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Lantlôs: .neon (Review)
Artist: | Lantlôs |
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Album: | .neon |
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Medium: | CD | |
Stil: | Post Black Metal |
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Label: | Lupus Lounge | |
Spieldauer: | 39:41 | |
Erschienen: | 11.06.2010 | |
Website: | [Link] |
Schönheit liegt stets im Auge des Betrachters, doch dass selbst etwas vermeintlich Hässliches wie Black Metal von erhabener Schönheit sein kann, ist nur scheinbar ein Widerspruch. Dies beweist ".neon", das nach dem selbstbetitelten Debüt das zweite Album des Post Black Metal-Projekts LANTLÔS aus dem nordrhein-westfälischen Rheda ist.
Mit Leichtigkeit gelingt des dem Instumentalisten Herbst und Sänger Neige (der auch bei den Franzosen Alcest tätig ist), auf dem Album eine interessante und ungewöhnliche Stimmung zu erzeugen. Es wäre nicht richtig, von Fröhlichkeit zu sprechen, viel mehr ist es eine lockere Schwermütigkeit, die sich als roter Faden durch die sechs Kompositionen zieht. Weniger grau und schwarz ist das Empfinden, sondern von herbstlichen, in Ansätzen warmen Brauntönen durchzogen ist die Atmosphäre auf ".neon", jedenfalls im Hinblick auf die harmonische Gitarrenarbeit. Die steht fast schon im Kontrast zu den meist harschen, schwarzmetallischen Vocals und selbst in den Momenten, in denen es musikalisch härter wird, ist der gespielte Black Metal nicht kalt und hasserfüllt, sondern behält sich stets eine dezente Schönheit vor - und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Assoziation "schön" fällt bei der gehörten Musik wirklich nicht schwer. Ähnlich ergeht es einem beim neuen Album von Anathema, "We're Here Because We're Here" ist natürlich auch keine fröhliche Platte, doch die positive Ausstrahlung, die sie hat, lässt sich ansatzweise auch bei LANTLÔS festhalten.
Das Songwriting lebt von seiner stetigen Dynamik und dem Wechselspiel aus (post)rockigen Passagen und den immer wieder einsetzenden Ausbrüchen. Einzelne Höhepunkte sind unter den sechs Songs nicht auszumachen, das Songwriting ist fließend, ohne qualitative Wellen zu schlagen - aber konstant auf hohem Niveau wohlgemerkt. Der ruhige Anfang von "Pulse/Surreal" mit seinem bezaubernden klaren Gesangspassagen fällt natürlich auf, ebenso wie die weiblichen Sprechpassagen im abschließenden Titeltrack, der dadurch leicht an "Sequenzen einer Wanderung", dem Abschiedsalbum von Nocte Obducta, erinnert. ".neon" eignet sich perfekt dazu, am Stück, in Einsamkeit und ohne störende Einflüsse gehört zu werden, auch dadurch, dass es mit knapp 40 Minuten eher kurz gehalten ist und sich somit keinerlei Langeweile einstellt. Perfekt abgerundet wird diese außergewöhnliche, schöne Platte mit dem düsteren Coverartwork von Fursy Teyssier, ebenfalls von Alcest.
FAZIT: Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich die Absicht von Herbst und Neige war, ein Album zu erschaffen, dass auf den Hörer viel mehr warm und lebendig wirkt, als kalt und trostlos. Diese Tatsache hebt ".neon" aber auf angenehme Art und Weise aus den Standards des depressiven Black Metals heraus, die in den letzten Jahren anfingen, sich langsam zu wiederholen. LANTLÔS gehen einen Schritt weiter und erschaffen mit einfachen Mitteln ein atmosphärisch intensives Album, das lediglich im Songwriting noch ausdrucksstärker sein könnte.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Minusmensch
- These Nights Were Ours
- Pulse/Surreal
- Neige De Mars
- Coma
- Neon
- .neon (2010) - 11/15 Punkten
- Melting Sun (2014) - 11/15 Punkten
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