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Dimmu Borgir: Abrahadabra (Review)

Artist:

Dimmu Borgir

Dimmu Borgir: Abrahadabra
Album:

Abrahadabra

Medium: CD
Stil:

Symphonic Metal

Label: Nuclear Blast GmbH
Spieldauer: 48:52
Erschienen: 24.09.2010
Website: [Link]

Viel Wirbel wurde im Vorfeld der Veröffentlichung von DIMMU BORGIRs neuntem Studioalbum gemacht. Inzwischen dürfte wohl jeder wissen, warum das Album "Abrahadabra" heißt und dass der seltsam anmutende Albumtitel nichts mit kindlichen Zaubersprüchen zu tun hat. Ebenso dürfte niemandem entgangen sein, dass über 100 Musiker in Form des norwegischen Radio Orchesters und des Schola Cantorum Chors unter der musikalischen Leitung des Summa cum laude-Absolventen des Berklee College of Music Gaute Storaas an der Platte mitgewirkt haben. In den Interviews puderten Band und Komponist sich gegenseitig ausgiebig den Hintern angesichts der Zusammenarbeit und so war die Erwartung groß.

Es war allerdings nicht zu erwarten, dass "Abrahadabra" für die Verhältnisse von DIMMU BORGIR eine herbe Enttäuschung werden würde und dass das Album klar zu den schwächsten Releases der Norweger zu rechnen ist. Und das aus mehreren Gründen, die weder subjektiv noch objektiv zu widerlegen sind. Das fängt bei der Gitarrenarbeit an. Hier kopieren sich Silenoz und Galder weitestgehend selbst und man hat stets den Eindruck, die nicht sonderlich ausgefallenen Riffs und Soli auf früheren Album schon einmal gehört zu haben. Man kann natürlich behaupten, dass das eben der ureigene Stil ist, wenn man sich aber vor Augen führt, wie die Band sich auf jedem Album (zumindest bis "Death Cult Armageddon") entwickelt hat und stets neue Facetten in ihren Sound integriert hat, so merkt man davon auf "Abrahadabra" wenig bis nichts. Sieht man mal von den akustischen Gitarren ab, die in "Ritualist" erklingen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Gitarren im Sound viel zu unpräsent und absolut drucklos sind, was auch für das Schlagzeug gilt. Beides versinkt zwischen den orchestralen Passagen und auch die Abmischung zwischen den Metal- und den Klassikinstrumenten ist nicht gelungen. So ist der Gesamtsound extrem flach und unlebendig. Und letztlich geht deshalb auch jegliche Aggressivität verloren, so dass man inzwischen zu Recht behaupten muss, dass das alles mit Black Metal so gut wie nichts mehr zu tun hat.

Die orchestralen Passagen sind zwar durchaus gut gemacht, greifen aber viele kompositorische Elemente und Effekte auf, die man von schon von "Puritanical Euphoric Misanthropia" und "Death Cult Armaggedon" kannte. So entsteht zwar wiederum die bereits bekannte, für DIMMU BORGIR typische Atmosphäre, die man sich selbst aber gekonnt verwässert. Und zwar mit den mitunter sehr albern wirkenden Chören, die einen Song wie "Dimmu Borgir" fast schon zur Lachnummer werden lassen. Zudem vermisst man den Klargesang von ICS Vortex und das wird noch durch die indiskutablen Passagen mit klarem Gesang, die man auf dem Album zu hören bekommt, verstärkt. Mit seinem Hinauswurf hat man sich aus musikalischer Sicht keinen Gefallen getan. Mit ihm wurde bekanntermaßen auch Keyboarder Mustis gegangen, der ja nach Aussage der vebliebenen Musiker eh nur wenig Einfluss auf das Songwriting hatte. Diese Aussage wird Lügen gestraft, wenn man sich die Songs auf "Abrahadabra" mal genauer anhört. Mit erschreckend wenig Tiefgang, reichlich unstrukturiert und ideenlos präsentiert sich das Songwriting nämlich, was in absolut belanglosen Songs wie "Chess With The Abyss" und "The Demiurge Molecule" resultiert. Die vorab auf Myspace präsentierten Songs "Born Treacherous" (groovt ganz ordentlich) und die Single "Gateways" gehören da tatsächlich noch zu den besseren Tracks, auch wenn der expressive Gesangsbeitrag von Agnete Kjolsrud in letztgenanntem durchaus gewagt erscheint. Wobei man hier wenigstens noch ein bisschen Mut zum Experiment attestieren darf. Selbst die vermeintlich härteren und schnelleren Songs wie "Ritualist" und "A Jewel Traced Through Coal" kommen über ein "ganz nett, aber nix besonderes" nicht hinaus.

FAZIT: In der Gesamtbetrachtung kann "Abrahadabra" nicht überzeugen und zeigt DIMMU BORGIR auf erschreckend niedrigem kreativen Niveau. Der ausladende Orchester-Bombast mag zwar professionell klingen, kann die Mängel im Songwrititing jedoch nicht kaschieren. Hier und da gibt es zwar nette Details in den Arrangements zu bemerken, von den eigenen Großtaten ist die Band aber weit entfernt. Der mit "In Sorte Diaboli" begannene qualtitative Abstieg hat nun richtig Fahrt aufgenommen, weshalb wir es hier mit der Enttäuschung des Jahres zu tun haben.

Andreas Schulz (Info) (Review 8268x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
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  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • Xibir
  • Born Treacherous
  • Gateways
  • Chess With The Abyss
  • Dimmu Borgir
  • Ritualist
  • The Demiurge Molecule
  • A Jewel Traced Through Coal
  • Renewal
  • Endings And Continuations

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Hans
gepostet am: 01.10.2010

User-Wertung:
9 Punkte

Mutig, mutig, abgewatscht... das stimmt aber schon, dennoch kann ich mir das anhören. Steril, viel Gedöns, substanzlose Songs... manchmal ganz unterhaltsam. Kann gegen die grade veröffentlichten Enslaved und Melechesh nicht bestehen. Die sind viel innovativer, experimenteller.
Andy [musikreviews.de]
gepostet am: 01.10.2010

Ich kann es mir auch anhören, nur bin ich von einer meiner Lieblingsbands eben VIEL (!) besseres gewohnt.
Metalhotte
gepostet am: 01.10.2010

User-Wertung:
8 Punkte

Symphonic Metal???? Sind die jetzt für euch sowas wie Blind Guardian?? Also gut, so super gefällt mir der Kram jetzt auch nicht.. Ich nenn die mal Classic-Hard-Rock..
Hans-Dieter
gepostet am: 02.10.2010

User-Wertung:
12 Punkte

Das Album ist gut, man muss sich nur erstmal reinhören. Auch eine Band wie Dimmu Borgir muss sich irgendwie weiterentwickeln. Macht eine Band immer das gleiche meckern alle rum, und wenn sie neues ausprobiert finden es auch alle scheiße. Was wollt ihr dann??
Lumpy
gepostet am: 02.10.2010

Dimmu Borgir war noch nie Black Metal -.-
Kobi
gepostet am: 02.10.2010

Für mich ist deine Rechtschreibung die Enttäuschung des Jahres.
hanspeter
gepostet am: 02.10.2010

nur weils kein standard-black-metal-gedöhns(wo auch immer man sie einordnen mag, das is im endeffekt doch eh nur etikettenrumschieberei und vollkommen irrelevant) is, wird das album natürlich wieder sofort zerrissen....
grade das macht doch dimmu borgir aus! und wer probleme damit hat, dass - in meinen augen - die (standard)black-metal-elemente bei jedem album immer weniger wurden und werden, der soll weiter 1349 und co hören :)
Andy [musikreviews.de]
gepostet am: 03.10.2010

@ Hans-Dieter: Was ist denn an dem Album neu, besonders im Vergleich zu DCA?

@ hanspeter: es wird nicht zerrissen, weil es kein "standard-black-metal-gedöhns" ist, sondern weil die Umsetzung dessen nicht überzeugt.
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 04.10.2010

Tja, ein dickes Orchester und ein guter Sound können nicht darüber hinwegtäuschen, dass DBs neue Platte die Band so uninspiriert geworden ist. Ein Teil mit den Ausmaßen eines Unterarms macht noch lange keinen Superlover.

@ Hans-Dieter: MAOAM! MAOAM!
Adlerauge
gepostet am: 04.10.2010

User-Wertung:
5 Punkte

Unterarm nicht, vor allem, wenns deiner ist, den man als Maßstab nimmt, hähä... Mit meinem sähe es da schon anders aus, muahuahuahuahua!!!!!!!
Die Dimmu ist öde, ohne Substanz, ohne Charisma. Lieblose Standardproduktion.
Die Borg
gepostet am: 10.10.2010

User-Wertung:
15 Punkte

Die Reviews dieser Platte reichen von seichtem unkonstruktivem Gemotze wie hier bis zu himmelhoch jauchzenden Lobpreisungen.
Die Leute sollten weniger lesen und mehr hinhören. Ich hör die Scheibe rauf und runter, ist einfach MEHR Dimmu Borgir. Und natürlich klingt die Scheibe nicht gleich wie Dimmu vor einigen Jahren, zum Glück nicht. Was erwarten die Leute eigentlich?!
Dec
gepostet am: 23.10.2010

User-Wertung:
14 Punkte

Der Kerl hat doch echt keine Ahnung von Musik. Ich kann "Die Borg" nur zu 100% zustimmen.
Sven
gepostet am: 03.11.2010

@Hans-Dieter : ich stimme dir absolut zu.

@Lumpy : doch, Dimmu Borgir war als sie frisch anfingen noch black metal

Und nun meine Meinung.
Ich denke Dimmu Borgir hat mit dem neuen Album eine gute Leistung hingelegt.
Obwohl ich den Clean sing von Simen vermisse finde ich die Kombination mit echten Streichinstrumenten interessant.
Auch die zusammenarbeit mit Agnete in dem Song "Gateways" fand ich gut.

hail
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 05.02.2011

Abe... kadabe... ich wünsch mir... de Barbe...
hardy
gepostet am: 10.05.2012

Habe die Scheibe neulig beim Kumpel gehört und der ist nach eigener Aussage, der größte DB Fan, von "DIE" Welt. Aber er meinte nur "WAS FÜR EIN DRECK!". Und ich muß da leider zustimmen. DB sind für mich mittlerweile ein Paradebeispiel für musikalische "Selbstdemontage". Es geht hier auch nicht um unrealistische Erwartungshaltungen, sondern darum, das eine angebliche Kultband den "hörbaren" Anspruch haben sollte, ein "erarbeitetes Niveau" zu halten. Meiner Meinung nach, sind DB schon lange nicht mehr mit dem Herzen dabei, ziehen nur noch raus und als Fan würde ich mich verarscht fühlen. Wer das nicht realisieren will OK und wer seine Freude mit der Platte hat, "bitteschön". Auch als Fan sollte man sich kritisch mit seiner Lieblingsband auseinandersetzen. Viele meiner Kumpels, wie auch ich selbst, haben das Thema DIMMU BORGIR schon lange zu den Akten gelegt.
hardy
gepostet am: 10.05.2012

Ich weiß, "neulich" wird mit "ch" geschrieben.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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