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Pandemonium: Promo 2010 (Review)
Artist: | Pandemonium |
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Album: | Promo 2010 |
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Medium: | CD | |
Stil: | Death Metal |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 8:18 (Audioteil) | |
Erschienen: | 25.03.2011 | |
Website: | [Link] |
Was ist nur los in Polen? Müssen alle Death-Metal-Bands vor allem gesanglich an die großen Höllenhunde VADER und BEHEMOTH gemahnen? Auch die alten Hasen PANDEMONIUM zeichnen sich mit Hinblick auf ihren Bandnamen (war der nicht auch schon zu Gründerzeiten abgegriffen?) als unoriginelle Musikanten aus. Am Ende gehen sie als nicht uncharmante, aber nichtsdestoweniger abgeschmackte Variante der Death-Tradition des Ostens durch.
Ein Plus dürfen die vier Herren sich für ihren bewussten Fokus auf Atmosphäre ins Fahrtenbuch eintragen. Der Aubau von "Black Forest" zeugt von dem weiten Weg, den die Gruppe bereits zurückgelegt hat: Gesang von Heiserkeit bis zum kehligen Grollen eingedenk melodischer Spitzen, die Riffs eher wie Schlieren im Gestus des Black Metal, allerdings transparent produziert. Drummer Simon gehört nicht zu den Lichtgeschwindigkeits-Eiferern, sondern setzt speziell im zweiten neuen Track "God Delusion" auf seine Becken, derweil Fronter Paul die schwarzwurzeligen Bezüge keifenderweise noch weiter hervorkehrt. Abseits der coolen Doom-Riffs und unheilvollen Leads wünscht man sich bessere Hooks und mal ein gescheites Solo. Im Übrigen blendet man das Stück zu rasch aus - ein Hinweis auf kompositorische Unzulänglichkeiten oder eher der Wunsch, Neugier auf Kommendes zu schüren? Dass man länger nichts mehr von dem Quartett vernommen hat, sollte stutzig machen. Allerdings deutet es auch darauf hin, dass das Szeneklima gegenwärtig vor allem extreme Bands welcher Art auch immer fordert, unter denen etwas relativ Unspektakuläres, allerdings durchweg gut Gemachtes wie diese zwei Tracks leider nicht weiter auffällt. Unfair? Ja, aber schiebt's auf das Metal-Geschäft im Großen.
Die akzeptablen Bonus-Liveclips bestätigen den Eindruck, und wer auf die beiden erwähnten Szenespitzen steht oder ein Herz für vermeintlich okkulten, Frühneunziger-Dunkelmetal hat, sollte reinhören beziehungsweise -schauen; gerade "Asafu Marsuti" weiß von den Melodien her besonders zu gefallen, das Aufnahmebild weniger.
FAZIT: PANDEMONIUM merkt man einerseits die Erfahrung ihrer langen Karriere an, wenn sie zwei schreiberisch im Genrekontext durchaus spannende Düster-Deather abliefern; die Kehrseite der Medaille zeigt die Combo jedoch als metaphorisch, optisch und eben auch stilistisch rückschrittlichen Verbund, der es aktuell schwer haben dürfte, abseits von Liebhabern neue Fans zu rekrutieren - ehrlich und ohne Protzen zwar, aber die Ellbogen haben in diesem Business bekanntlich immer schon weitergeholfen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Black Forest
- God Delusion
- Intro
- Asafu Marsuti
- Dingir Xul
- Unholy Existence
- Intro
- Hellspawn
- Hypnotic Dimension
- Intro
- Frost
- Promo 2010 (2011)
- Misanthropy (2012) - 7/15 Punkten
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