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Archangelica: Like A Drug (Review)
Artist: | Archangelica |
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Album: | Like A Drug |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive / Melodic Rock |
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Label: | Lynx Music | |
Spieldauer: | 48:04 | |
Erschienen: | 25.01.2013 | |
Website: | [Link] |
Wie bewähren sich diese polnischen Kunstrocker nach zwei als Demos ausgewiesenen Minialben mit einem Programm von rund 50 Minuten? Nun, ARCHANGELICA leiden unter der gleichen Krankheit wie mehrere ihrer Landsleute aus diesem Genre und weite Teile der Neo-Prog-Szene generell: Egal wie gut ihr Händchen für Melodien ist, rocken versprühen sie die Begeisterung eines Priesterseminars, dessen Teilnehmern man einen Lehrgang zur Rockgitarre aufzwingt.
Der Sound auf "Like A Drug" wurde mit subtilen Keyboards angewärmt (wer auch immer sie spielt), was ebenso gut zu Sänger Salapas Stimme passt, wie es die facettenreiche Gitarrenarbeit unterstreicht. Das dafür zuständige Duo ist im Jazz und Blues zumindest insofern zu Hause, als es in der Musikschule gut aufgepasst hat - womit wir beim Thema wären: Die Band besteht aus Handwerkern, die sich selten trauen, ihre Leidenschaft spielerisch zu äußern. Es geschieht in teilweise richtig schönen Leads und harmonischen Kniffen beziehungsweise Wendungen, die den plätschernden Charakter des Albums ein wenig mildern. Die Rhythmusgruppe erweist sich indes als im indiskutablen Maße blass, gerade wenn man sich an Prog-Metal-Dünkeln vergeht wie während "Cathedral".
Somit obliegt es dem Frontmann, Identität zu stiften, der Band wie ihren Komposition, doch seine Gesangslinien erreichen selten ein Niveau, wie es im spritzigen "Midnight Train" zu hören ist, obschon das Organ Schmelz besitzt und an den Norweger Kjetil Norhus denken lässt (Beispiel "The Journey"). In diesem Rahmen lässt sich der zweite grundlegende Makel von ARCHANGELICA benennen, dem speziell polnische Bands aufzusitzen scheinen: eine jammernde Anmutung wie als Pose beziehungsweise die Freude am Zitieren emotionaler Platzhirsche der weiter gefassten Szene, als da wären vornehmlich ANATHEMA, deren flirrende Motivik man adaptiert ("Night Passage") oder MARILLION, mit deren leichtem Fuß die Osteuropäer in die Nesseln treten. Im Plus verbucht werden letztlich die angenehme Kürze dieser zu ereignisarmen Songs sowie das unaffektierte Auftreten der Combo ... welches allerdings wiederum mit ihrer mutmaßlichen Schlaftabletten-Abhängigkeit (Verweis auf den Titel der Scheibe?) zusammenhängt.
FAZIT: Ausgebremst durch Szene-Konventionen und zu artig für das Potenzial, welches sie an den Tag legen - so klingen ARCHANGELICA auf ihrem Einstand, der alle Zutaten für ein stimmiges Prog-Album besitzt, aber vor dem Hintergrund nicht optimal zusammengefügter Ideen für gute Songs einfach nicht rocken will.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Into Unknown
- Like A Drug
- Confession
- Night Passage
- Cathedral
- The Journey
- Let Me Stay With The Trees
- When All Is Gone
- Bass - Jakub Kolada
- Gesang - Krzysiek Salapa
- Gitarre - Arek Gawdzik, Maciej Engel
- Schlagzeug - Piotr Brzezicki
- Like A Drug (2013) - 6/15 Punkten
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