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Dimmu Borgir: Forces Of The Northern Light (Review)

Artist:

Dimmu Borgir

Dimmu Borgir: Forces Of The Northern Light
Album:

Forces Of The Northern Light

Medium: DVD/CD+DVD/Blu-ray/CD+Blu-ray
Stil:

Black Metal

Label: Nuclear Blast / Warner
Spieldauer: 83:18
Erschienen: 05.05.2017
Website: [Link]

Was DIMMU BORGIR, die unironischen Popstars des Black Metal, mit "Forces Of The Northern Light" in langjähriger Arbeit (und bedingt durch logistische wie rechtliche Schwierigkeiten) aufgezogen haben, lässt in keinem Punkt irgendetwas missen, im Gegenteil: Was auch immer man von den Norwegern halten mag, diese Live-Nachlese zweier Auftritte mit orchestraler Unterstützung setzt Maßstäbe für alle, die extremen Metal mit Klassik verschmelzen möchten.

Hallo also insbesondere SEPTIC FLESH und hingehört: Hier zupfen weder ein paar Alibi-Streicher im Hintergrund, noch spielen die Klassiker und die Band aneinander vorbei. Ob und in wieweit Meister Shagrath das Ganze arrangiert hat, sei dahingestellt - die sehenswerte Begleitdokumentation räumt den studierten Leuten im Hintergrund billigerweise einen hohen Stellenwert bei der Entstehung ein -, aber das Ergebnis kann sich sehen und hören lassen.

Letzteres in zweierlei Hinsicht: Gruppe und Orchester lassen natürlich spielerisch nichts anbrennen, und zweitens wurde in Sachen Produktion jedes Standardregister gezogen, was den Sound betrifft - Stichwort Surround, etc., wobei selbst die reine CD-Version der Veröffentlichung ein Ohrenschmaus ist. Die bewegten Bilder sind aber der eigentliche Kommher, nicht zuletzt dank einiger Gastauftritte.

Vor allem Stücke wie das monströse Epos 'Progenies Of The Great Apocalypse' entfalten mit echten Pauken und Trompeten (im wahrsten Sinn des Wortes) ihr volles Potenzial und unterstreichen die Könnerschaft des Kerntrios - Shagrath, Silenoz und Galder - in Sachen Komposition … von 'Mourning Palace', jenem 'Paranoid' des "extremen" Metal, ganz zu schweigen. Das 2011er-Konzert im Osloer Veranstaltungssaal Spektrum mit dem Kringkastingsorkestret (KORK) und dem Schola Cantorum Chor kann man wie den Wacken-Auftritt längst auf Youtube sehen (wurde damals im norwegischen Fernsehen ausgestrahlt), nicht aber in dieser Schnittfassung und schon gar nicht mit dieser Klangqualität.

Zu Hause fackeln DIMMU BORGIR ein Effekte-Feuerwerk mit zahlreichen Kostümen ab, ohne gleich in Spinal-Tap-Gefilde zu sinken, wohingegen im Norden Deutschlands eher gehobene Hausmannskost geboten wird - mit den tschechischen Landesymphonikern und demselben Chor, der in der norwegischen Hauptstadt herangezogen wurde. Auf der Wackener Black Stage halb am hellichten Tag bedient die Gruppe auf dreistellige Zahl aufgestockt vor bierseligen Metal-Prolls ein kompakteres Programm, das nicht so recht zu seichten Unterhaltungskultur passen möchte, für die das wohl berühmteste Metal-Festival der Welt mittlerweile steht, was aber nichts an der Qualität des Gebotenen ändert.

Gekalkte Visagen und nüchterne E-Musik funktionieren im Sinne von großer Unterhaltung, wie sie die theatralischen Rockbands der 1970er boten, überraschend gut, weshalb Joachim Luetkes mit Verlauf schäbiges Artwork (allein die Stock-Schrifttype ist echt ein Zeugnis von Lieblosigkeit) der einzige Schwachpunkt dieses Earbooks und der DVD- bzw. Blu-ray-Versionen, etc. pp. darstellt.

FAZIT: Ist das noch Black Metal? Nach Wagnerschen Verständnis - Großspurigkeit, Brusttrommeln, Totalitarismus im übertragenden, ästhetischen Sinn - auf jeden Fall, aber ungeachtet dessen haben DIMMU BORGIR nach langer Reifezeit ein Referenzwerk in puncto Musikentertainment vor größtmöglichen Kulissen vorgelegt. "Forces Of The Northern Light" ist ungeachtet persönlicher Sympathien zu Stil und Band ein Muss für jeden, der mitreden will, wenn man von "Classic meets Metal" spricht.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3480x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Xibir (orchestra)
  • Born Treacherous
  • Gateways
  • Dimmu Borgir (orchestra)
  • Dimmu Borgir
  • Chess With The Abyss
  • Ritualist
  • A Jewel Traced Through Coal
  • Eradication Instincts Defined (orchestra)
  • Vredesbyrd
  • Progenies Of The Great Apocalypse
  • The Serpentine Offering
  • Fear And Wonder (orchestra)
  • Kings Of The Carnival Creation
  • Puritania
  • Mourning Palace
  • Perfection Or Vanity (orchestra)

Besetzung:

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