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Sex Pistols: Never Mind the Bollocks (Deluxe Edition) (Review)
Artist: | Sex Pistols |
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Album: | Never Mind the Bollocks (Deluxe Edition) |
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Medium: | CD/LP | |
Stil: | Punkrock |
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Label: | Sex Pistols Residuals / Universal | |
Spieldauer: | 55:19 / 54:57 | |
Erschienen: | 21.09.2012 | |
Website: | [Link] |
„Das war ja keine natürlich entstandene Band, sondern eine, die aus einer Modeboutique heraus konzipiert wurde. Ich brachte diese vier Menschen zusammen, das waren ja nicht vier Freunde, die plötzlich die Idee hatten, eine Band zu gründen und sich SEX PISTOLS zu nennen. Ich gab der Band den Namen, kümmerte mich um die Auditions. Es war alles gestellt und arrangiert, wobei sich die Band dann später schon verselbständigte. In den achtzehn Monaten, die die Band zusammen war, sprachen die untereinander doch kaum ein Wort! Und der beste Grund, warum die SEX PISTOLS so schlecht waren, liegt darin, dass die sich untereinander so immens hassten – mehr als irgend etwas anderes.“ (Malcolm McLaren 2005, Ox-Fanzine Nummer 58)
Über die Geschichte Der SEX PISTOLS gibt es auch mehr als 35 Jahre nach deren Gründung offensichtlich viele Wahrheiten. Die von deren Manager Malcolm McLaren verbreitete ist zumindest nicht ganz dem Reich der Absurditäten entsprungen. Und wie dem auch sein mag, „Never Mind The Bollocks, Here's The SEX PISTOLS“ ist vielleicht nicht die wichtigste, beste oder wegweisendste Punk-Platte, aber die, mit der die SEX PISTOLS Punk als Lebens- oder auch nur Modeform in das Bewusstsein des konservativen Bürgertums prügelten, Skandale, Skandälchen und Katastrophen inklusive. Und in der zweiten Hälfte der Siebziger war es einfach zu provozieren, hier ein paar Four-Letter-Words im Fernseh-Vorabendprogramm, dort ein Bootskonzert anlässlich des Queen-Geburtstages, zack, war man auf den Titelseiten der Zeitungen, Konzerte verboten und alles ohne jemals ein Album veröffentlicht zu haben. Das kam dann vor recht genau 35 Jahren über Virgin Records auf den Markt, nachdem man von E.M.I. und A&M innerhalb von Tagen mit nicht zu knapper Abfindung wieder an die Luft gesetzt wurde.
35 Jahre sind nun ein Jubiläum wie der 27. Geburtstag, vor allem wenn „Never Mind The Bollocks, Here's The SEX PISTOLS“ in mittlerweile 107 verschiedenen Ausgaben und Auflagen erhältlich ist. Der Geruch des Abkassierens liegt natürlich in der Luft, aber was den Fan über die Anschaffung nachdenken lassen sollte, ist die Tatsache, dass erst jetzt der Aufkauf Virgin Records durch Universal die Mastertapes wieder ans Tageslicht brachte und die Originalaufnahmen vorsichtig erstmals re-mastered wurden. PINK FLOYD waren ja bekanntlich Feindbild einer ganzen Punk-Generation, aber ausgerechnete deren Producer Chris Thomas produzierte seinerzeit das Original-Album und überwachte jetzt die Überarbeitung. Der Mann weiß unbestritten, was er tut, und so klingen die Songs jetzt mehr denn je roh und direkt, aber nicht künstlich oder modernisiert.
Rundum gelungenes Face-Lift also, welches noch um eine 2. CD ergänzt wird, die ein Konzert von der eilends geplanten Skandinavien-Tour der SEX PISTOLS und ein paar Songs der S.P.O.T.S.-Tour enthält. Die Qualität der Aufnahme ist gut, aber nicht überragend. Dass der Hörer immer wieder die gleichen Songs zu Gehör bekommt, ist der Tatsache geschuldet, dass die SEX PISTOLS streng genommen nur 18 Monate existierten und in dieser Zeit kaum mehr als 15 Songs aufgenommen haben. Die jetzt gefundene Demo-Version von „Belsen Was A Gas“ wurde bisher gerne Sid Vicious und Ronnie Biggs zugeschrieben und wird nur in der limitierten Super-Deluxe-Box-Version vorhanden sein, die zusätzliche B-Seiten, Outtakes, Live-Aufnahmen, eine DVD und andere Gimmicks enthalten und bei Universal für punkige 99,99 Pfund angeboten wird.
FAZIT: Bemühen wir nochmal Malcolm McLaren, der ja bedauerlicherweise vor zwei Jahren verstorben ist: „Die Kids sahen, dass die SEX PISTOLS es geschafft hatten, für nichts, für absolut nichts Geld abzugreifen. Ein paar von denen sind später an der Börse enorm erfolgreich geworden. Es gab damals nicht wenige SEX PISTOLS-Fans, die direkt von der Arbeit im Financial District zu den Konzerten kamen.“ Dennoch unbestritten ein Klassiker, jetzt sogar in deutlich besserem Soundgewand.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- CD1:
- Holidays In The Sun
- Liar
- No Feelings
- God Save The Queen
- Problems
- Seventeen
- Anarchy In The U.K.
- Bodies
- Pretty Vacant
- New York
- E.M.I.
- No Feeling
- Did You No Wrong
- No Fun (STOOGES-Cover)
- Satellite
- CD2:
- Stockholm, Happy House live28.07.1977:
- Anarchy In The U.K.
- I Wanna Be Me
- Seventeen
- New York
- E.M.I.
- Submission
- No Feelings
- Problems
- God Save The Queen
- Pretty Vacant
- No Fun (STOOGES-Cover)
- Pensanze, Winter Gardens live 01.09.1977:
- Problems
- No Fun (STOOGES-Cover)
- Anarchy In The U.K.
- Bass - Steve Jones, Glen Matlock, Sid Vicious
- Gesang - Johnny Rotten
- Gitarre - Steve Jones
- Schlagzeug - Paul Cook
Interviews:
-
keine Interviews