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Klabautamann: Merkur (Review)
Artist: | Klabautamann |
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Album: | Merkur |
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Medium: | CD | |
Stil: | Black Metal / Prog |
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Label: | Zeitgeister/Heavy Horses Records | |
Spieldauer: | 48:57 | |
Erschienen: | 29.04.2010 | |
Website: | [Link] |
KLABAUTAMANN roden Teile des Waldes, in dem sie über ihre bisherigen Veröffentlichungen hinweg heimisch geworden sind. Der "Merkur" scheint dennoch und entgegen aller Dissonanzen in den Stücken nicht immer sein fahles Licht auf den schwarzen Grund, in dem nach wie vor jede Menge Leben steckt.
Zwischen Black-Metal-Tradition und Progression, deutschen und englischen Lyrics wandelt die Gruppe auch weiterhin, hört sich nunmehr jedoch abgeklärter als zuletzt an, was der Umtriebigkeit der Beteiligten wegen auch kein Wunder darstellt. Textlich bleibt man nicht nur "Unter Bäumen", sich selbst jedoch weiter treu, indem man dem Altbekannten verhaltene Neuerungen angedeihen lässt, die den extremen Metal nordischer Prägung jedoch niemals in den frühzeitlichen Artrock überführen, wie andere das tun - niemand soll nach Jazz rufen, wenn hier und dort etwas schräg tönt oder sich eben nicht mitbangen lässt ("Stygian"). Die Ideen KLABAUTAMANNs sind unkonventionell und entheben sich derlei Assoziationen zumeist. Wenn in "Herbsthauch" brutales Getrümmer auf Samtpfoten-Klampfen und nervös schwirrende Bassklänge trifft, fühlt man sich nicht geneigt, Stilschubladen aufzuziehen, weil Toyka und co. eben nicht nach Blaupause verfahren und ihren Eklektizismus über vorgefertigte Genreschablonen definieren.
Den ausschweifenden Stücken zum Trotz sind KLABAUTAMANN wohl das griffigste Projekt des Kollektivs mit seinen Verbindungen und Überschneidungen zu Woburn House, Island und Konsorten. Dies liegt am anhaltend metallischen Grundtenor, welcher jedoch Spitzen gen Artfremdes nicht verbietet. Nur so kann ein etabliertes Genre bestehen: indem die Protagonisten über die Ränder hinweg treten, ohne bewusst mit gewissen Konventionen zu brechen. KLABAUTAMANN stehen damit für die Größe neuer deutscher Black-Metal-and-beyond-Gruppen wie Geist, Drautan oder Dark Fortress - alle anders, aber von der Attitüde her miteinander vergleichbar. Die Vorarbeit mögen andere geleistet haben, doch wo diese die Stilistik womöglich längst hinter sich gelassen haben, bleibt man im Hause dieser Formationen nahe an den Wurzeln ... schließlich kann man ja umtopfen, ohne dass etwas zu Bruch geht.
FAZIT: KLABAUTAMANN sollten endlich als Institution origineller Schwarzmucke angesehen werden. Auch international dürften sie für jedes offene Ohr eine Marke darstellen, so es den schillernd abwechslungsreichen Titelsong mit locker rockendem Ende hört oder sich am zärtelnden Abschluss mit "Noatun" (Nucleus Torns Fredygibt sich ein Tasten-Stelldichein) ergötzt - und das sind nur zwei von neun durchweg spannenden Tracks, die auch in einigen Jahren noch Relevanz haben werden, wenn es um Weiterdenker des Genres geht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Unter Bäumen
- When I Long For Life
- Stygian
- Herbsthauch
- Morn Of Solace
- Der Wald ist ein Meer
- Merkur
- Lurker In The Moonlight
- Noatun
- Bass - Tim Steffens, Florian Toyka
- Gesang - Tim Steffens, Christian Kolf
- Gitarre - Tim Steffens, Florian Toyka
- Schlagzeug - Patrick Schroeder
- Sonstige - Fredy Schnyder (melotron, piano)
- Merkur (2010) - 11/15 Punkten
- The Old Chamber (2011) - 12/15 Punkten
- Smaragd (2017) - 11/15 Punkten
- Numbered (2021) - 12/15 Punkten
Kommentare | |
Mirko
gepostet am: 29.04.2010 User-Wertung: 12 Punkte |
Tolle Band und astreines Album! |