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Torian: Dawn (Review)
Artist: | Torian |
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Album: | Dawn |
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Medium: | CD | |
Stil: | Heavy Metal |
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Label: | Sound Guerilla / DA | |
Spieldauer: | 62:29 | |
Erschienen: | 11.05.2012 | |
Website: | [Link] |
Dritte Runde für die redlichen Metaller aus Paderborn und dabei ein Konzeptalbum. TORIAN stehen musikalisch für gute und ewig geltende Werte, bleiben trotz ihrer Ambitionen aber inhaltlich blass – beziehungsweise: es ist egal, was da getextet wird, solange die Musik stimmt.
Das tut sie auch über eine Stunde hinweg, selbst wenn der Sound druckvoller sein könnte. Dann würden die Chöre (in positiver Hinsicht BLIND GUARDIAN light) des bärbeißigen Openers „Grateful“ viel mehr dahermachen, genauso wie die fein austarierten Clean- und Zerrgitarren. „Soul Desert Asylum“ oder „Fires Beyond the Sun“ erinnern durch ihre einstweiligen Blastbeats an die besten Zeiten von STEEL PROPHET, wäre da nicht die typisch europäische Melodieseligkeit. Delius und Thielmann hauen sich die Solos um die Ohren, und Sänger Hohlweck empfiehlt sich vom Fleck weg (okay, die Jungs sind keine Frischlinge mehr) als einer der ausdrucksstärksten Frontleute auf diesem Feld.
Schön vor allen Dingen: Pathos und Kitsch bleiben außen vor, und Eighties-Banger („Fall of the Golden Towers“) sind TORIAN nicht fremd, ohne dass sie sich gleich in Bierzelt-Niederungen begeben müssten. „Thunder Battalions“ besitzt zwar einen Brechstangen-Refrain, bereitet aber Freude und sorgt für eine angenehme Farbe, obwohl für Abwechslung so oder so gesorgt ist. „Lost Command“ schielt wieder nach Krefeld, wobei jedoch erneut die wenig dynamische Produktion verärgert. Interessant zu spekulieren, wozu die Gruppe mit einem dicken Budget in der Lage wäre …
„Oceans“ begibt sich verhalten in Prog-Gefilde (langsamer Aufbau, Keyboards), wohingegen „Lords of Babylon“ den aggressivsten Titel darstellt. Die Klammer über allem bilden indes die weiten Melodiebögen der Refrains, die eine Vorliebe fürs Schwelgen vermuten lassen. Dies macht TORIAN zu einer anhaltend sympathischen Angelegenheit, denn krampfige Hartherzen tummeln sich zur Genüge im weiten Metal-Wald … und klar, das Titelstück am Ende ist – wie sollte es für ein Konzeptalbum anders gehen? – ein Longtrack, der erst nach über einer Viertelstunde im Ziel einläuft, und gleichzeitig gewissermaßen die Quintessenz von TORIAN: mal vertrackter, mal zum Mitgehen, immer hymnisch, nie allzu visionär, aber stets ehrlich. Insgesamt besitzt „Dawn“, der Song wie das gesamt Album, einige Längen und Redundanzen, aber wie gesagt: stünde dahinter ein Produzent wie Charlie Bauernfeind, spräche man längst von einer wichtigsten, meisten und ganz viel tollen Power-Metal-Sensation im graudeutschen Alltag.
FAZIT: „Dawn“ muss nicht als Geschichtenerzähler-Album betrachtet werden, sondern als anständige Heavy-Metal-Scheibe mit epischen Dünkeln, die sich angenehm an dem Speed orientieren, den „Tales From The Twilight World“ dereinst vorgelegt hat – auch wenn das Niveau natürlich nur im Ansatz erreicht wird.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Run of the River
- Grateful
- Soul Desert Asylum
- Thunder Battalions
- Lost Command
- Oceans
- Fall of the Golden Towers
- Anthem to Ignorance
- Lords of Babylon
- Fires Beyond the Sun
- Wounded
- Dawn
- Bass - Bengt Kunze
- Gesang - Marc Hohlweck
- Gitarre - Carl Delius, Alexander Thielmann
- Schlagzeug - Manuel Gonstalla
- Dawn (2012) - 10/15 Punkten
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