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Brother Love Kain: Bruder Liebe Kain (Review)
Artist: | Brother Love Kain |
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Album: | Bruder Liebe Kain |
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Medium: | CD | |
Stil: | Death Metal/Doom/Sludge |
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Label: | Timezone | |
Spieldauer: | 22:54 | |
Erschienen: | 30.08.2013 | |
Website: | [Link] |
Das Debütalbum von BROTHER LOVE KAIN aus Osnabrück war selbstbenannt, nun folgt eine EP mit dem Titel "Bruder Liebe Kain" - damit will man offenbar verdeutlichen, dass man nur noch mit deutschen Texten zu Werke geht. Kreativ geht wohl anders, aber sei's drum. Inwieweit musikalische Veränderungen einhergehen, ist mangels Unkenntnis des Debüts nicht feststellbar. Auf der neuen EP jedenfalls frönt das Trio, das wohl inzwischen zum Quartett angewachsen ist, einer Mischung aus doomigem Sludge und Death Metal, als Vergleiche kann man - allerdings nur grob - Bands wie TOTENMOND, CROWBAR oder DISBELIEF hinzuziehen.
Die sechs Songs sind über weite Strecken im schleppenden Downtempo gehalten, lediglich "Stummer Hans" startet als schnelle Death-Metal-Nummer, im abschließenden "Gold" wird die Geschwindigkeit verstärkt variiert. Im Opener "Sündikat" trifft man auf einen etwas vertrackten Groove, der es dem Hörer nicht gerade einfach macht, sich in das Material der Band reinzufinden. Einfacher wird es, wenn in Songs wie "Die Lüge Hoffnung" und "Nimmerschön" eine melancholische Note durchschimmert, die wird von den Gitarren ganz ordentlich umgesetzt. Aus rein instrumentaler Hinsicht ist das düstere "Das Heer trägt schwarz" der ansprechendste Song der EP, er leidet aber wie alle anderen Songs auch an ein paar Symptomen.
Da wäre zum einen der dichte, trockene, aber gleichzeitig seltsame gepresste Gesamtsound, in dem die Drums zudem etwas höhenlastig erscheinen. Der ist noch zu verschmerzen, schwieriger wird es beim Gesang und den Texten. Der gegrowlte Sprechgesang wirkt reichlich motonton und gefühllos und ist nicht in der Lage, Atmosphäre zu erzeugen. Und wo der Pressetext von Texten ohne plume Klischees spricht, straft der Opener mit seinem platt-plakativem "Priester-missbraucht-Kinder"-Text Lügen. Bei den anderen Texten fragt man sich hingegen, was sie einem sagen sollen - eine Antwort findet man nicht. Zwar wirken die Texte in der Wortwahl passend zur Musik düster, aber gleichzeitig so seltsam und holprig, dass man bestenfalls erahnen kann, worum es gehen soll. Nicht, dass das bei Bands, die sich der englischen Sprache bedienen, immer anders wäre, aber wenn in der Muttersprache gesungen wird, achtet man eben verstärkt drauf.
FAZIT: So richtig schlüssig ist es nicht, was BROTHER LOVE KAIN in ihrer Neuorientierung dem Hörer vorsetzen. Musikalisch zwar durchaus ansprechend, wenngleich der Sound das Hörerlebnis trübt, ist das Gesamtkonstrukt wegen des Gesangs und der Texte nur einer Randgruppe ans Herz zu legen. Komisches Ding.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Sündikat
- Die Lüge Hoffnung
- Das Heer trägt schwarz
- Stummer Hans
- Nimmerschön
- Gold
- Bruder Liebe Kain (2013)
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