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Herzparasit: Gifttherapie (Review)

Artist:

Herzparasit

Herzparasit: Gifttherapie
Album:

Gifttherapie

Medium: CD
Stil:

Neue Deutsche Härte/Rock

Label: Echozone/Soulfood
Spieldauer: 52:32
Erschienen: 04.04.2014
Website: [Link]

Knappe zweieinhalb Jahre nach dem Debüt "Fromme Lämmer" wagen die HERZPARASITen aus München den nächsten Anlauf, die Hörerschar zu vergiften - was hier als Metapher für Verführung, Versuchung, Bindung und emotionales Festsaugen stehen soll. "Gifttherapie" ist der Titel des zweiten Albums und zeigt die Band ein bisschen eigenständiger und im Detail verbessert.

So hat man die Hauptkritikpunkte des Debüts weitestgehend ausgemerzt. Zwar ist der Gesangsstil von Ric-Q hier und da noch ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber kraftvoller und weniger pathetisch phrasiert. Auch klingt "Gifttherapie" besser, als "Fromme Lämmer", wenngleich man auf einen eher rockigen, als unterkühlten Sound setzt. Was wiederum dazu passt, dass man den NDH-Sound etwas düster-rockiger gestaltet und somit den ständigen Vergleichen mit RAMMSTEIN und Co. ein bisschen aus dem Wege geht. Die elektronischen Spielereien sind geblieben und passen gut ins Gesamtbild. Überraschenderweise agieren HERZPARASIT über weite Strecken ziemlich flott und gleichzeitig mit knackiger, metallischer Härte in den Riffs, erst zum Ende hin streut man zwei ruhigere Stücke ein. Trotzdem stellt man bald fest, dass in musikalischer Hinsicht das Sahnehäubchen, das wirklich Besondere fehlt.

Textlich agiert man etwas weniger plakativ als zuvor und inhaltlich düsterer. Noch immer verwendet man gerne religiös-kirchliche Motive und auch Sex und Gewalt haben ihren Platz in den Texten. Hier und da wundert man sich jedoch über die Art und Weise, wie Wörter verwendet werden, man ein Text erscheint komisch verklausuliert. Und warum der Maiki in "Schmerz ist geil Vol. 2" ausgerechnet in Berlin meint, Amok laufen zu müssen, wird auch nicht wirklich klar. Der Text über die negative Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in "Was dein Herz verspricht" wirkt zudem etwas flach, der Gastgesang von Jenna Jacob übertrieben. Und auch das Gastgebrüll in "HDF" passt nicht so recht, weil es zu hart für den Song ist.

FAZIT: HERZPARASIT sind hörbar um mehr Eigenständigkeit bemüht, bleiben aber letztlich nur für ausgemachte Freunde des Genres interessant, weil die Songs zu wenig Potenzial haben, um über die Grenzen der Spielart hinaus zu begeistern.

Andreas Schulz (Info) (Review 4841x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • Kammerjäger
  • Unser täglich Gift
  • Kartenhaus
  • Trümmerfeld
  • Zuckerland
  • Was dein Herz verspricht (feat. Jenna Jacob)
  • Brutstätte
  • Giftgrünschnabel
  • Schmerz ist geil Vol. 2 (feat. Christian Präauer/Krankheit)
  • Giftspende
  • Samthaut
  • HDF (feat. Alex Styg/Broken Mind)
  • Warme Lippen, kalter Stahl

Besetzung:

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