Das letztjährige selbstbetitelte Debütalbum wusste euphorische Reaktionen zu wecken, und so durfte man gespannt sein, wie sich die Stockholmer Thrasher, die das Beste von ANTHRAX, SUICIDAL TENDENCIES, D.R.I., M.O.D., S.O.D. und Co. ins Jetzt katapultierten, auf vorliegendem Album entwickelt haben. Oder eher nicht entwickelt haben.

Letzteres ist kaum verwerflich, denn die Zombiedoktoren stehen dafür, einen Retrosound zu fahren, bei dem auf sämtliche Entwicklungen der letzten zwanzig Jahre null Rücksicht genommen geschweige denn Interesse daran gezeigt wird. Knackige Uffta-Beats, besessener Mosh, maschinengewehrartige sechzehntel- und gar zweiunddreißigstelnotengeschwängerte Sägeriffs, all das regiert hier mit einer gehörigen Portion Wahnsinn. Immer wieder den Spirit des Bay Area-Thrash der ganz alten Schule atmend sowie dem jungen Mike Muir Tribut zollend machen DR. LIVING DEAD! ihr Ding weiter und weiter und weiter.

Natürlich bleibt der Überraschungseffekt bei jedem weiteren Tonträger etwas mehr aus, doch es darf bezweifelt werden, dass das Quartett deswegen irgendwelche Kurskorrekturen vornehmen wird. Denn den Buben hört man den Spaß einfach an, und wenn man diesen nostalgischen Stil mit einer solchen Euphorie zockt, möchte man auch gar nicht, dass die Band je etwas anderes ausprobiert.

FAZIT: Alles beim Alten, und das ist gut so. Ja, vielleicht ist das Debütalbum noch eine Ecke stärker und frischer, aber „Radioactive Intervention“ ist dennoch eine Gaudi für jeden Thrash-Fan der Achtziger. Schön, dass es noch Bands gibt, die das derart unverkrampft durchziehen.