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Phobos Corp.: Felicity (EP) (Review)

Artist:

Phobos Corp.

Phobos Corp.: Felicity (EP)
Album:

Felicity (EP)

Medium: Download
Stil:

Symphonic Metal

Label: N-Geniuz Muzique
Spieldauer: 16:05
Erschienen: 01.06.2012
Website: [Link]

Eine nackte Frau liegt in Embryohaltung in einer kahlen, verlassenen Lagerhalle (bei weitem nicht das erste und bestimmt auch nicht das letzte Mal, dass mir dieses Motiv in die Hände gerät). Wie aus dem Lehrbuch für Symbolik schreit das Motiv „Hilflosigkeit“ in alle Richtungen und lässt es an den glatten Wänden widerhallen. Mit Blick auf die Tracklist könnte es sich bei der Frau um einen gefallenen Engel handeln, gebrandmarkt mit dem Logo „Phobos Corp.“, das in seiner Wortbedeutung als Synonym für „Fear Factory“ durchgehen könnte.

PHOBOS CORP. ist ein Projekt von Spyros Papadakis. Muss einem nicht direkt etwas sagen, aber vielleicht setzt er sich ja demnächst mit seiner musikalischen Mischung durch, einer Mixtur aus Sinfonieorchester und alternativem Power / Heavy Metal, der wenigstens auf „Felicity“ von einer hellen, weiblichen Singstimme getragen wird. HANS ZIMMERs Soundtracks soll Papadakis privat geradezu verschlingen, auch VANGELIS und DANNY ELFMAN werden zu den Einflüssen gezählt. Das merkt man alles an dem epochalen Ansatz, denn das harte Gitarrenwerk bettet sich in dominante orchestrale Arrangements ein, die auch gerne mal mit Pauken und dunklen Chören angereichert sind, was vor allem an mittels genannte VANGELIS denken lässt.

Tatsächlich gelingt es dem Griechen, gerade die Passagen ohne E-Gitarre geheimnisumwittert und exotisch glitzern zu lassen; gleich im Opener „One Eternal“ gelingt sogar die totale Überraschung, als mitten in den antreibenden Rhythmus plötzlich Stille gelegt wird und ein Saxophon ins imaginäre Scheinwerferlicht gestellt wird. Eine so abrupte Verlagerung des Fokus hätte man bei der Geradeaus-Dampfhammerdynamik nicht wirklich erwartet. Ähnlich aus dem Rahmen gerissen wird „Conceived Fate“, das seinen überaus konventionellen Rahmen kurzzeitig freigibt für eine Stelle, in der nichts als dramatische Streicher in einem langsamen Tempo zur Geltung kommen, mit denen die Intensität des Stückes deutlich hochgeschraubt wird.

Kehrseite der Medaille ist alles, was abseits dessen geschieht. Oftmals bestehen die Riffs aus drei simplen Akkorden, und Gastsängerin Tara Louise mag eine hübsche Stimme haben, könnte aufgrund der Makellosigkeit aber auch bequem in einer Vocal-Trance-Gruppe à la MILK INC. Platz finden; insbesondere in den einfallslosen Strophen und Refrains von „Conceived Fate“, das noch dazu von der wohl meistgebrauchten Textzeile „I believe“ geprägt ist, fällt so etwas besonders deutlich auf. Nur in Ausnahmemomenten legt sie etwas Persönliches in ihre Stimme, aber selbst dann kommt sich nicht weiter als in einen Vergleich mit den üblichen Genre-Koryphäen wie NIGHTWISH oder EVANESCENCE, der allerdings ziemlich deutlich verloren wird.

FAZIT: Nette Idee. Solide Umsetzung. Jedes Stück hat aufgrund der interessanten Gestaltung der Non-Metal-Elemente einen kleinen Aha-Moment in petto, doch grundsätzlich klingen Gesang und Gitarrenarbeit viel zu langweilig, steril und unpersönlich, und die prägen „Felicity“ letztlich. Ende des Jahres soll eine neue EP erscheinen. Vielleicht probiert Papadakis hier mal andere Gäste aus.

Sascha Ganser (Info) (Review 4750x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • One Eternal (Felicity's Song)
  • Conceived Fate
  • This Divine Tragedy
  • Angels In Despair

Besetzung:

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