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Shizoey: Lineaments (Review)
Artist: | Shizoey |
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Album: | Lineaments |
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Medium: | CD | |
Stil: | Rock |
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Label: | World In Sound | |
Spieldauer: | 44:24 | |
Erschienen: | 26.04.2010 | |
Website: | [Link] |
Das "Intro" stimmt auf klassischen KING-CRIMSON-Triosound ein, doch im Verlauf der Songs, die Österreichs SHIZOEY geschrieben haben, verhärtet sich ein anderer Eindruck: man hat es mit einer alternativen Band im besten Sinne zu tun - "Lineaments" zeichnet ein einheitliches Bild aus den Klangfarben Psychedelic, Jazz, Blues und überhaupt allem, was schon einmal eine Gitarre in der Hand gehalten hat.
Nicht zuletzt durch den rohen Gesamtsound ergibt sich eine sehr starke Liveatmosphäre, welcher die drei Musiker ebenso in ausgiebigen Improvisationen Rechnung tragen. Dennoch bleiben die Tracks kompakt und als solche voneinander unterscheidbar, weil überwiegend mit hooky Gesang von allerdings unauffälliger und wenig charismatischer Natur versehen. "To Learn" treibt mit agilem Bass und Gitarrenfunk aus der Startbox, ehe schroffe Riffs dominieren und ein solistischer Funkenregen auf den Hörer herniedergeht, der zu keiner Sekunde das Gefühl vermittelt, man müsse ein Album voll mit poserhaftem Muckertum ertragen. SHIZOEY wurden musikalisch wahrscheinlich genauso über experimentelle Noiserock-Bands sozialisiert, wie sie auf eine solide Instrumentalausbildung zurückblicken können, ohne zwanghaft die altklugen Schulmeister hervorzukehren. "St. Anton" klingt dann mit seinen offenbar von einem Assoziationsstrom abschöpften Lyrics (vom imitierten Tiergeräuschen bis zu sinnfreiem Gebrabbel) ziemlich verschroben. Der Bandnamensong schwankt zwischen Brüllgesang und spröden Instrumentalpassagen ohne Zerre. Am besten gefällt die Band jedoch in den bereits angesprochenen Funk-Momenten ("Black Stones") beziehungsweise dann, wenn sie klar konturierte Melodien in den Vordergrund stellen, was weniger im Gesangsbereich als durch gewisse Licks geschieht. Insofern eint SHIZOEY vieles mit klassischen Vertretern des Post-Punk à la Fugazi, während die frühe Indie-Szene (Hüsker Dü, Gang Of Four) gleichfalls für das drückende "Dead Baby" wie das fluffigere "In My Dreams" Pate gestanden haben dürfte. Derweil die Band definitiv sowohl Fisch als auch Fleisch ist, passen diese Vergleiche irgendwie trotzdem alle.
Das gniedelige Instrumental "Oriental Dream" sucht sein Heil mittels nahöstlicher Tonfolgen im bis zum Ende hin intensiven Dynamikzuwachs. Laut bleibt es auch mit der kurzen, aber umso verspielteren Beinahe-Hardcore-Eruption im Anschluss, und das "Outro" zeigt sich stimmungsmäßig nahezu genauso ambivalent wie der Einstieg in "Lineaments" … Kurzweilige Dreiviertelstunde, die Scheibe.
FAZIT: SHIZOEY stehen in ihrer eigenen Unberechenbarkeit für den entsprechenden Ethos ihrer Plattenfirma. Wer sich weniger konstruierte TOOL vorstellen mag und unaffektierte Emotionen sowie intelligente Aufmüpfigkeit in überschaubaren, aber dennoch nicht strikten Kompositionen umgesetzt hören möchte, ist bei den Österreichern in guten Händen. "Lineaments" lebt freien Rock ohne krampfigen Eklektizismus.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Intro
- Diving For Something
- Loco
- Lesson
- To Learn
- St. Anton
- Shizoey
- Black Stones
- Dead Baby
- In My Dreams
- Flow
- Oriental Dream
- Empty Eyes
- Outro
- Bass - Daniel Vonbum
- Gesang - Bernd Wehinger, Daniel Vonbum
- Gitarre - Bernd Wehinger
- Schlagzeug - Marcel Bell
- Lineaments (2010) - 11/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
ZoeSide
gepostet am: 18.05.2010 |
einwandfreies Album ;-) |
Nimue26
gepostet am: 19.08.2010 User-Wertung: 15 Punkte |
Hammer CD!!! |