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Herzparasit: Fromme Lämmer (Review)
Artist: | Herzparasit |
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Album: | Fromme Lämmer |
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Medium: | CD | |
Stil: | Neue Deutsche Härte |
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Label: | Echozone / Bob-Media | |
Spieldauer: | 58:35 | |
Erschienen: | 04.11.2011 | |
Website: | [Link] |
Ein ans Kreuz genageltes Schaf auf dem Cover von "Fromme Lämmer" - HERZPARASIT wissen offenbar sehr genau, wie man möglichst plakativ auf sich aufmerksam macht. Ist der potenzielle Käufer erst mal angefixt, dienen Songtitel wie "Schmerz ist geil", "Ein letzter Schnitt" oder "Blut will fließen" der weiteren Trennung von Spreu und Weizen, denn hier dürften sich vor allem Leute angesprochen fühlen, die auf Texte der etwas härteren Art stehen.
Auch musikalisch haben HERZPARASIT eine etwas härtere Gangart eingelegt. Zwar bemüht man sich im Text zu "Scharfer Schlaf" klar zu stellen, dass man nicht RAMMSTEIN, OOMPH! oder MEGAHERZ ist, stilistisch bewegt man sich aber zu 100% im Fahrwasser eben dieser Bands. Will heißen: fette Riffs, kräftige Grooves und Electro-Sounds, das ganze in eingängige Songs verpackt. Dazu deutsche, gern provokante, zumindest aber auffällige Texte und ein markanter Sänger. Beim Gesang macht man allerdings erste Schwachpunkte aus, denn Ric-Q ist alles andere als ein begnadetes Goldkehlchen. Sein Gesang wirkt immer wieder dünn oder etwas knödelig, hinzu kommt eine oftmals übertriebene, pathetisch anmutende Phrasierung. Die Melodien, die er singt, sind oft aber ganz ordentlich, würden mit besserer Technik aber noch mehr überzeugen. Zweiter großer Schwachpunkt ist die Produktion von "Fromme Lämmer", denn sowohl Gitarren als auch das Schlagzeug klingen viel zu dumpf, diese Art von Musik braucht einen hellen, klaren und massiv drückenden Sound, davon ist "Fromme Lämmer" aber weit entfernt.
Ein Wort noch zu den Texten. Der Grat zwischen provokant und peinlich ist ebenso schmal, wie der zwischen lustig und lächerlich. HERZPARASIT bewegen sich auf diesem Grat noch ein bisschen unsicher. Wenn sie davon singen, ihr Bermudadreieck riechen zu können, ist das wirklich schlimm, die Darstellung des narzisstischen Alphatiers dagegen ist durchaus amüsant. "1000°" handelt davon, dass eine Frau nach einem One-Night-Stand schwanger wurde - hier wäre der Titel "Braten im Ofen" ebenso passend gewesen, zumindest wenn man sich am Text des Songs orientiert. Und um gleich mal auf Nummer sicher zu gehen, bemüht man sich in "Rattenloch" darum, sich als Opfer der bösen Musikpresse darzustellen - könnte ja sein, dass nicht jede Rezension von "Fromme Lämmer" positiv ausfällt. Das im Song eingebaute Zitat aus "Schrei nach Liebe" von DIE ÄRZTE sorgt immerhin für ein leichtes Grinsen beim bösen Schreiberling.
FAZIT: Musikalisch rockt "Fromme Lämmer" ganz ordentlich, die Schwachpunkte sind allerdings auch noch zu gravierend, um HERZPARASIT mehr als Zweitligatauglichkeit für dieses Genre zu attestieren.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Schwarzes Glas
- Angst fängt dich
- Alphatier
- Dein Herz verliert
- Blut will fließen
- 1000°
- Rattenloch
- Flaschengeist
- Ein letzter Schnitt
- Scharfer Schlaf
- Giftschlange
- Salz in meiner Wunde
- Schmerz ist geil
- Milch
- Herzparasit
- Fromme Lämmer (2011) - 7/15 Punkten
- Gifttherapie (2014) - 8/15 Punkten
- ParaKropolis (2017) - 5/15 Punkten
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