannender macht. OCEANSIZE zeigen sich auf diesem Kurzspieler als Band, die im Trüben nach neuen Impulsen fischt. Wie wäre es statt Klangerweiterung mit kompositorischer Leistung - die funktioniert nämlich ohn selbstverliebtes Stochern in allen Töpfen aus denen viel Dampf hochsteigt und am Ende nichts drin ist.
FAZIT: OCEANSIZE nutzen das "Zwischenmedium" EP einmal mehr als Experimentierwiese, zeigen sich dabei indes eindeutig rückwärstgewandt und bedacht auf Stimmungen, die nicht als Songs funktionieren. Ziemlich lau für Hoffnungsträger.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Legal Teens
- Getting Where The Water Cannot
- Monodrones
- Home & Minor
- Didnealand
- The Strand
- Bass - Steven Hodson
- Gesang - Steve Durose, Mike Vennart
- Gitarre - Steve Durose, Mike Vennart, Gambler
- Keys - Gambler, Steven Hodson
- Schlagzeug - Mark Heron
- Effloresce (2003) - 12/15 Punkten
- Music For Nurses (2004)
- Frames (2007) - 12/15 Punkten
- Home and Minor (EP) (2009)
- Self Preserved While The Bodies Float Up (2010) - 9/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Sascha [Musikreviews.de]
gepostet am: 05.11.2009 |
Ganz meine Rede. Leider. Nichts gegen die Beruhigung der Wellen, die "Frames" aufgeschlagen hat, und gefällig ist "Home & Minor" ja auch geworden, dennoch bleibt nicht mehr als ein Interludium für das nächste Album, ohne jeden Eigenwert. |
Sascha [Musikreviews.de]
gepostet am: 18.11.2009 |
So denn, am Sonntag habe ich Oceansize nun in Aachen live erlebt. Das EP-Titelstück war in meinen Ohren auch leider einer der tieferen Punkte eines insgesamt verdammt guten Gigs. "Paper Champion" und die Zugabe "The Charm Offensive" waren die Höhepunkte. Gespielt wurden auch zwei neue Songs. Sollten die repräsentativ sein, kann man sich sicher sein, dass der auf der EP gefahrene Kurs - ganz wie zu erwarten wäre - sich auf dem neuen Album nicht fortsetzt. Einer der Songs pfeffert, ich zitiere mich dazu mal selbst, "eckig wie radikalster Kubismus [...] durch die Luft, knallt gegen die Kanten und stößt sich mit Rückschlag nach hinten. Quadratischer Lärm, der anfangs nur Krach ist, setzt sich da zu einem Kunstwerk zusammen."
So bin ich fürs Erste wieder ein wenig versöhnt und harre der Dinge, wie sie kommen. |