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Velvetcut: Electric Tree (Review)
Artist: | Velvetcut |
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Album: | Electric Tree |
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Medium: | CD | |
Stil: | Gothic Industrial Pop |
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Label: | G-Records/Rough Trade | |
Spieldauer: | 30:29 | |
Erschienen: | 27.04.2012 | |
Website: | [Link] |
Was relativ straight, instrumental und mit einem dezenten Maß an Industrial-Härte – so eine Art NIN-Light – beginnt („Climbing Up The Eletric Tree“), mit dem rhythmisch-treibenden, melodisch aber unscheinbaren und austauschbaren „Pulse Of The Earth“ - so eine Art SISTERS OF MERCY-Light – weitergeht, offenbart mit Stück Nummer drei „Carousel“ seinen eigentlichen Charakter: Das schleichende Goth-Melodrama ist angesagt. Mit viel Klavier, obwohl nirgendwo im Booklet ein Pianist ausgewiesen ist, Hall und (synthetischen) Streichern. Die „episch[n] Hooks“, die das Presseinfo verspricht, sind aber irgendwo im großen Jammertal verschütt gegangen. Bestätigen kann man indes den liebreizenden Satz, der die melancholische Seite des Bandgründers Tomi Asuintupa und seiner Kollegen betont: „Schließlich haben wir es mit Finnen zu tun, und deren Leidensfähigkeit ist ja legendär“. Aber müssen sie unbedingt die der Hörer prüfen?
Unentschlossen in seiner Traurigkeit wird auf „Electric Tree“ viel gewartet. Mal auf das Ende („Pulse Of The Earth“), dann auf dich und den Sonnenaufgang („Heroic Symphony“). Ersteres ist nachvollziehbar, und glücklicherweise dauert „Electric Tree“ nur eine halbe Stunde. Bis zum Sonnenaufgang ist es noch weit, aber das Ende ist immer nah. „Carousel“ gefällt als schwarzromantische Herzblutballade, aber die folgende, weinerliche "Heroic Symphony“ überschreitet die Schmerzgrenze ein- ums andere Mal. Danach beginnt „Heavy To Climb (Part I)“ zwar als schmissiger Alternative Rock mit dunkler Note, doch Sänger Tomi haucht dem Song alsbald die Power aus. Und man wünscht sich, der Abschlusstrack „Heavy To Climb (Part II)“ wäre instrumental geblieben.
Das elektronische, synthiewavige „Farewell And Goodbye“ – so eine Art PLACEBO-Light – leidet dann wieder an seiner Austauschbarkeit. Ähnliches hat man viel zu oft – wenn auch mitunter schlechter – gehört. In den ausgehenden 80ern, beginnenden 90ern. „N.O.G.“ beklagt schließlich die Abwesenheit von Individualität („We Are Numbers“) und fragt, ob denn wohl ein rettender Engel erscheint? Bei einer LP wäre die Antwort einfach: „Jawohl, in Gestalt der Auslaufrille“.
FAZIT: „Electric Tree“ ist gefühliger Gothic-Pop für die Fabrikhallen-After-Party. In bescheidenem Maße goutierbar (wobei nur der Opener und “Carousel” fast durchgehend überzeugen), aber insgesamt zu langweilig-klischeebeladen, was insbesondere für den trübsinnigen Klagesang und die zugrundeliegenden Lyrics gilt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Climbing Up the Electric Tree (Introduction)
- Pulse of the Earth
- Carousel
- Heroic Symphony
- Heavy to Climb (part I)
- Farewell and Goodbye
- N.O.G.
- Heavy to Climb (part II)
- Bass - Sami Jormanainen
- Gesang - Tomi, Minja Kokkonen
- Gitarre - Tomi, Topi
- Schlagzeug - Andy
- Electric Tree (2012) - 7/15 Punkten
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