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Daniel Lioneye: Vol II (Review)
Artist: | Daniel Lioneye |
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Album: | Vol II |
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Medium: | CD | |
Stil: | Extreme Metal |
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Label: | The End Records | |
Spieldauer: | 34:22 | |
Erschienen: | 18.06.2010 | |
Website: | [Link] |
Die spinnen, die Finnen. Und das ist kein herabwürdigendes Klischee, sondern liebenswerte Gesetzmäßigkeit, in schöner Regelmäßigkeit bestätigt von zahlreichen Musikern aus dem Land der 1000 Seen. Ein weiteres Beispiel dafür sind DANIEL LIONEYE. Das ist ein Nebenprojekt von HIM-Gitarrist Linde und da er unter der Fuchtel von Ville Valo ja nicht mehr so richtig rocken darf, macht er das eben unter diesem Namen. Unterstützt wird er dabei auf "Vol II" von Bandkollege Burton an den Keyboards und Drummer Bolton von den Black Metallern ENOCHIAN CRESCENT an den Drums.
Und ein Trommler, der auch Black Metal kann, war hier definitiv vonnöten, denn schwarzmetallische Raserei und garstiges Geschrei und Gekeife machte einen nicht unwesentlichen Anteil der Musik auf "Vol II" aus. Die brettharte Grundausrichtung wird allerdings von poppigen Refrains, lässigen Melodien und allen möglichen und unmöglichen Keyboardsounds konterkariert. Das Ergebnis ist dann eine herrlich bekloppte und somit typisch finnische Mischung aus WALTARI, IMPALED NAZARENE, KYYRIA, FEAR FACTORY und STRAPPING YOUNG LAD. Klingt komisch, ist auch so. Lindes Tätigkeit bei HIM findet sich hier und da in den melodischen Refrains und ganz dezenten Gothic-Einflüssen wieder, im großen und ganzen ballert "Vol II" aber derb aus den Boxen.
Schon der fetzige Opener "Euroshaman" überrascht mit einem geilen Riff, schnellem Geballer und edlem Refrain - man will gar nicht so recht glauben, dass hier Linde den Hammer kreisen lässt. Schräge Bläser und leichte Dissonanzen in "Flatlined", orientalische Sounds in "Neolithic Way" oder treibend melodischer Dark Metal in "I Saw Myself" - das Album hat so manche Überraschung zu bieten. War der Titeltrack des ersten DANIEL LIONEYE-Album "The King Of Rock'n'Roll" (auf dem man noch Stoner Rock spielte) dank der Tatsache, dass er Titeltrack von Bam Margeras TV-Show "Viva La Bam" war, 2006 noch einer der weltweit meistgespielten Songs aus Finnland, so wird dieses Schicksal keine der Nummern von "Vol II" ereilen, dafür sind sie nämlich durchweg viel zu hart für den Mainstream. Selbst das recht poppig startende "I Have Never Wanted To Be Number One" wird zum Ende hin immer krachiger und härter. Die Texte sind übrigens genauso durchgeknallt, wie die Musik, die dank der superben Produktion von HIM-Stamm-Knöpfchendreher Hiili Hiilesmaa superfett erklingt.
FAZIT: "Vol II" ist eine unerwartet coole, ausgefallene und kurzweilige Platte geworden, die mit quietschbuntem Hippie-Black Metal und diversen Soundspielereien die pure Qual für alle jene ist, die auf das inzwischen völlig verweichlichte HIM-Geseier stehen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Euroshaman
- Flatlined
- Saturnalia
- Neolithic Way
- I Saw Myself
- The Mentat
- I Have Never Wanted To Be Number One
- Who Turned The Lights Out?
- Kiss Of The Cannibal
- Vol II (2010) - 11/15 Punkten
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