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Pär Lindh Project: Time Mirror (Review)
Artist: | Pär Lindh Project |
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Album: | Time Mirror |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Crimsonic/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 41:48 | |
Erschienen: | 25.03.2011 | |
Website: | [Link] |
Zehn Jahre sind seit dem letzten Lebenszeichen des PÄR LINDH PROJECTs ins Land gezogen („Vini Vidi Vici“ erschien 2001). Grund für die lange Pause ist unter anderem der frühe Tod Magdalena Bergs, die 2007 einem Hirntumor erlag. Die schwere Nachfolge am Mikrofon tritt nun Al Lewis (STARCASTLE-Urgestein) an, der den vier Kompositionen gesanglich einen gewissen YES-Touch verpasst. Ansonsten klingt „Time Mirror“ nicht nach den britischen Prog-Größen. Die nunmehr fünfte Veröffentlichung des Schweden (die Live-Alben einmal ausgenommen) tönt eher wie ELP mit anachronistischer Sci-Fi-Modernität – anachronistisch, weil das Verständnis des Futuristischen direkt den Achtzigern entsprungen zu sein scheint. Auf Gitarrenarbeit verzichtet Pär Lindh konsequent: „Time Mirror“ ist ein reines Keyboard-Album. Die Tastenarbeit ist aber derart vielseitig und reichhaltig texturierend ausgefallen, dass der Sechssaiter eigentlich kaum vermisst wird. Reichlich Bombast, Neoklassik und echte Kirchenorgeln aus der Uppsala-Kathedrale vermengen sich mit dröhnenden Hammonds (Schlüsselreiz!), verspielten Ragtime-Momenten und ausgelassenem Saloon-Piano.
Gesanglich passiert nicht viel, denn „Time Mirror“ ist überwiegend ein Instrumental-Album. Al Lewis passt mit seiner in höheren Tonlagen angesiedelten Stimme zur Musik des Albums und verfällt glücklicherweise nicht in dieses progtypische, hoch-nasale, dünne Eunuchen-Ächzen, das manchen Prog-Klassiker ziemlich in den Kleister reitet. Tolle Gesangsmomente bietet „Time Mirror“ aber kaum, was schade ist, denn gerade eine sparsam eingesetzte Stimme kann tolle Effekte erzielen. Dafür setzt das dominante, melodiöse Bass-Spiel William Kopeckys einige Glanzpunkte, was dieser schon mit seinen Brüdern Joe und Paul (RIP) auf dem Instrumentalalbum „Blood“ beweisen durfte.
FAZIT: Pär Lindh lässt Keyboard-Fetischisten vor Wonne tüchtig einnässen, während Gitarren-Freaks nicht grundsätzlich vergrault werden (überwiegende Abwesenheit von allzu schlimmer digitaler Käsigkeit). Eingefleischte Fans von ELP, SPOCK’S BEARD, YES und vielleicht sogar dem LIQUID TENSION EXPERIMENT hören hier mal rein und addieren noch ein bis zwei Punkte dazu.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Time Mirror
- Waltz Street
- With Death Unreconciled
- Sky Door
- Bass - Williasm Kopecky
- Gesang - Al Lewis
- Keys - Pär Lindh
- Schlagzeug - Al Lewis, Pär Lindh, Svetlan Råket, Stefan Bergman
- Sonstige - Bo-Inge Svensson (Trompete), Anders Lagerqvist (Violine)
- Time Mirror (2011) - 9/15 Punkten
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