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Sebastian Block: Bin ich du (Review)
Artist: | Sebastian Block |
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Album: | Bin ich du |
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Medium: | CD | |
Stil: | Deutschrock / Songwriter |
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Label: | Januar / Broken Silence | |
Spieldauer: | 36:36 | |
Erschienen: | 30.03.2012 | |
Website: | [Link] |
SEBASTIAN BLOCK spielt eigentlich bei der Gruppe MEIN MIO und legt hiermit ein herzliches Singer-Songwriter-Album vor, das ebenfalls nach Band klingt. Das Material wirkt positiv und schwungvoll, dient sich aber mitnichten epileptischem Indie-Publikum an. Dass der Mann ein ganz klein wenig Rio Reiser in der Stimme trägt, schlägt umso positiver zu Buche.
„Wir fallen tief“ sowie „Ich hoffe ja“ können kein Wässerchen trüben und geizen obendrein nicht mit smarten Texten ohne Klugscheißertum, bevor sich „In den Farben“ musikalisch verhaltener und textlich gleichsam kryptischer gibt. („Dieses komische Gefühl“, das er besingt, kennt BLOCK vermutlich tatsächlich selbst nicht.)
Der Titeltrack („Bin ich du, oder bist du ich? Bin ich so? Ich weiß es nicht“) schrammt textlich knapp an der Hornbrille vorbei, gemahnt aber trotz des schrulligen Synthesizers zum Glück nicht an TOCOTRONIC. Nein SEBASTIAN BLOCK tönt erwachsener, speziell mit dem gospeligen „Nein“ mit seinem kämpferischen Text.
Erst „Ahnungslos“ zuckelt wieder lebendiger einher („Johnny“ später in noch besserer Form), ungefähr wie die Herrn Doktoren aus Berlin ohne andauernden Schalk im Nacken, doch wenn BLOCK mit „Augen zu“ wieder nachdenklicher wird, ist man geneigt, diese Stoßrichtung zu hinterfragen. Der Künstler driftet rasch in Betroffenheit beziehungsweise Selbstmitleid ab, obwohl weder die eine noch das andere zu dem generellen Eindruck passt, den er hinterlässt. Hat man sich daran gewöhnt – „Unfassbar“ ist eine Liebesgeschichte mit abgedroschener Strand-Metaphorik, „Ohne zu fragen“ ein kaum frischerer Abschluss mit gleicher Thematik –, kann man aber viel Freude mit „Bin ich du“ haben; die Scheibe ist aufrichtig und rein musikalisch ansprechend abwechslungsreich, zumal man in der limitierten Auflage eine Akustikscheibe mit sieben Stücken als Zubrot erhählt.
FAZIT: SEBASTIAN BLOCK versteht sich auf zu wenig augenzwinkernde Lyrik und zu viel Befindlichkeits-Sermon, überzeugt aber mit insgesamt frischer, deutschsprachiger Popmusik, die nicht auf Wir Sind Helden und dergleichen zielt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Wir fallen tief
- Ich hoffe ja
- In den Farben
- Bin ich du
- Nein
- Ahnungslos
- Augen zu
- Unfassbar
- Johnny
- Ohne zu fragen
- Bin ich du (2012) - 8/15 Punkten
- Wo alles begann (2018) - 11/15 Punkten
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