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White Widdow: White Widdow (Review)

Artist:

White Widdow

White Widdow: White Widdow
Album:

White Widdow

Medium: CD
Stil:

AOR/Melodic Hardrock

Label: AOR Heaven
Spieldauer: 44:39
Erschienen: 29.10.2010
Website: [Link]

Nach den ersten Höreindrücken hätte ich bei WHITE WIDDOW erst mal ziemlich sicher Richtung Skandinavien gezeigt und bestimmt nicht nach Australien. Andererseits hätte es sich bei dieser Band aus Melbourne auch um eine neue Beschäftigungsstelle von Jani Lane handeln können, so sehr ähnelt Sänger Jules Millis auf dem Bandfoto dem ehemaligen WARRANT-Vortänzer. Und was zumindest die zeitliche Ausrichtung angeht, ist das vorliegende Debüt von deren früheren Kirschkuchen-Attacken auch nicht allzu weit entfernt.

Das frickelige Gitarrenintro in AXEL-RUDI-PELL- oder PHENOMENA-Believe-Manier klingt verheißungsvoll, dem mit "Tokyo Rain" auch ein guter, ohrwurmträchtiger Melodic-Hardrocker folgt - wenngleich dessen Refrain doch etwas arg durchgekaut wird. Dies wird noch häufiger festzustellen sein im Laufe dieses Albums, mit dem das Quintett ganz tief in den Keyboard-Hardrock und AOR der Achtziger eintaucht. Besonders der Tastenmann geht diesbezüglich beim Sound seiner Apparatur keinerlei Kompromisse ein, und im Verbund mit der alles andere als einfältigen Gitarrenarbeit legt dies allgemein einen Flair von TREAT und EUROPE zu "Final Countdown"-Zeiten über den 10-Tracker. Neben dem obsoleten Ersteindruck wird es diesbezüglich aber auch schon mal arg poppig, wie etwa bei "We've Got The Wings" und "Fire & Ice". Versucht man es anderer Stelle hingegen möglichst positiv zu betrachten, denkt man halt bei einer Nummer wie "Change Of Passion" an BON JOVIs "Runaway" oder bei "Spirit Of Fire" an VAN HALENs "Jump".

Die Aussies tendieren insgesamt und mit Songs wie "Broken Hearts Won't Last Forever", "Don't Fail Me Now" oder "Shadows Of Love" aber eben noch stärker Richtung AOR, inklusive deutlicher Einflüsse von ASIA über TOTO und JOURNEY bis SURVIVOR. Leider werden WHITE WIDDOW dabei aber mitunter auch arg schwülstig - die Texte tragen ihren Teil bei - wodurch die Fiedelqualitäten von Gitarrero Enzo Almanzi öfter mal untergehen.
Wenn es zwischenzeitlich wieder etwas knackiger wird - der Sologitarre sei dann wieder Dank - darf man bei Songs wie "Cross To Bare" gerne noch weitere Referenzbands aus dem Rüschenhemd zaubern: HOUSE OF LORDS, GIUFFRIA, LION, DOKKEN, ICON, DEF LEPPARD... deren Klasse hier aber dann doch nicht erreicht wird. Oder liegt es doch nur daran, dass WHITE WIDDOW eben jetzt erst auf der Bildfläche erscheinen?

FAZIT: Man muss wohl den anfänglichen Kitsch-Eindruck erst mal ebenso überwinden, wie den Keyboard-Schock, und dann noch den gedanklichen Zeitsprung vollzogen haben, um sich auf den Erstling der Australier in Gänze einzulassen. Danach findet man dann durchaus einiges, was den AOR-Freak sehr glücklich machen wird. Wem die schwedischen H.E.A.T zuletzt also nicht zu soft waren (die aber noch etwas mehr gute Laune vermitteln konnten), der darf ruhig auch die weiße Wittttwe in seine Gemächer lassen.

Lars Schuckar (Info) (Review 4874x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • Shoukai (Intro) / Tokyo Rain
  • Broken Hearts Won't Last Forever
  • We've Got The Wings
  • Cross To Bare
  • Don't Fail Me Now
  • Spirit Of Fire
  • Shadows Of Love
  • One More Day
  • Change Of Passion
  • Fire & Ice

Besetzung:

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