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Purify: Hellophile (Review)
Artist: | Purify |
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Album: | Hellophile |
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Medium: | CD | |
Stil: | Thrash Metal |
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Label: | Aaarrg Records | |
Spieldauer: | 35:56 | |
Erschienen: | 21.10.2011 | |
Website: | [Link] |
PURIFY gingen aus DEADSPAWN hervor und müssten sich beim kleinen feinen Label Aaarrg gar nicht für ihren Thrash rechtfertigen, denn sie zocken ihn insgeheim schon seit über einer Dekade. EXODUS haben diese gewalttätig frisierte Ausformung des Stils jedenfalls erst kultiviert, als sie Souza schassten und Andy Sneap quasi als zusätzliches Bandmitglied annektierten.
Bei PURIFY nun stimmen die Riffs ebenfalls, während das Songwriting beim eröffnenden "Collateral Damage" quasi nicht vorhanden ist. Mit dem verspielten "God's Bitch" im Anschluss ändert sich dies jedoch; würde Mönch nicht so eintönig schreien - den Effekt kennt man von den frühen THE-HAUNTED-Scheiben und deren Imitatoren - fiele der Track noch mitreißender aus. Der Refrain ist auch wegen der wenig dynamischen Produktion kaum zu erkennen: Die Gitarristen fahren anhaltend im roten Bereich, die Drums ballern komprimiert, aber nicht allzu klinisch, und dies ist beim rhythmisch ohnehin relativ rigidem Genre Thrash häufig fatal. Auch in "Make My Day" erkennt man den Chorus bestenfalls anhand der gedoppelten Stimme. Die Spielgeilheit von Holstein indes begeistert durchweg, vor allem im Solofeuer von "Why?", dem fast swingenden "Next Time" und dem rüpelhaften "Psychopath".
Thematisch andererseits schimmert bereits anhand der Songtitel ("Deaf, Dumb, Blind", "MTV") durch, dass man es bei PURIFY mit einem zur Band gewordenen Anachronismus zu tun hat, während sie klanglich auf der fragwürdigen Höhe der Zeit agieren. Solcherlei umweht stets wahlweise der Ruch von Altersheim (zu spät gekommen) oder Kuhstall (Feindbilder kommen verzögert in der Provinz an). Die zweite Hälfte von "Hellophile" fällt stark ab, denn abgesehen von den wie erwähnt teils großartigen Riffs und PURIFYs spielerischer Klasse herrscht emotionale Ödnis. "Not In My Name" ist schlicht stumpf, "Gravity kills" greift ein wenig auf die Death-Vergangenheit der Barden zurück, und "Corruption" am Ende geht brav mit dem Genre konform, sodass man für die Zukunft hoffen darf, dass PURIFY sich - so sie keine stilistische Öffnung anstreben - auf mitreißenderes Songwriting versteifen.
FAZIT: "Hellophile" ist ein gutes, zeitgenössisches Thrash-Album geworden, das für Debütanten typische Aufgedrehtheit mit dem Handwerkszeug abgeklärter Musiker paart, wobei die Unterscheidbarkeit auf der Strecke bleibt. PURIFY sind (bewusst?) eine eintönige Angelegenheit.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Collateral Damage
- God's Bitch
- Make My Day
- Why?
- Next Time
- Klan of Hate
- Deaf, Dumb, Blind
- Psychopath
- MTV
- Not In My Name
- Gravity kills
- Corruption
- Bass - Eddy
- Gesang - Tobias Mönch
- Gitarre - Guido Holstein
- Schlagzeug - Ralph Winkmann
- Hellophile (2011) - 8/15 Punkten
- Sic Transit Gloria Mundi (2013) - 8/15 Punkten
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