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Moon Safari: The Gettysburg Address (Review)
Artist: | Moon Safari |
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Album: | The Gettysburg Address |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Feel Good Rock |
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Label: | Blomljud Records/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 48:16/50:32 | |
Erschienen: | 22.02.2012 | |
Website: | [Link] |
MOON SAFARI ist so etwas wie die Kuschelprogressivrock-Abteilung der letzten Jahre. Besonders das letzte Studiowerk „Lover’s End“ wirkte oft wie der Ausflug einer freundlichen Boygroup in progressive Gefilde.
Live herrscht ebenfalls Wohlklang vor, in jeder Hinsicht, aber die spielfreudige Band bringt die Songs intensiver und packender zu Gehör als ihre Studio-Pendants. Beeindruckender Satzgesang, lange, ausgefeilte Instrumentalparts, die besonders Liebhabern vielfältiger Tastensounds prächtig gefallen dürften. Aber auch Pontus Åkesson an der Gitarre darf und kann solistische Akzente setzen. „The Gettysburg Address“ bietet rund hundert Minuten symphonischen Prog mit BEATLES-Anleihen, einem Hauch STEELY DAN dann und wann („Yasgurs Farm“) und dem gekonnt verarbeiteten Wissen um 40 Jahre (Progressive)-Rock-Geschichte, gipfelnd in dem dreißigminütigen Schlusstrack „Other Half Of The Sky“. Bei aller Perfektion kommt genügend Live-Stimmung rüber, um den Auftritt nicht ins Sterile abgleiten zu lassen. Die positive Ausstrahlung der Musik liegt über der gesamten Aufnahme, der Band, dem Ansager und dem Publikum. Was sich alleine an dem charmanten kleinen „New York, New York“- Zitat am Ende des swingenden „New York Summergirl“ zeigt.
„The Gettysburg Address“ feiert die (unendliche) Leichtigkeit des Seins, ohne zu vergessen, dass die manchmal erarbeitet werden muss. Mit Köpfchen, Gefühl und gelegentlichem Innehalten. Blicke auf die Welt gerichtet wie sie ist und wie sie sein könnte.
Dann wieder ein Synthie-Solo vor geschmeidig galoppierender Rhythmusgruppe, abgelöst von einem Gitarrenpart, näher bei Steve Hackett als David Gilmour, um einer fast(!!!) aggressiven Orgel Platz zu machen. Und natürlich, wie sollte es bei einer Gruppe mit sechs ausgewiesenen Vokalisten anders sein, Harmoniegesang, der auch C,S,N & Y zu Glanzzeiten gefallen dürfte. Traumwandlerisch: „Other Half Of The Sky“. Ein Track, dessen Länge seine Berechtigung hat.
FAZIT: Ein Sommeralbum; alles andere als bleischwerer und melodramatischer Retro Prog. Vielleicht ein bisschen zu makellos, schnuckelig und gefühlig, um wahr zu sein - aber warum nicht einmal einen Sommernachtstraum ausleben? MOON SAFARI agieren mit einer derart einnehmenden Gewandtheit, dass man ihnen sowieso nicht böse sein kann. Große Jungs, Brüder, die einer Arbeit/einem Hobby nachgehen, das ihnen sichtlich Spaß macht. Und den Hörern auch. Klanglich eine Wonne, und dies nicht zu Lasten der Live-Atmosphäre. DAS Wohlfühl- und Verwöhnprogramm für jeden, der melodischen, symphonischen Rock mag und auf scharfe Ecken und Kanten verzichten kann.
Liebenswürdig und einfach schön.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- CD 1:
- Moonwalk
- Lover's End Pt.1
- A Kid Called Panic
- Yasgur's Farm
- The World's Best Dreamers
- CD 2:
- Dance Across The Ocean
- Heartland
- New York City Summergirl
- Other Half Of The Sky
- Bass - Johan Westerland
- Gesang - Tobias Lundgren, Petter Sandström, Johan Westerland, Pontus Åkesson, Sebastian Åkesson, Simon Åkesson
- Gitarre - Petter Sandström, Pontus Åkesson
- Keys - Sebastian Åkesson, Simon Åkesson
- Schlagzeug - Tobias Lundgren, Sebastian Åkesson
- The Gettysburg Address (2012)
- Himlabacken – Vol. 2 (2023) - 13/15 Punkten
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